INNEN-DEKORATION
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Subjektivismus der Zeit um 1900,
also nicht auf eine neue Bindung
an den »schauenden Einzel-
Menschen« ausgeht, sondern im
Gegenteil nur die »Individuali-
tät des für sich wachsenden
Baues« möglichst stark zum Aus-
druck bringen will. . Wie jene
frühere Bewegung setzt auch diese
Gruppe an die Stelle der regel-
mäßigen Gliederung und der sym-
metrischen Anordnung eine »freie
Form«, — aber nicht um dadurch
»malerische« Wirkungen zu er-
reichen, sondern nur um die innere
Rhythmik des Baus, die nur selten
von sich aus eine streng symme-
trische Gliederung rechtfertigt,
sich frei ausschwingen zu lassen.
Wegen dieser Verneinung der
Symmetrie hat man die Roman-
tiker besonders heftig angegriffen.
Aber vielleicht liegt gerade darin
ihr besonderes Verdienst; denn
sicherlich ist die schematische
Anwendung der nicht innerlich
begründeten Symmetrie heute,
wo wir keine Schaubilder mehr
bauen sollen, eines des größten
Hemmnisse auf dem Wege zu
einer vitalen Erneuerung der Bau-
kunst. w. riezler. AUS »DIE BAUKUNST AM
SCHEIDEWEGE« IN »KAIROS«. (reICHL-VBRLAG.)
SEIEN WIR TÄTIG im Sinne
des Geistes. Seien wir tätig,
um zunächst auf die sichtbaren
Fragen der Zeit die unaufschieb-
bare Antwort zu geben......
★
Der Kampf um den Stil ist der
Kampf des Menschen um sich
selbst. . Der Stil ist das Mittel, um
die bewegte Seele des Schaffen-
den im klar geformten Sinngebilde
zu enthüllen. . . Hermann kesser.
★
Www
architekt georg adlmüller. dienstboten-zimmer im landhaus a. m.-st. quirin
BT 1JMFN UND FARBE »Wenn der Innenausbau sein. So fülle ich denn inzwischen die leeren Stellen mit
emer Wohnung in den Grundzügen durchgeführt ist«, Blumen, welche die Raum-Einheit vervollständigen, dem
tF AB l ont ein erfahrener Innenarchitekt Haus ein wohnliches Aussehen geben und verhindern,
so meint A. e m , nen Dinere die eine daß irgend ein Stück erworben wird, das bei reiflicher
in Philadelphia, »dann kommen die kleinen Dinge, d ^ ^ ^ doch ^ ^ das bestgeeignete heraus.
»heimische« Stimmung erzielen. nier ^ betreffenden piatz _ Und nQch dnes. £s w
Möbelstück Vasen, Lampen ^d °e^2taufen! . besser, den Teppich-Belag bis zur Wand zu führen,
nicht gut, diese Dinge ^^JSXÄIdch- in Harmonie oder Kontrast zur Farbe der Wand und der
Ich vermeide die übereilte Auswahl durcn aie ren.ii '
cn vermeiuc Rlll___ Hie iedem Innenraum Fenstervorhange —; es hat keinen Zweck, die Harmonie
liehe Verwendung von Blumen die je ^ ^ ^
sich gut einpassen . ~ tfe.chv.el ober d brecheil) der außerhalb der Farbenskala steht. - Man
ausgestattet ist. ^^^^^fZ^J» soll sich auch nie vor der Farbe »fürchten«; richtig ver-
richtet , - und doch is es noch ^g, wendet ^ ^ ^ ^ ^ Raumkunst >>Neutraie«
von der Familie bewohnt wird und ^ ^ ^ ^ zusammengehen<( _ ^ ^
als se, es schon lange ein Heim. Aber e ^ Einrichte dJe Zuflucht d der entweder
manche kleine Dinge ^ ^J^^JSSl Wert träge ist oder nichts von seiner Kunst versteht«. . . H.L.
müssen, denn sie sollen alle von kunstienscneiu
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Subjektivismus der Zeit um 1900,
also nicht auf eine neue Bindung
an den »schauenden Einzel-
Menschen« ausgeht, sondern im
Gegenteil nur die »Individuali-
tät des für sich wachsenden
Baues« möglichst stark zum Aus-
druck bringen will. . Wie jene
frühere Bewegung setzt auch diese
Gruppe an die Stelle der regel-
mäßigen Gliederung und der sym-
metrischen Anordnung eine »freie
Form«, — aber nicht um dadurch
»malerische« Wirkungen zu er-
reichen, sondern nur um die innere
Rhythmik des Baus, die nur selten
von sich aus eine streng symme-
trische Gliederung rechtfertigt,
sich frei ausschwingen zu lassen.
Wegen dieser Verneinung der
Symmetrie hat man die Roman-
tiker besonders heftig angegriffen.
Aber vielleicht liegt gerade darin
ihr besonderes Verdienst; denn
sicherlich ist die schematische
Anwendung der nicht innerlich
begründeten Symmetrie heute,
wo wir keine Schaubilder mehr
bauen sollen, eines des größten
Hemmnisse auf dem Wege zu
einer vitalen Erneuerung der Bau-
kunst. w. riezler. AUS »DIE BAUKUNST AM
SCHEIDEWEGE« IN »KAIROS«. (reICHL-VBRLAG.)
SEIEN WIR TÄTIG im Sinne
des Geistes. Seien wir tätig,
um zunächst auf die sichtbaren
Fragen der Zeit die unaufschieb-
bare Antwort zu geben......
★
Der Kampf um den Stil ist der
Kampf des Menschen um sich
selbst. . Der Stil ist das Mittel, um
die bewegte Seele des Schaffen-
den im klar geformten Sinngebilde
zu enthüllen. . . Hermann kesser.
★
Www
architekt georg adlmüller. dienstboten-zimmer im landhaus a. m.-st. quirin
BT 1JMFN UND FARBE »Wenn der Innenausbau sein. So fülle ich denn inzwischen die leeren Stellen mit
emer Wohnung in den Grundzügen durchgeführt ist«, Blumen, welche die Raum-Einheit vervollständigen, dem
tF AB l ont ein erfahrener Innenarchitekt Haus ein wohnliches Aussehen geben und verhindern,
so meint A. e m , nen Dinere die eine daß irgend ein Stück erworben wird, das bei reiflicher
in Philadelphia, »dann kommen die kleinen Dinge, d ^ ^ ^ doch ^ ^ das bestgeeignete heraus.
»heimische« Stimmung erzielen. nier ^ betreffenden piatz _ Und nQch dnes. £s w
Möbelstück Vasen, Lampen ^d °e^2taufen! . besser, den Teppich-Belag bis zur Wand zu führen,
nicht gut, diese Dinge ^^JSXÄIdch- in Harmonie oder Kontrast zur Farbe der Wand und der
Ich vermeide die übereilte Auswahl durcn aie ren.ii '
cn vermeiuc Rlll___ Hie iedem Innenraum Fenstervorhange —; es hat keinen Zweck, die Harmonie
liehe Verwendung von Blumen die je ^ ^ ^
sich gut einpassen . ~ tfe.chv.el ober d brecheil) der außerhalb der Farbenskala steht. - Man
ausgestattet ist. ^^^^^fZ^J» soll sich auch nie vor der Farbe »fürchten«; richtig ver-
richtet , - und doch is es noch ^g, wendet ^ ^ ^ ^ ^ Raumkunst >>Neutraie«
von der Familie bewohnt wird und ^ ^ ^ ^ zusammengehen<( _ ^ ^
als se, es schon lange ein Heim. Aber e ^ Einrichte dJe Zuflucht d der entweder
manche kleine Dinge ^ ^J^^JSSl Wert träge ist oder nichts von seiner Kunst versteht«. . . H.L.
müssen, denn sie sollen alle von kunstienscneiu