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Palladium -T onbäder.
schwarz zu färben und nach längerem Liegenlassen im Bade
nicht weiter zu verändern. Nahezu denselben Ton, welcher
sich beim Tonen eingestellt hat, behält das Bild auch nach
dem Fixiren, Waschen und Trocknen bei.
Was die Anwendung der Palladiumtonbäder auf Silber-
papiere mit matter Oberfläche (Mattcelloidin-Papier von Brandt
& Wilde in Berlin) anbelangt, so zeigten meine Versuche,
dass der damit erzielte warmbraune oder braunschwarze Ton
mit dem bekannten Platintonbad in ähnlicher Nuance erzielt
werden kann, indem man dasselbe entsprechend lang auf die
Copien einwirken lässt.
Die mit Palladium einerseits und mit Platin anderseits
erzielten Färbungen sind nicht ganz identisch, sondern die
Palladiumtonung gibt mehr ein Sepiabraun mit einem
schwachen Stich ins Gelbliche, während die Platintonung nur
bei kurzer Einwirkung bräunliche Nuancen gestattet, dagegen
bei vollständiger Durchführung des Tonungsprocesses bekannt-
lich Schwarz gibt.
Es schien nun von Interesse, die chemische Zusammen-
setzung brauner Mattcelloidin-Copien zu prüfen. Zu diesem
Zwecke stellte ich mit Mercier’s Palladiumtonbad durch-
greifend getonte Mattcelloidin - Bilder her. Anderseits be-
handelte ich solche Copien mit dem Platintonbad, bis die
Bilder in ihrer Färbung möglichst übereinstimmten.
Zur Probe verwendete ich Kupferchlorid in concentrirter
Lösung, welches ich auf genannte Copien stellenweise ein-
wirken liess. Bekanntlich bleicht Kupferchlorid Silberbilder
aus, nicht aber Platin- und Palladiumbilder. Es ergab sich,
dass das braune mit Platin getonte Bild noch sehr viel un-
verändertes Silber enthielt, indem es von der Kupfer-
chloridlösung stark gebleicht wurde. Das mit Palladium-
chlorid braungetonte Bild widerstand dieser Lösung nahezu
vollkommen. Daraus geht hervor, dass die Färbung der
braungetonten Silberplatinbilder durch einen sehr grossen
Theil von unzersetztem Silber verursacht wird, während die
Braunfärbung der mit Palladium getonten Copien zum weit-
aus überwiegenden Theile dem ausgeschiedenen Palladium
zuzuschreiben ist.
Da metallisches Palladium in ähnlicher Weise wie Platin
und Gold vollständige Widerstandsfähigkeit gegen atmo-
sphärische Einflüsse und chemische Reagentien zeigt, so
dürften die mit Palladium braungetonten Photographien den-
jenigen, welche mit Platin getont worden sind, an Haltbarkeit
überlegen sein.
Palladium -T onbäder.
schwarz zu färben und nach längerem Liegenlassen im Bade
nicht weiter zu verändern. Nahezu denselben Ton, welcher
sich beim Tonen eingestellt hat, behält das Bild auch nach
dem Fixiren, Waschen und Trocknen bei.
Was die Anwendung der Palladiumtonbäder auf Silber-
papiere mit matter Oberfläche (Mattcelloidin-Papier von Brandt
& Wilde in Berlin) anbelangt, so zeigten meine Versuche,
dass der damit erzielte warmbraune oder braunschwarze Ton
mit dem bekannten Platintonbad in ähnlicher Nuance erzielt
werden kann, indem man dasselbe entsprechend lang auf die
Copien einwirken lässt.
Die mit Palladium einerseits und mit Platin anderseits
erzielten Färbungen sind nicht ganz identisch, sondern die
Palladiumtonung gibt mehr ein Sepiabraun mit einem
schwachen Stich ins Gelbliche, während die Platintonung nur
bei kurzer Einwirkung bräunliche Nuancen gestattet, dagegen
bei vollständiger Durchführung des Tonungsprocesses bekannt-
lich Schwarz gibt.
Es schien nun von Interesse, die chemische Zusammen-
setzung brauner Mattcelloidin-Copien zu prüfen. Zu diesem
Zwecke stellte ich mit Mercier’s Palladiumtonbad durch-
greifend getonte Mattcelloidin - Bilder her. Anderseits be-
handelte ich solche Copien mit dem Platintonbad, bis die
Bilder in ihrer Färbung möglichst übereinstimmten.
Zur Probe verwendete ich Kupferchlorid in concentrirter
Lösung, welches ich auf genannte Copien stellenweise ein-
wirken liess. Bekanntlich bleicht Kupferchlorid Silberbilder
aus, nicht aber Platin- und Palladiumbilder. Es ergab sich,
dass das braune mit Platin getonte Bild noch sehr viel un-
verändertes Silber enthielt, indem es von der Kupfer-
chloridlösung stark gebleicht wurde. Das mit Palladium-
chlorid braungetonte Bild widerstand dieser Lösung nahezu
vollkommen. Daraus geht hervor, dass die Färbung der
braungetonten Silberplatinbilder durch einen sehr grossen
Theil von unzersetztem Silber verursacht wird, während die
Braunfärbung der mit Palladium getonten Copien zum weit-
aus überwiegenden Theile dem ausgeschiedenen Palladium
zuzuschreiben ist.
Da metallisches Palladium in ähnlicher Weise wie Platin
und Gold vollständige Widerstandsfähigkeit gegen atmo-
sphärische Einflüsse und chemische Reagentien zeigt, so
dürften die mit Palladium braungetonten Photographien den-
jenigen, welche mit Platin getont worden sind, an Haltbarkeit
überlegen sein.