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Die wahre Ursache der dunkeln Plattenränder u. s. w.
Die wahre Ursache der dunkeln Plattenränder und deren
Verhütung.
Von Professor Hermann Krone in Dresden.
Treten wir aus dem Waldesdunkel in den Sonnenschein
hinaus und schliessen die Augen, so werden wir, wenn wir
uns drehen, mit geschlossenen Augen den Ort der Sonne sehr
deutlich wahrnehmen, während uns, dem Walde zu gewendet,
Alles dunkel erscheint. Ja, schon im Zimmer können wir mit
geschlossenen Augen den Ort des Fensters von der dunkeln
Partie des Zimmers durch einen Lichtschimmer unterscheiden.
Hier sind also auch, wie bei den Experimenten mit den
Röntgenstrahlen, unsere Augenlider, also Weichtheile des
Körpers, für Licht von gewisser Intensität durchdringlich, so
dass es auf der Netzhaut unseres Auges, wie die Röntgen-
strahlen auf der lichtempfindlichen Platte, wirksam wird.
Verfolgen wir unser Experiment weiter, so werden wir
wahrnehmen, dass, mit geschlossenen Augen der Sonne oder
dem hellen Fenster zu gewendet, die auf unserer Netzhaut
wahrgenommene Lichterscheinung sofort erlischt, sobald
Jemand einen für Licht undurchdringlichen Gegenstand vor
unsere Augen hält. Dann haben wir den Eindruck von
Dunkelheit, selbst wenn wir stundenlang in diesem Zustande
verweilen. Es ist dies ein Beweis dafür, dass unsere Netzhaut
nur so lange „sieht“, als Licht von gewisser Art und Intensität
auf dieselbe einwirkt. Sie sieht dieses Licht aber auch in
allen Fällen momentan. Eine Besprechung des sogenannten
„Nachklingens“ von Lichteindrücken im Auge gehört nicht
hierher, da dasselbe auf einer schnell vorübergehenden
psychophysiologischen Ursache beruht.
Anders als die Netzhaut verhält sich die photographische
Schicht; denn auf dieser lässt sich Licht durch Zeit ersetzen,
d. h. auch Licht von geringerer Intensität, als für Moment-
bilder genügen würde, kann durch entsprechend verlängerte
Belichtungsdauer auf der lichtempfindlichen Schicht wirksam
werden. Der Holzschieber unserer Cassette wird infolgedessen,
wenn die Cassette im freien Tageslichte liegt, die licht-
empfindliche Platte nur so lange schützen, als das bescheinende
Licht noch nicht Zeit gewinnt, genügend zu wirken, also,
wenn dies Verweilen der Cassette im Tageslichte nur kurze
Zeit dauert; in vollem Sonnenschein wird eine hochempfind-
liche Platte nach sehr kurzer Belichtung des Cassettenschiebers
einen Lichtschleier zeigen, dessen Intensität immer der Licht-
empfindlichkeit der Schicht, der Dicke des Schiebers, der
Intensität des Lichtes und der Dauer der Belichtung pro-
Die wahre Ursache der dunkeln Plattenränder u. s. w.
Die wahre Ursache der dunkeln Plattenränder und deren
Verhütung.
Von Professor Hermann Krone in Dresden.
Treten wir aus dem Waldesdunkel in den Sonnenschein
hinaus und schliessen die Augen, so werden wir, wenn wir
uns drehen, mit geschlossenen Augen den Ort der Sonne sehr
deutlich wahrnehmen, während uns, dem Walde zu gewendet,
Alles dunkel erscheint. Ja, schon im Zimmer können wir mit
geschlossenen Augen den Ort des Fensters von der dunkeln
Partie des Zimmers durch einen Lichtschimmer unterscheiden.
Hier sind also auch, wie bei den Experimenten mit den
Röntgenstrahlen, unsere Augenlider, also Weichtheile des
Körpers, für Licht von gewisser Intensität durchdringlich, so
dass es auf der Netzhaut unseres Auges, wie die Röntgen-
strahlen auf der lichtempfindlichen Platte, wirksam wird.
Verfolgen wir unser Experiment weiter, so werden wir
wahrnehmen, dass, mit geschlossenen Augen der Sonne oder
dem hellen Fenster zu gewendet, die auf unserer Netzhaut
wahrgenommene Lichterscheinung sofort erlischt, sobald
Jemand einen für Licht undurchdringlichen Gegenstand vor
unsere Augen hält. Dann haben wir den Eindruck von
Dunkelheit, selbst wenn wir stundenlang in diesem Zustande
verweilen. Es ist dies ein Beweis dafür, dass unsere Netzhaut
nur so lange „sieht“, als Licht von gewisser Art und Intensität
auf dieselbe einwirkt. Sie sieht dieses Licht aber auch in
allen Fällen momentan. Eine Besprechung des sogenannten
„Nachklingens“ von Lichteindrücken im Auge gehört nicht
hierher, da dasselbe auf einer schnell vorübergehenden
psychophysiologischen Ursache beruht.
Anders als die Netzhaut verhält sich die photographische
Schicht; denn auf dieser lässt sich Licht durch Zeit ersetzen,
d. h. auch Licht von geringerer Intensität, als für Moment-
bilder genügen würde, kann durch entsprechend verlängerte
Belichtungsdauer auf der lichtempfindlichen Schicht wirksam
werden. Der Holzschieber unserer Cassette wird infolgedessen,
wenn die Cassette im freien Tageslichte liegt, die licht-
empfindliche Platte nur so lange schützen, als das bescheinende
Licht noch nicht Zeit gewinnt, genügend zu wirken, also,
wenn dies Verweilen der Cassette im Tageslichte nur kurze
Zeit dauert; in vollem Sonnenschein wird eine hochempfind-
liche Platte nach sehr kurzer Belichtung des Cassettenschiebers
einen Lichtschleier zeigen, dessen Intensität immer der Licht-
empfindlichkeit der Schicht, der Dicke des Schiebers, der
Intensität des Lichtes und der Dauer der Belichtung pro-