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Ueber die Entwicklung der Papiere.
über ioo Abdrücke von einem Negativ gemacht werden.
Namentlich im Winter spielt diese Verminderung der Copir-
zeit eine wichtige Rolle.
2. Arbeitsersparniss bedingt der Umstand, dass man den
Fortschritt der Copirung nicht durch mehrmaliges Oeffnen
des Copirrahmens zu controliren braucht.
3. Man kann dem Abdruck grössere Tiefen geben, als es
durch blosses Auscopiren möglich ist. — Man kann von den
härtesten Negativen ausserordentlich weiche Bilder herstellen.
Die Regelung der Contraste hat man überhaupt vollkommen
in der Hand. — Diesen Umstand schätze ich sogar höher als
die Abkürzung der Belichtungszeit.
4. Es lassen sich Töne erzielen, welche sonst höchstens
mittels Pigmentdrucks möglich wären. Dieselben schwanken
zwischen dem gewöhnlichen Fhotographieton, Rothbraun,
Oliv und Grünschwarz. Namentlich letztere sind für künstle-
rische Effecte sehr wichtig.
5. Bestimmte Töne machen die Verwendung von Gold-
salzen zum Tonen ganz überflüssig; eine Verbilligung des
Verfahrens.
6. Die Haltbarkeit der fertigen Bilder ist unter sonst
gleichen Verhältnissen bei den entwickelten Bildern immer
grösser als bei den auscopirten. — Vor 30 Jahren wurden
fast alle Vergrösserungen und viele Contactabdrücke auf Salz-
papier mittels Gallussäure hervorgerufen. Man darf sich des-
halb nicht wundern, wenn so viele derselben ganz unverändert
geblieben sind, obgleich sie nur mit einem an gesäuerten
Fixirbad (ohne Gold) getont wurden. Auscopirte Bilder wären
nach einer solchen Behandlung infolge der Schwefeltonung
sicher zu Grunde gegangen. — Schon deshalb kann man
sorglos die Behandlung mit dem Tonfixirbad auf die Ent-
wicklung folgen lassen. Es kommt der Umstand hinzu, dass
während der Entwicklung und des darauffolgenden Wasser-
bades der grösste Theil des Silbernitrats und der anderen
Stoffe aus der Schicht ausgewaschen werden, welche eine
Zersetzung des unterschwefligsauren Natrons herbeiführen
könnten.
Die Entwicklung der Bilder (welche übrigens bei Tages-
licht vorgenommen wird) mit darauffolgendem Tonfixirbad
oder Fixirbad macht nicht mehr Arbeit als die gewöhnliche
Methode des getrennten Tonens und Fixirens.
Bei einem genauen Studium der Töne, welche bei der
Entwicklung entstehen, stellte sich folgendes heraus:
Ueber die Entwicklung der Papiere.
über ioo Abdrücke von einem Negativ gemacht werden.
Namentlich im Winter spielt diese Verminderung der Copir-
zeit eine wichtige Rolle.
2. Arbeitsersparniss bedingt der Umstand, dass man den
Fortschritt der Copirung nicht durch mehrmaliges Oeffnen
des Copirrahmens zu controliren braucht.
3. Man kann dem Abdruck grössere Tiefen geben, als es
durch blosses Auscopiren möglich ist. — Man kann von den
härtesten Negativen ausserordentlich weiche Bilder herstellen.
Die Regelung der Contraste hat man überhaupt vollkommen
in der Hand. — Diesen Umstand schätze ich sogar höher als
die Abkürzung der Belichtungszeit.
4. Es lassen sich Töne erzielen, welche sonst höchstens
mittels Pigmentdrucks möglich wären. Dieselben schwanken
zwischen dem gewöhnlichen Fhotographieton, Rothbraun,
Oliv und Grünschwarz. Namentlich letztere sind für künstle-
rische Effecte sehr wichtig.
5. Bestimmte Töne machen die Verwendung von Gold-
salzen zum Tonen ganz überflüssig; eine Verbilligung des
Verfahrens.
6. Die Haltbarkeit der fertigen Bilder ist unter sonst
gleichen Verhältnissen bei den entwickelten Bildern immer
grösser als bei den auscopirten. — Vor 30 Jahren wurden
fast alle Vergrösserungen und viele Contactabdrücke auf Salz-
papier mittels Gallussäure hervorgerufen. Man darf sich des-
halb nicht wundern, wenn so viele derselben ganz unverändert
geblieben sind, obgleich sie nur mit einem an gesäuerten
Fixirbad (ohne Gold) getont wurden. Auscopirte Bilder wären
nach einer solchen Behandlung infolge der Schwefeltonung
sicher zu Grunde gegangen. — Schon deshalb kann man
sorglos die Behandlung mit dem Tonfixirbad auf die Ent-
wicklung folgen lassen. Es kommt der Umstand hinzu, dass
während der Entwicklung und des darauffolgenden Wasser-
bades der grösste Theil des Silbernitrats und der anderen
Stoffe aus der Schicht ausgewaschen werden, welche eine
Zersetzung des unterschwefligsauren Natrons herbeiführen
könnten.
Die Entwicklung der Bilder (welche übrigens bei Tages-
licht vorgenommen wird) mit darauffolgendem Tonfixirbad
oder Fixirbad macht nicht mehr Arbeit als die gewöhnliche
Methode des getrennten Tonens und Fixirens.
Bei einem genauen Studium der Töne, welche bei der
Entwicklung entstehen, stellte sich folgendes heraus: