Farbendruck. — Drei - und Vierfarbendruck. — Druckfarben.
683
Ueber das Mischen der Steindruckfarben und.
deren Verdruckfähigkeit für mercantile Zwecke
finden sich im „ Allg. Anz. für Druckereien “ (Frankfurt a. M.
1900, Nr. 11) folgende sehr beherzigenswerthe Winke:
Das Mischen und Verdrucken der Steindruckfarben für
mercantile Zwecke, sagt der Autor daselbst, ist nicht
identisch mit dem Mischen und Drucken der Farben für
Chromos; hier werden die Farben bekanntlich leicht ver-
druckt. Es genügt aber nicht für mercantile Zwecke, irgend ein
compactes Blauschwarz, ein mercantiles Roth oder Violett zu
drucken, man muss auch der Farbe ein sattes und doch
reines Aussehen zu geben verstehen, dabei soll die Farbe
auch brilliren, schnell trocknen und den Umdruck nicht an-
greifen. Man mische sich eine Farbe aus einem tiefen Roth,
Blau, Gelb und Braun zu gleichen Theilen. Mit dieser Zusatz-
farbe, die, mit Firniss verdruckt, bekanntlich ein reines Grau
ergibt, erzielt man, zugesetzt zu Blau, Roth, Grün oder
Violett, eine wundervolle Tiefe und in den zarten Partien
eine Reinheit der Farbe, wie sie durch Zusatz von Schwarz
niemals erreicht werden kann. Dies gilt vorzugsweise für das
Mischen der Farben. Das Verdrucken der Farben aber
bereitet infolge ihrer chemischen Zusammensetzung manche
Schwierigkeiten, die man durch einen geeigneten Zusatz
heben muss. Am besten erreicht man es dadurch, dass man
der Farbe Oel und Petroleum zusetzt. Die Farbe wird mit
Mittelfirniss streng angesetzt und, auf einen Spachtel voll,
mit 5 bis 10 Tropfen Maschinenöl und so viel Petroleum ge-
mischt, bis die Farbe sich geschmeidig und eher etwas leicht,
wie streng anfühlt. Wo ,, Cellin “ verwendet wird, empfehle
ich dieses Präparat als geeignetsten Zusatz. Wer seine Farben
so mischt, wird erstaunt sein über ihr zartes und doch sattes
Aussehen. Dazu wird der Umdruck rein und scharf bleiben,
der Druck aber wird nach Verlauf einiger Stunden ins Papier
eingeschlagen und trocken sein.
Ueber die schwarzen Druckfarben und deren Ein-
fluss auf das Druckresultat schreibt H. van Beek (,, Zeitschr.
für Reproductionstechnik “ 1899, S. 28). Die Hauptsache bei
den schwarzen Druckfarben, sagt der Autor, ist die Beschaffen-
heit des verwendeten Farbstoffes, und es gilt als feststehend,
dass die in Europa fabricirten schwarzen Farben durchweg
einen mehr gelblichbraunen Ton aufweisen, welcher sich be-
sonders beim Autotypiedruck unliebsam bemerkbar macht,
weil die Deckung erst durch ein reichliches Aufträgen der
Farbe erzielt wird, eine Autotypie aber nur bei möglichst
dünner Farbschicht wirkungsvoll sein kann. Ein gutes
683
Ueber das Mischen der Steindruckfarben und.
deren Verdruckfähigkeit für mercantile Zwecke
finden sich im „ Allg. Anz. für Druckereien “ (Frankfurt a. M.
1900, Nr. 11) folgende sehr beherzigenswerthe Winke:
Das Mischen und Verdrucken der Steindruckfarben für
mercantile Zwecke, sagt der Autor daselbst, ist nicht
identisch mit dem Mischen und Drucken der Farben für
Chromos; hier werden die Farben bekanntlich leicht ver-
druckt. Es genügt aber nicht für mercantile Zwecke, irgend ein
compactes Blauschwarz, ein mercantiles Roth oder Violett zu
drucken, man muss auch der Farbe ein sattes und doch
reines Aussehen zu geben verstehen, dabei soll die Farbe
auch brilliren, schnell trocknen und den Umdruck nicht an-
greifen. Man mische sich eine Farbe aus einem tiefen Roth,
Blau, Gelb und Braun zu gleichen Theilen. Mit dieser Zusatz-
farbe, die, mit Firniss verdruckt, bekanntlich ein reines Grau
ergibt, erzielt man, zugesetzt zu Blau, Roth, Grün oder
Violett, eine wundervolle Tiefe und in den zarten Partien
eine Reinheit der Farbe, wie sie durch Zusatz von Schwarz
niemals erreicht werden kann. Dies gilt vorzugsweise für das
Mischen der Farben. Das Verdrucken der Farben aber
bereitet infolge ihrer chemischen Zusammensetzung manche
Schwierigkeiten, die man durch einen geeigneten Zusatz
heben muss. Am besten erreicht man es dadurch, dass man
der Farbe Oel und Petroleum zusetzt. Die Farbe wird mit
Mittelfirniss streng angesetzt und, auf einen Spachtel voll,
mit 5 bis 10 Tropfen Maschinenöl und so viel Petroleum ge-
mischt, bis die Farbe sich geschmeidig und eher etwas leicht,
wie streng anfühlt. Wo ,, Cellin “ verwendet wird, empfehle
ich dieses Präparat als geeignetsten Zusatz. Wer seine Farben
so mischt, wird erstaunt sein über ihr zartes und doch sattes
Aussehen. Dazu wird der Umdruck rein und scharf bleiben,
der Druck aber wird nach Verlauf einiger Stunden ins Papier
eingeschlagen und trocken sein.
Ueber die schwarzen Druckfarben und deren Ein-
fluss auf das Druckresultat schreibt H. van Beek (,, Zeitschr.
für Reproductionstechnik “ 1899, S. 28). Die Hauptsache bei
den schwarzen Druckfarben, sagt der Autor, ist die Beschaffen-
heit des verwendeten Farbstoffes, und es gilt als feststehend,
dass die in Europa fabricirten schwarzen Farben durchweg
einen mehr gelblichbraunen Ton aufweisen, welcher sich be-
sonders beim Autotypiedruck unliebsam bemerkbar macht,
weil die Deckung erst durch ein reichliches Aufträgen der
Farbe erzielt wird, eine Autotypie aber nur bei möglichst
dünner Farbschicht wirkungsvoll sein kann. Ein gutes