Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 24.1910

DOI Artikel:
von Palocsay, Albin: Wichtigere Fortschritte und Erfahrungen betreffend die Photographie mit Farbenrasterplatten
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44942#0210

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
198

Fortschritte betr. die Photographie mit Farbenrasterplatten.

Die Omnicoloreplatte.
Reproduktion mit Hilfe der Pinatypie. Flach regel-
mäßig gerasterten farbenplatten sollen sich leichter farbige
Kopien mit Hilfe der Pinatypie nach dem feon Didierschen
Verfahren herstellen lassen, als non Platten mit unregelmäßigem
Kornraster. So soll der genannte Experimentator nach „Phot,
des Couleurs“ mit der Omnicoloreplatte gute Resultate erhalten
haben. Infolge der Halbtonreproduktion durch Pinatypie wird
das Rasterkorn in geschlossene Töne nerroandelt. Huch soll in
so hergestellten Bildern keine Tendenz zur JTloirebildung be-
merkt toerden. Cs wird jedoch schmerlich jemand wegen dieser
besseren Reproduzierbarkeit auf dem umständlichen Wege der
Pinatypie die Omnicoloreplatte für seine farbenaufnahmen
wählen.
Die Thames Colour-Platte.
Hnroendung uon farbenrasterplatten im Porträt-
fache und Wirkung farbiger Reflexe. H. Essenhigh
Corke, f. R. P. 5., schreibt im farbensupplement oon „Brit.
dourn. of Phot.“ 1909 (oom 3. September) über die Verwendung
der Thames Colour-Platte in der Porträtphotographie und führt
die Tatsache der geringen Heranziehung der farbenrasterphoto-
graphie für das Porträtfach im allgemeinen auf die geringe
Empfindlichkeit der Platten zurück, welche, selbst wenn man
mit Atelierlicht rechnet, zu Belichtungszeiten oon 10 bis 50 Sek.,
ja unter Umständen zu minutenlangen Expositionen nötigt. Flächst
diesem ITlangel ist es auch die Unmöglichkeit, Rasterfarbenbilder
auf Papier zu kopieren, was ihrer allgemeinen Anwendung
für Porträtzwecke hindernd im Wege steht. Diejenige form der
Thames Colour-Platte, bei welcher die Schicht direkt auf den
Raster gegossen ist, hat nun Corke überraschend gut uer-
wendbar für Personenaufnahmen im Atelier gefunden, und kam
bei Verwendung des zur Platte gehörigen Gelbfilters an einem
trüben Tage im Atelier unter der üblichen Regelung der Ficht-
gebung durch Gardinen und mit einem Objektiv» uon //4 rela-
tiuer Lichtstärke zu der bemerkenswert kurzen Expositionszeit
oon 5 bis 8 Sekunden.
Bei diesen Versuchen ergab sich die Uotwendigkeit mancher
Vorsichtsmaßregeln, welche in der gewöhnlichen Porträtkunst
nicht beobachtet werden müssen. So die Achtsamkeit auf
reflektierte färben. Die färben werden eben nicht so wieder-
gegeben, wie wir gewohnt sind, sie zu sehen, sondern ganz
so, wie sie in ihrer farbigen Umgebung erscheinen. Ein weißes
Kleid sollte z. B. unserer IFlcinung nach weiß im Bilde er-
scheinen. Eine sonst ausgezeichnet gelungene Aufnahme einer
 
Annotationen