Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (24.1910)

666 Fortschritte und Heuerungen auf dem Gebiete der Stereoskopie.

wenn die Kopien der beiden Halbbilder bei der Betrachtung
denselben Winkel miteinander einschließen, unter dem die Platten
bei der Aufnahme zueinander geneigt waren, und auch ihr Ab-
stand der richtige ist. Da mit Rücksicht auf den letzteren Um-
stand nur bestimmte Teile der Bilder uerwendet werden können,
ist diese ITlethode nicht so allgemein uerwendbar, wie oon
manchen Autoren angegeben wird. Ganz besonders wird in
dem Aufsage die Wichtigkeit der Einhaltung des richtigen Ab-
standes der Halbbilder bei allen stereoskopischen Aufnahmen
heruorgehoben.


Fig. 320.

Weiter wurden im uergangenen Jahre eine Reihe neuer,
zweckmäßiger Apparate für stereoskopische Aufnahmen und für
das Kopieren dieser Aufnahmen geschaffen. So zeigen die
?ig. 518 u. 319 ein neues ITlodell der Stereoskopkamera „Polyskop“
der 5irma G. A. Kraus in Stuttgart. Es ist für das $ormat
45X107 mm konstruiert und zeichnet sich gegenüber den
älteren Typen dadurch aus, daß der Objektiouerschluß mit stets
gleichbleibender 5ederspannung arbeitet, wodurch ein Stecken-
bleiben desselben ausgeschlossen ist. Der Apparat wird in drei
Ansführungsformen hergestellt, uon denen die ersten beiden keine
Einstellung auf nähere Distanzen haben, während die dritte
durch eine Verstellbarkeit der Objektioe nach auf- und abwärts
charakterisiert ist. Sämtliche Typen sind mit Flewton- und
ITlattscheibensucher, Statiumutter, Einzelkassetten und Wechsel-
kassetten ausgestaftet. Ein billigeres ITlodell desselben Apparates
ist in Sig. 520 dargestellt. Es hat ein starres Gehäuse aus Deicht-