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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 24.1910

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Dokulil, Theodor: Fortschritte und Neuerungen auf dem Gebiete der Stereoskopie
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https://doi.org/10.11588/diglit.44942#0695

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Fortschritte und tleuerungen auf dem Gebiete der Stereoskopie. 685
fluch für die Aufnahme uon Kometen wurde dieses telestereo-
skopische Verfahren benutzt. Jn der Fachzeitschrift „ Populär
flstronomy“ ist ein interessanter Artikel non E. E. Bernard
über „die fehlerhaften Resultate der stereoskopischen Kombi-
nationen non Kometenphotographien“ enthalten. Der Autor be-
zweifelt die Richtigkeit der auf diese Weise erhaltenen Kombi-
nationsbilder und begründet diesen Zweifel mit dem Hinweise
auf die Formänderung des Kometen, welche jedenfalls auftritt,
wienn zwischen den beiden Aufnahmen ein Jnteruall non einer
oder mehreren Stunden liegt. ITlan mulj daher bei der Ver-
wendung solcher Aufnahmen für wissenschaftliche Zwecke sehr
oorsichtig sein, da die Verhältnisse ähnlich sind wie bei stereo-
skopischen Aufnahmen uon Wolken. Dem Artikel ist das stereo-
skopische Bild des Kometen ITloorhouse oom Jahre 1908 bei-
gegeben.
fluch auf dem Gebiete der stereoskopischen Projektionen
sind einige interessante Flauheiten zu uerzeichnen. Für die
richtige Betrachtung zweier nebeneinander projizierter Halbbilder
konstruierte die Optische Anstalt Emil Busch, fl.-G. in Rathenow
einen Betrachtungsapparat, der dem in einer beliebigen Ent-
fernung uon der Projektionsleinwand befindlichen Betrachter das
für jedes Auge bestimmte Bild nur diesem sichtbar macht. Das
Jnstrument, Stereonista genannt, besteht ähnlich wie ein ge-
wöhnlicher Operngucker aus zwei zylindrischen Röhren, welche in
ihrem Inneren je zwei Prismen enthalten. Der Abstand der beiden
Prismen kann durch ein Getriebe geändert werden, und zwar
wirkt dieser Trieb gleichzeitig auf beide Prismenkombinationen.
Dadurch wird die Einstellung des Instrumentes auf oerschiedene
Entfernungen norgenommen. Zwischen den Prismen und den
Augen des Betrachters sind Blenden angeordnef, die durch den
Druck auf einen Hebel ebenfalls gleichzeitig nerkleinert werden
können. Durch sie wird das Gesichtsfeld so abgeblendet, dal]
die Umgebung der Projektionen nicht störend wirkt. Th.Roma-
nesco berichtet in der Fachzeitschrift „Apollo“ 1909, S. 590,
eingehend über dieses praktische Jnstrument, gibt weiter eine
zweckentsprechende Einrichtung des zu verwendenden Projektions-
apparates an und bespricht die Herstellung der zu projizierenden
Diapositive.
Jn den Pafentmitfeilungen der „Phot. Jnd.“ finden wir im
Hefte 7 des Jahrganges 1910 einen Sfereokinemafographen,
dessen Objektioe derart geöffnet und geschlossen werden, dafj
die Summe der Oeffnungsweiten dieser Objektiue stets der Ge-
samtöffnung eines Objektioes gleich ist. Die Vorrichtung, welche
in Fig. 340 dargestellt ist, kennzeichnet sich weiter dadurch, dafg
das Abdecken bezw. Freigeben der Bildfenster $ und mö'g-
 
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