Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Mader, Felix [Editor]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Editor]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,15): Bezirksamt Amberg — München, 1908

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.29172#0021

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Einleitung.

5

Verpfändungen, darunter auch das Amt Rosenberg mit Ammerthal. Am Tage seiner
Kaiserkrönung erklärte Karl IV. diese Erwerbungen in der Oberpfalz ohne weiteres
als unveräußerliche Bestandteile des Königreichs Böhmen. So entstand mitten in
der Oberpfalz das sog. Neuböhmen mit der Herrschaft Sulzbach. (Vgl. dazu die
Einleitung zu Heft IX, Neustadt a. W.-N. und Fr. X. Lommer, Die böhmischen
Lehen in der Oberpfalz, I, Amberg 1907, S. 15 f.) Gegen Abtretung der Mark
Brandenburg im Vertrag von Fürstenwalde 1373 überließ Karl IV. einen großen
Teil dieser Besitzungen, darunter auch unser Hirschau und Rosenberg, dem gewesenen
Kurfürsten von Brandenburg, Herzog Otto von Bayern. Als dieser 1379 starb,
gingen diese Teile an die drei Herzoge Stephan, Friedrich und Johann, Ottos Neffen
über, die 1393 ihre Lande teilten, wobei Hirschau an Herzog Stephan II. von Bayern-
Ingolstadt, das Amt Rosenberg mit Ammerthal aber an Herzog Johann I. von Bayern-
München kam. (Riezler, III, 169. —- Quellen und Erörterungen VI, 560 f.) Das
Amt Rosenberg u. a. gab Herzog Johann schon 1395 den Pfalzgrafen Ruprecht II.
und III. zu Leibgeding. (Koch u. Wille I, Nr. 5820.) Hirschau kam unter König
Ruprechts Regierung wieder an Kurpfalz. Als 1390 Kurfürst Ruprecht I. starb,
vereinigte sein Neffe Ruprecht II. (1390—1398) wieder alle kurpfälzischen Lande in
seiner Hand. Dessen Sohn König Ruprecht (1398—1410) ernannte seinen Zweit-
ältesten Sohn Herzog Johann zum Statthalter der Oberpfalz. Nach Ruprechts Tode
teilten seine Söhne im Jahre 1410 die kurpfälzischen Lande. In den Anteil des
Kurfürsten Ludwigs III. (1410—1436) fielen Amberg, Hahnbach und Rieden, Herzog
Johann (1410—1443) dagegen erhielt Hirschau mit Schnaittenbach und das Amt
Rosenberg mit Ammerthal. (Eine sehr gute Übersicht der territorialen Gliederung
der Oberpfalz zu jener Zeit gibt die Karte von Hugo Graf von Walderdorff,
Die Oberpfalz unter Pfalzgraf Johann, beigegeben der Abhandlung von Chr. Häutle,
Die Oberpfalz und ihre Regenten in den Jahren 1410—1448, VO. XXVII.) Johann,
der im Kriege gegen Herzog Ludwig den Gebarteten von Bayern-Ingolstadt im
Verein mit Burggraf Friedrich von Nürnberg seinem Gegner 1421 das ganze Gebiet
Floß-Parkstein und Weiden abnahm, bekam 1427 bei der Teilung dieser Eroberungen
auch den damals zu Weiden gehörigen kleinen Teil unseres Gebietes im Nord-
osten mit Freihung als gemeinsamen Besitz mit dem Burggrafen. (VO. XXVII, 29.)
Dieses Gebiet teilte wie schon früher, so auch für die spätere Zeit das Schicksal
des gemeinsamen Amtes Floß-Parkstein, für dessen Geschichte wir auf die Einleitung
zu Heft IX, B.-A. Neustadt a. W.-N. verweisen.

Verschiedene Veränderungen gingen im 15. und 16. Jahrhundert mit dem
bambergischen Amte Vilseck vor sich. Wegen der großen Husitengefahr für das
vom Hochstift Bamberg weit entfernte Amt Vilseck, das 1371 dem bambergischen
Domherrn Dietrich von Abensberg auf Lebenszeit verpfändet worden war (Reichs-
archiv München, Urkk. von Vilseck, Fasz. 1), überließ Bischof Friedrich von Bam-
berg dasselbe 1430 mit Wahrung des Rückkaufsrechtes um 8000 fl. dem Ritter
Heinrich Nothaft von Wernberg. Auf dessen Sohn Haymeran folgte 1442 Kurfürst
Ludwig IV. als Pfandinhaber. (Reichsarchiv München, Urkk. v. Vilseck, Fasz. 3.)
Die Bestrebungen der Kurpfalz, Vilseck als Eigentum zu erwerben, führten aber
weder um diese Zeit noch später zum Ziel. (Vgl. Kreisarchiv Amberg, Bamberg,
 
Annotationen