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XV. B.-A, Amberg.
Nr. 81 und 83.) 1505 löste Bischof Georg III. das Amt Vilseck wieder ein. (Reichs-
archiv München, Urkk. v. Vilseck, Fasz. 5.) Um 1554 scheint die Reichsstadt
Nürnberg in den Pfandbesitz von Vilseck gekommen zu sein. Die neue Herrschaft
führte hier 1554 die Reformation ein und errichtete eine eigene Pfarrei in Vilseck.
(Bisher hatte Vilseck zu der auf kurpfälzischem Gebiet gelegenen Pfarrei Schlicht
gehört.) Doch schon 1559 löste Bischof Georg Vilseck wieder ein. (Kreisarchiv
Amberg, Deponierte Urkk. d. Stadt Vilseck, Depos. Nr. 231.)
Kehren wir zur Geschichte des zur Kurpfalz gehörigen Hauptteiles unseres
Gebietes zurück. Bei Errichtung des Herzogtums Neuburg fiel von demselben ein
kleiner Teil im Süden mit Mendorferbuch, ferner ein kleiner Teil im Nordwesten mit
Kürmreut und Weißenberg an das neuerrichtete Herzogtum und teilten künftig die
Schicksale der Ämter Burglengenfeld und Sulzbach. Im Verlaufe des 16. Jahrhunderts
erlebte unser Bezirk wiederholten Religionswechsel, der von den Fürsten nach
ihrem jeweiligen Bekenntnis durchgeführt wurde. (Vgl. dazu die Karte »Kirchliche
Einteilung der kurpfälzischen Gebiete in der oberen Pfalz 1621 —1648« von Hugo
Graf Walderdorff, beigegeben der Abhandlung von Fr. Lippert, Die Pfarreien
und Schulen der Oberpfalz kurpfälzischen Anteils 1621—1648, VO. LIII [1901].)
Die Benediktinerabtei Ensdorf wurde zu dieser Zeit unter weltliche Administration
gestellt. Freudenberg ging 1594 durch Kauf an die Kurpfalz über. (Vgl. S. 64.)
Nach dem Sturze des Kurfürsten Friedrich V., des Winterkönigs, erhielt
Kurfürst Maximilian von Bayern im Jahre 1628 die Oberpfalz, vom Kaiser als
Kriegsentschädigung, mit Ausnahme der pfalzneuburgischen Ämter, damit also fast
unser gesamtes Gebiet mit Ausnahme von Vilseck, Freihung, Kürmreuth und
Weißenberg.
Der Dreißigjährige Krieg brachte auch unserrn Gebiet große Leiden. Die
schwersten Kriegsjahre waren 1632 —1634 und 1647 —1648. 1631 wurde Freihung
geplündert, 1632 Hahnbach, das schon 1621 von den Mansfeldischen in Brand ge-
steckt worden war, von den Schweden verbrannt. Vilseck wurde im selben Jahre
zweimal von den Schweden, einmal von König Gustav Adolf selbst, gebrandschatzt.
1633 hauste in Vilseck die Pest. 1641 suchten die Schweden unter Königsmark
noch einmal Hahnbach heim. Auch Kloster Ensdorf hatte schwer zu leiden.
Schrecklich waren die Folgen des Krieges, aller Wohlstand war geschwunden, Handel
und Gewerbe lagen darnieder. In unserem Gebiete machte sich dies besonders
bezüglich des Bergbaues geltend. Das Amberger Erzbergwerk und die Freihunger
Gruben hatten ihren Betrieb eingestellt, die vielen Hämmer, besonders um Vilseck,
standen still. Nach amtlichen Aufzeichnungen betrugen die Kriegsunkosten in den
Jahren 1628—1649 beim Landrichteramt Amberg 59 199 fl., beim Kloster Ensdorf
23539 fl., bei der Stadt Hirschau 114168 fl., beim Markt Rieden 11166 fl. und
beim Pflegamt Rieden 100000 fl. (Kreisarchiv Amberg, Dreißigjährige Kriegsakten,
Nr. 4191 und 4x92.)
Unter dem Kurfürsten Maximilian wurde die Gegenreformation durchgeführt.
Später, im Jahre 1669, wurde Kloster Ensdorf den Benediktinern zurückgegeben,
blieb aber bis 1695 unter Administration des Klosters Prüfening, worauf es wieder
selbständige Abtei wurde.
XV. B.-A, Amberg.
Nr. 81 und 83.) 1505 löste Bischof Georg III. das Amt Vilseck wieder ein. (Reichs-
archiv München, Urkk. v. Vilseck, Fasz. 5.) Um 1554 scheint die Reichsstadt
Nürnberg in den Pfandbesitz von Vilseck gekommen zu sein. Die neue Herrschaft
führte hier 1554 die Reformation ein und errichtete eine eigene Pfarrei in Vilseck.
(Bisher hatte Vilseck zu der auf kurpfälzischem Gebiet gelegenen Pfarrei Schlicht
gehört.) Doch schon 1559 löste Bischof Georg Vilseck wieder ein. (Kreisarchiv
Amberg, Deponierte Urkk. d. Stadt Vilseck, Depos. Nr. 231.)
Kehren wir zur Geschichte des zur Kurpfalz gehörigen Hauptteiles unseres
Gebietes zurück. Bei Errichtung des Herzogtums Neuburg fiel von demselben ein
kleiner Teil im Süden mit Mendorferbuch, ferner ein kleiner Teil im Nordwesten mit
Kürmreut und Weißenberg an das neuerrichtete Herzogtum und teilten künftig die
Schicksale der Ämter Burglengenfeld und Sulzbach. Im Verlaufe des 16. Jahrhunderts
erlebte unser Bezirk wiederholten Religionswechsel, der von den Fürsten nach
ihrem jeweiligen Bekenntnis durchgeführt wurde. (Vgl. dazu die Karte »Kirchliche
Einteilung der kurpfälzischen Gebiete in der oberen Pfalz 1621 —1648« von Hugo
Graf Walderdorff, beigegeben der Abhandlung von Fr. Lippert, Die Pfarreien
und Schulen der Oberpfalz kurpfälzischen Anteils 1621—1648, VO. LIII [1901].)
Die Benediktinerabtei Ensdorf wurde zu dieser Zeit unter weltliche Administration
gestellt. Freudenberg ging 1594 durch Kauf an die Kurpfalz über. (Vgl. S. 64.)
Nach dem Sturze des Kurfürsten Friedrich V., des Winterkönigs, erhielt
Kurfürst Maximilian von Bayern im Jahre 1628 die Oberpfalz, vom Kaiser als
Kriegsentschädigung, mit Ausnahme der pfalzneuburgischen Ämter, damit also fast
unser gesamtes Gebiet mit Ausnahme von Vilseck, Freihung, Kürmreuth und
Weißenberg.
Der Dreißigjährige Krieg brachte auch unserrn Gebiet große Leiden. Die
schwersten Kriegsjahre waren 1632 —1634 und 1647 —1648. 1631 wurde Freihung
geplündert, 1632 Hahnbach, das schon 1621 von den Mansfeldischen in Brand ge-
steckt worden war, von den Schweden verbrannt. Vilseck wurde im selben Jahre
zweimal von den Schweden, einmal von König Gustav Adolf selbst, gebrandschatzt.
1633 hauste in Vilseck die Pest. 1641 suchten die Schweden unter Königsmark
noch einmal Hahnbach heim. Auch Kloster Ensdorf hatte schwer zu leiden.
Schrecklich waren die Folgen des Krieges, aller Wohlstand war geschwunden, Handel
und Gewerbe lagen darnieder. In unserem Gebiete machte sich dies besonders
bezüglich des Bergbaues geltend. Das Amberger Erzbergwerk und die Freihunger
Gruben hatten ihren Betrieb eingestellt, die vielen Hämmer, besonders um Vilseck,
standen still. Nach amtlichen Aufzeichnungen betrugen die Kriegsunkosten in den
Jahren 1628—1649 beim Landrichteramt Amberg 59 199 fl., beim Kloster Ensdorf
23539 fl., bei der Stadt Hirschau 114168 fl., beim Markt Rieden 11166 fl. und
beim Pflegamt Rieden 100000 fl. (Kreisarchiv Amberg, Dreißigjährige Kriegsakten,
Nr. 4191 und 4x92.)
Unter dem Kurfürsten Maximilian wurde die Gegenreformation durchgeführt.
Später, im Jahre 1669, wurde Kloster Ensdorf den Benediktinern zurückgegeben,
blieb aber bis 1695 unter Administration des Klosters Prüfening, worauf es wieder
selbständige Abtei wurde.