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Mader, Felix [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,15): Bezirksamt Amberg — München, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.29172#0135

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Rieden.

109

KATH. KIRCHE ST. GEORG. Matrikel R., S. 392. Georgskirch

Das Langhaus im Mauerwerk vielleicht romanisch. 1471 wird berichtet, daß Geschichte,
der Chor hemiedergebrochen sei, auch sonst habe die Kirche Gebrechen. Die
Geistlichen, der Pfleger und die beiden Burggutsbesitzer Hausner und Zantner bitten
um Almosen zum Bau. (MB. XXIV, 264. [Ebenda Aufzählung aller »Heiltiimer«;
welche die Kirche besaß.]) Die bauliche Umgestaltung der Kirche geschah dem-
nach gegen Ende des 15. Jahrhunderts.

Fig. 85. Rieden. Ansicht auf Karte Nr. 3191 im Reichsarchiv München.

Nicht eingezogener Chor mit einem Joch und Schluß in fünf Achteckseiten. Beschreibung
Langhaus flachgedeckt, zu zwei Fensterjochen. Turm mit Sakristei im Untergeschoß
südlich vom Chor. Die Hohlrippen des Chorgewölbes verlaufen ohne Vermittlung
in den Seitenwänden. Im Schluß Tellerstein mit Rosette, im Langjoch Dreipaß mit
ausspringenden Ecken, darin Dreiecksschild. Chorbogen segmentförmig, gefast. In
den Fenstern moderne Maßwerke. Chor außen ohne Gliederung wie das Langhaus.

Turm mit Satteldach und Treppengiebeln. Schallöffnungen mit Segmentbogen.

Einrichtung neu.

WEGKAPELLE am Friedhof. Steinrelief, darstellend die hl. Familie Wegkapeii
auf dem Tempelgang. In halbrund geschlossenem Profilrahmen. Inschrift: Anno
1687 hat Got zu Ehren Georg Eimstbeck dise Figur machen lassen. H. ca. 1,30 m.

Bessere Handwerksarbeit.

BURGRUINE. Geschichte. In einer ensdorfischen Urkunde, die zwischen Burgruine.
1123—1136 fällt, wird Konrad von Rieden als Ministeriale des Markgrafen Leopold Geschichte,
von Österreich bezeichnet. (Freyberg II, 188.) Wahrscheinlich war Rieden durch
das Testament des Grafen Otto von Habsberg an den Markgrafen, der mit Agnes,
der Schwester Kaiser Heinrichs V. vermählt war, übergegangen. (Moritz, Stamm-
reihe, II, 290'. — Riezler I, 876.)

Im Salbuch von 1224 ist Rieden als Bestandteil des bayerischen Amtes Petten-
dorf eingetragen. (MB. XXXVI a, 118, 121.) Es war also inzwischen an die Wittels-
bacher gekommen. Auf welche Weise, ist nicht näher bekannt. In den späteren
Salbüchern findet Rieden keine Erwähnung.
 
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