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Mader, Felix [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,15): Bezirksamt Amberg — München, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.29172#0152

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124

XV. B -A. Arnberg.

Eingezogener Chor mit einem Joch und
dreiseitigem Schluß. Langhaus zu drei Jochen.
Flachtonne mit Stichkappen. Wandpilaster. Sa-
kristei südlich vom Chor.

Der Turm steht an der Westseite, und
zwar an der Nordwestecke. Der Zugang von
der Kirche aus spitzbogig. Im Läuthaus kessel-
förmiges Gewölbe, das bis auf den Scheitel
romanisch ist. An der Westseite große Rund-
bogenöffnung, wohl einst Zugang zu einem an-
stoßenden Bau. An der Nordseite rechteckiges
Schlitzfenster. An der Südwestecke rundbogige
Nische, ca. 2 m hoch, 0,85 m breit in einer Höhe
von ca. 1 m vom heutigen Boden, der aber um
vier Stufen höher als der Eingang liegt. Der
Zweck dieser Maueröffnung konnte nicht klar-
gestellt werden. Vermutlich diente der Raum in
alter Zeit für profane Zwecke. An einen Berg-
fried kann jedoch nicht gedacht werden, weil
die romanischen Klangarkaden in der Glocken-
stube, die mit dem Turmbau gleichzeitig ent-
standen, den Charakter des Baues als Kirchturm
verbürgen. Es ist aber wohl möglich, daß ein Zusammenhang des Turmes mit dem
Edelsitz der Herren von Theuern bestand.

In der Glockenstube gekuppelte Schallöffnungen gegen Osten und Süden.
Teilungssäulehen mit Würfelkapitälen. (Fig. 96.)

Das Mauerwerk besteht aus sorgfältig geschichteten sedimentären Kalksteinen
mit ausgestrichenen Fugen. Schichtenhöhe 15 — 20 cm. Uber den Schallöffnungen
in der Glockenstube ist das Mauerwerk späteren Datums. Außen verputzt. Moderner
Spitzhelm.

Als Erbauungszeit des Turmes darf die Mitte des 12. Jahrhunderts angenommen
werden.

Einrichtung. Drei schöne Altäre mit Bildern und Seitenfiguren. Um 1739.

Kanzel. Gefälliges Rokoko um 1750.

Ehem. Taufstein. Ehern. Taufstein. Niedriges rundes Becken mit Rundbogenfries. (Fig. 97.)

12. Jahrhundert. Verwandt mit den Taufsteinen in Hohenkemnath, Schlicht und

Wutschdorf.

Grabsteine. 1. Im Chor links Grab-
stein mit abgetretener Umschrift. Erkenn-
bar 1334. Im Feld Wappen der Portner.
H. 1,90, Br. 0,85 m. Mehrmals übertüncht.
— 2. Ebenda. Maria Eleonora Freifrau
von Lochner auf Hüttenbach, geb. Pode-
wils, f 10. Juni 1775, 61 Jahre alt. Ehe-
wappen. Kalkstein. — 3. Im Chor rechts.
Joseph Christian Frhr. Lochner von Hütten-
bach, Herr auf Theuern und Hüttenbach,
40 Jahre Pfleger in Rothenfels (Hochstift

Fig. 97. Theuern.

Ehem. Taufstein in der Pfarrkirche.

Fig. 96. Theuern.

Klangarkade im Turm der Pfarrkirche.
 
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