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Tietze, Hans: Die österreichische Staatsgalerie
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.13091#0075
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DIE ÖSTERREICHISCHE STAATSGALERIE
fügung steht. Diese |
Unterbringung ist jetzt j
unerträglich gewor- I
den; für den bunten
Bilderkram, der sich
Moderne Galerie hieß, I
mochte sie als Notbe- <
helf genügen, für die J
zielbewußt arbeitende
Staatsgalerie, die wir (
endlich haben, ist sie (
ein Unding. Undsicher j
wird sich die Unter- I
richtsverwaltung jetzt J
entschließen, der Ga- )
lerie ein neues eigenes (
Haus zu bauen, da sie j
in Direktor Dörnhöffer
den rechten Mann be- I
sitzt, in ihr all das zum j
Ausdruck zu bringen,
e jettel Gänseteich was unsere künstleri-
K. K. Staatsgalerie, Wien sche Kultur zu einem
Stück der deutschen
und Cezanne, ohne die eine Darstellung der und allgemein europäischen Entwicklung macht |
neueren Kunstentwicklung löchrig bleibt. und auch was ihre Besonderheit bildet. J
Die Plastik ist noch etwas Stiefmütter- I
lieh behandelt; aber auch hier möchte
ich an zwei herausgegriffenen Beispielen
die planvolle Arbeit der jetzigen Galerie-
leitung zeigen. Einerseits an der Anti-
these der Mahlerbüste von Rodin (Abb.
S. 67) und der Richard Straußbüste von
Lederer (Abb. S. 71); zwischen dem
sprühenden, lebendigen, momentanen Im-
pressionismus jener und der ruhigen,
starken, viel tieferen Monumentalität die-
ser liegt der entscheidende Schritt, den
die Bildnerei unserer Zeit gemacht hat.
Und anderseits an der Fortentwicklung,
die von dem freien Kräftespiel und den
malerischen Ueberschneidungen der Ba-
denden Bartholomes zu dem Frauenakt
Jan Stursas (Abb. S. 68) führt, der das
neue Streben nach geschlossenem Aufbau
und Materialstil verkörpert. Das reife
Werk des jungen tschechischen Meisters
läßt es schmerzlich empfinden, daß sein
mächtiger deutscher Landsmann, Franz
Metzner, eine der markantesten Gestal-
ten in der Kunst der Gegenwart, vorder-
hand so schlecht vertreten ist.
Als Direktor Dörnhöffer seine Neuer-
werbungen aufstellte, mußte fast die ganze
übrige Galerie ins Depot wandern, so knapp
ist der Raum, der im Belvedere zur Ver- K, K_ staatsgalerie, Wien
Die Kunst für Alle XXVIII.
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DIE ÖSTERREICHISCHE STAATSGALERIE
fügung steht. Diese |
Unterbringung ist jetzt j
unerträglich gewor- I
den; für den bunten
Bilderkram, der sich
Moderne Galerie hieß, I
mochte sie als Notbe- <
helf genügen, für die J
zielbewußt arbeitende
Staatsgalerie, die wir (
endlich haben, ist sie (
ein Unding. Undsicher j
wird sich die Unter- I
richtsverwaltung jetzt J
entschließen, der Ga- )
lerie ein neues eigenes (
Haus zu bauen, da sie j
in Direktor Dörnhöffer
den rechten Mann be- I
sitzt, in ihr all das zum j
Ausdruck zu bringen,
e jettel Gänseteich was unsere künstleri-
K. K. Staatsgalerie, Wien sche Kultur zu einem
Stück der deutschen
und Cezanne, ohne die eine Darstellung der und allgemein europäischen Entwicklung macht |
neueren Kunstentwicklung löchrig bleibt. und auch was ihre Besonderheit bildet. J
Die Plastik ist noch etwas Stiefmütter- I
lieh behandelt; aber auch hier möchte
ich an zwei herausgegriffenen Beispielen
die planvolle Arbeit der jetzigen Galerie-
leitung zeigen. Einerseits an der Anti-
these der Mahlerbüste von Rodin (Abb.
S. 67) und der Richard Straußbüste von
Lederer (Abb. S. 71); zwischen dem
sprühenden, lebendigen, momentanen Im-
pressionismus jener und der ruhigen,
starken, viel tieferen Monumentalität die-
ser liegt der entscheidende Schritt, den
die Bildnerei unserer Zeit gemacht hat.
Und anderseits an der Fortentwicklung,
die von dem freien Kräftespiel und den
malerischen Ueberschneidungen der Ba-
denden Bartholomes zu dem Frauenakt
Jan Stursas (Abb. S. 68) führt, der das
neue Streben nach geschlossenem Aufbau
und Materialstil verkörpert. Das reife
Werk des jungen tschechischen Meisters
läßt es schmerzlich empfinden, daß sein
mächtiger deutscher Landsmann, Franz
Metzner, eine der markantesten Gestal-
ten in der Kunst der Gegenwart, vorder-
hand so schlecht vertreten ist.
Als Direktor Dörnhöffer seine Neuer-
werbungen aufstellte, mußte fast die ganze
übrige Galerie ins Depot wandern, so knapp
ist der Raum, der im Belvedere zur Ver- K, K_ staatsgalerie, Wien
Die Kunst für Alle XXVIII.
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