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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 28.1912-1913

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Fortlage, Arnold: Die internationale Ausstellung des Sonderbunds in Köln
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https://doi.org/10.11588/diglit.13091#0114

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DIE INTERNATIONALE AUSSTELLUNG DES SONDERBUNDS IN KÖLN

julius bretz haus mit sonnenblumen

Sonderband-Ausstellung, Köln

sehen Arbeiten geben diesen Willen deutlich durch innere Empfindung belebte und darum

zu erkennen. Wie viele Ausdrucksmöglich- der Geste leicht entratende „Redner". —

keiten es innerhalb dieser stilistischen Be- Neben diesen schon durch ihre reichere

schränkung noch gibt, zeigt die Verschiedenheit Kollektiv-Vertretung in der Ausstellung un-

der Werke untereinander. Denn man findet bedingt präponderierenden Künstlern Barlach

wohl kaum einen größeren Unterschied als und Minne stehen die anderen, im angedeuteten

zwischen einer fein stilisierten, gotisierenden Sinne schaffenden Plastiker. Frankreich ist

Holz- oder Marmorfigur G. Minnes einerseits, durch Maillol vertreten (außer einer stehen-

und einem holzgeschnitzten und ebenso völlig den Frau die Terrakottabüste Renoirs), die

in diesem Material Holz gedachten hockenden Schweiz durch den in Paris lebenden Haller,

Bauernfigur von E. Barlach (Abb. S. 94) ander- Deutschland durch Albiker, Engelmann, Ger-

i seits. Der Letztere, aus allen wirklich modernen stel (Abb. S. 95), Kniebe und Kogan. — Als

i deutschen Ausstellungen bekannt geworden, der, der am meisten Eigenes zu sagen hat, am i

i erreicht ja ein Höchstes an Vereinfachung der entschiedensten das neue Stilwollen repräsen- i

i Formen und Zusammenballung der Massen tiert, wäre der in Paris lebende Westfale Lehm- i

1 zu geschlossener Silhouette. Der Stil des brück zu nennen. Die große Kalksteinfigur der |

1 Belgiers Minne ist zu differenziert, um im „Knienden", durch die Ausstellung der Berliner

Rahmen einer Ausstellungsbesprechung ge- Secession bekannt geworden (Abbild. Jahrg.

würdigt werden zu können. Notiert sei nur, 191 l/l 2, S. 435), aber auch die anderen in Köln ,

daß im Sonderbund eine bemerkenswerte gezeigten Werke Lehmbrucks (Abb. S. 91) be- i

I Kollektion von Werken in Marmor und Holz stätigen, daß der Künstler mit Recht als eine

I zu sehen ist, in denen sich außer den die unserer stärksten Hoffnungen moderner Plastik j

I Materie abstreifenden, sozusagen metaphysi- angesehen wird; er vertritt bei uns die — I

I sehen Figuren der »Auferstehung" auch z. B. auch in Frankreich längst erkennbar gewor- I

| der herrliche Frauenkopf befindet und der dene — Reaktion gegen den Impressionismus.

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