Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 28.1912-1913

DOI Artikel:
Lübbecke, Fried: Carl und Friedrich Ernst Morgenstern
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.13091#0241

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
I

CARL MORGENSTERN FRIEDR. ERNST MORGENSTERN

geb. 1811, gest. 1S93 geb. 1853

CARL UND FRIEDRICH ERNST MORGENSTERN l

Von Fried. Lübbecke '

mmer mehr wird es Sitte, Leuten, die im sitzen die Morgensterns als bekannte Bürger f

Leben eine Rolle spielen, an ihrem sech- in der ehemals freien Reichsstadt am Main. (

zigsten Geburtstag Artigkeiten zu sagen. Da Unter ihnen wird bis heute Carl Morgenstern (

Professor Friedrich Ernst Morgenstern zu der Vater von Friedrich Ernst, als das stärkste (

Frankfurt a. M. am 17. Januar auf diese An- Talent erklärt. Er wurde 1811 geboren und )

zahl Jahre zurückblicken darf, so wäre der An- starb erst 1893. Als man vor zwei Jahren zu ;

laß für eine Würdigung seiner Kunst und des Ehren seines hundertjährigen Geburtstages im )

sich aus ihr ergebenden Menschtums gegeben. Frankfurter Kunstverein eine Gedächtnisaus- r,

Mit einem gutgemeinten — dem Gefeierten Stellung veranstaltete, glaubte man ihn am {

meist weniger willkommenen: Möge dem ver- besten durch die Vereinigung möglichst aller (j

ehrten . . . wäre der Jubilar in den geseg- erreichbaren Werke der fünf Generationen l

neten Lebensabend abgeschoben. Gewiß geht Morgenstern zu ehren. Vielleicht, um der C

bei den meisten Menschen um diese Zeit Leben Welt zu zeigen, daß auch den Deutschen die G

und Streben zur Neige. Wer aber nur eine den Franzosen so oft nachgerühmte Tradition v

jj Stunde mit Friedrich Ernst Morgenstern, dem nicht ganz abhanden gekommen sei. «

< breitschultrigen Mann mit den engen See- Aus einem andern Grunde soll bei der Feier )

n mannsaugen und den rasch zufahrenden Be- des letzten Frankfurter Morgenstern des Vaters «

J wegungen zusammenarbeitete, der bringt den Carl gedacht werden. Carl Morgenstern ge- (

J gönnerhaften Lebensabendwunsch noch nicht hörte zu den deutschen Meistern, die Tschudi f

3 über die Lippen. liebte. Tschudi hat seinen auf Frankfurt be- (

9 Friedrich Ernst gehört durchaus zu dem schränkten Ruhm durch die Jahrhundertaus- (

■| langlebigen Geschlecht der Johann Christoph, • Stellung ins weitere Deutschland getragen. In j

II Johann Ludwig, Johann Friedrich und Carl seinen zarten Bildern, die vor allem das ]

1 Morgenstern, in dem sich eine merkwürdige Italien des ewigen blauen Himmels und der ,

( Weichheit mit einer zähen Kraft mischt. Alle deutschen Sehnsucht mit unendlicher Sorgfalt )

) fünf waren der Reihe nach Maler, der zweite schildern, lebte die Tradition Rottmanns bis

) immer Sohn und Schüler des ersten. Seit- weit in die Jahre hinein, da man bereits die |

) dem im Jahre 1769 Johann Ludwig Rudol- französischen Impressionisten als historisch (

5 Stadt, wo sein Vater Johann Christoph Hof- zu werten begann. Während die um ein Lebens- (

j maier gewesen war, mit Frankfurt vertauschte, alter jüngeren Frankfurter, die Viktor Müller,

Die Kunst ftlt Alle XXVIII.

209

27
 
Annotationen