VON AUSSTELLUNGEN |
Widerspruch zu reizen, mit dem er bis zu vollen Ton seiner Schriften rechtfertigen, und daß £
dessen späten Tode zusammenlebte. Die Un- ™r einstweilen um ihretwillen Künstler wie Hodler, >
... , . ... , ,„, , TI. Connth, Klinger noch nicht zum alten Eisen zu I
endlicnkeit des Wassers mit dem weiten Hirn- werfen gedenken. *
mel darüber, der ständige Wechsel in der Ge- Ueber den Begriff der Monumentalität ließe sich {
staltung von Wellen und Wolken boten sei- mit Egger kräftig disputieren. Wir glauben nicht, v
nem Auge die Reize, die seinem Vater ver- £aß ma,n monumental wirkt durch Ausblasen der £
, ,. , ' Form, durch künstliches Archaisieren, sondern daß
sagt geDlieoen waren. das große Maß des Wandbildes innerhalb der unserer tf
So kam Friedrich Ernst Morgenstern erst Zeit angemessenen Ausdrucksform entstehen muß J
spät zu eigener Künstlerschaft, nachdem die aus der Fülle und Größe einer Anschauung, genau «
Ansätze der kurzen Pariser Zeit erstickt waren. ™e ues zu. Giottos Zeiten der Fall war, oder in der )
T „ -t . . , Hochrenaissance und jeder künstlerisch schöpfe- },
Langsam gewann seine Malerei die Frische nschen Epoche vor dem unglücklich historisch orien- \
seiner Jugendwerke zurück, die ihn jetzt in Herten 19.Jahrhundert. Wenn einer heute die Fähig- G
die erste Reihe unserer Marinemaler stellt, keit hat, die Wand zu meistern, so ist es Edvard l
Der sechszigste Geburtstag überrascht den ^NCH.' desJsen überragende Bedeutung in unserer
o„ , , ,,jo .. » Zeit mit jedem Tage einleuchtender wird. Der l
Strebenden mehr als daß er ihn zum Aus- Cassirersche Kunstsalon bringt jetzt eine Ausstellung |
ruhen lockt. seiner Werke, leider nicht die Ausstellung, die wir 1
erwarteten, eine Ausstellung, wie München sie im j
Anfang des Jahres bei Thannhauser sah und Köln /
VON AUSSTELLUNGEN 'n ^em Ehrensaale des Sonderbundes. Die großen 1
Porträts fehlen ganz, in denen Münch sein Wort J
ERLIN. Der Kunstsalon Keller & Reiner ver- über die lebensgroße Figur sagt, und eigentlich ist j
mittelt dem Berliner Publikum jetzt die Bekannt- da nur ein Werk, das von Münchs neuer Monumen- (
schaft mit den Werken des Malers Egger-Lienz, talkunst Zeugnis ablegt, das große Bild, das hier (
dessen Schriften seit einer Reihe von Monaten ein „Sommerlandschaft" heißt, das man an anderer Stelle (
so unliebsames Aufsehen erregen. Es braucht an den „Baum des Wissens" nannte. Es ist offenbar im t
dieser Stelle nicht auf die Bilder selbst eingegangen engen Zusammenhang mit dem Auftrage der Wand- J
zu werden, die im Sommer in Dresden ausgestellt bilder für die Universität in Kristiania entstanden, an /
waren und kürzlich hier eingehend besprochen wur- denen Münch jetzt arbeitet. Nicht so, daß ein Motiv )
den, es muß aber gesagt w-erden, daß die Riesen- dort wiederkehrte. Aber der Ideenkreis ist ein ähnli- )
gemälde Eggers keineswegs den maßlos anspruchs- eher. Der Künstler gestaltet das Suchen nach Erkennt- j
B
carl morgenstern f f r a n k f U r t a. m a i n I
212
Widerspruch zu reizen, mit dem er bis zu vollen Ton seiner Schriften rechtfertigen, und daß £
dessen späten Tode zusammenlebte. Die Un- ™r einstweilen um ihretwillen Künstler wie Hodler, >
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endlicnkeit des Wassers mit dem weiten Hirn- werfen gedenken. *
mel darüber, der ständige Wechsel in der Ge- Ueber den Begriff der Monumentalität ließe sich {
staltung von Wellen und Wolken boten sei- mit Egger kräftig disputieren. Wir glauben nicht, v
nem Auge die Reize, die seinem Vater ver- £aß ma,n monumental wirkt durch Ausblasen der £
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sagt geDlieoen waren. das große Maß des Wandbildes innerhalb der unserer tf
So kam Friedrich Ernst Morgenstern erst Zeit angemessenen Ausdrucksform entstehen muß J
spät zu eigener Künstlerschaft, nachdem die aus der Fülle und Größe einer Anschauung, genau «
Ansätze der kurzen Pariser Zeit erstickt waren. ™e ues zu. Giottos Zeiten der Fall war, oder in der )
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Langsam gewann seine Malerei die Frische nschen Epoche vor dem unglücklich historisch orien- \
seiner Jugendwerke zurück, die ihn jetzt in Herten 19.Jahrhundert. Wenn einer heute die Fähig- G
die erste Reihe unserer Marinemaler stellt, keit hat, die Wand zu meistern, so ist es Edvard l
Der sechszigste Geburtstag überrascht den ^NCH.' desJsen überragende Bedeutung in unserer
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Strebenden mehr als daß er ihn zum Aus- Cassirersche Kunstsalon bringt jetzt eine Ausstellung |
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Anfang des Jahres bei Thannhauser sah und Köln /
VON AUSSTELLUNGEN 'n ^em Ehrensaale des Sonderbundes. Die großen 1
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ERLIN. Der Kunstsalon Keller & Reiner ver- über die lebensgroße Figur sagt, und eigentlich ist j
mittelt dem Berliner Publikum jetzt die Bekannt- da nur ein Werk, das von Münchs neuer Monumen- (
schaft mit den Werken des Malers Egger-Lienz, talkunst Zeugnis ablegt, das große Bild, das hier (
dessen Schriften seit einer Reihe von Monaten ein „Sommerlandschaft" heißt, das man an anderer Stelle (
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gemälde Eggers keineswegs den maßlos anspruchs- eher. Der Künstler gestaltet das Suchen nach Erkennt- j
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