3 HENRY THODES MIGHELANGELO-WERK*) durfte er unter solchen Umständen als die vorwärts- £
i treibenden Kräfte, die Dissonanzen zwischen beiden n
{ TJenry Thode hat sein reiches, wertvolles Lebens- als die Hemmungen ansehen. Es konnte und durfte f
J 1 * w'erk begonnen mit der psychologischen Analyse natürlich beim Werdegang eines Michelangelo an Jj
J des herzensgenialen Heiligen von Assisi und er hat Hemmungen nicht fehlen, denn erst sie wetzen, V
3 die Kunst Italiens, die sich an das Auftreten des schärfen, schleifen das Genie. Wie das von Thode «
5 heiligen Franz knüpfte, als den Anfang der Renais- komponiert ist: Leben und Persönlichkeit, das er- £
J sance aufgedeckt. Nun aber, kurze Zeit, nachdem innert an eine symphonische Dichtung, und aus G
) er an der Schwelle der musikalischen
\ des Greisenalters - ™™™™™™™™™™™™™™™ Empfindung her-
\ sein akademisches £ |H aus, mit der er
I Lehramt verließ, H^^^^^^H j£*yjp*59«f«.-*V sich Micbelange-
; bietet uns Thode losPersönlichkeit,
/ sein endlich voll- JUm Kär^^t ^e'1 unc* Kunst
) endetes dreibän- fK,, \ JM vorstellte, mit der
) diges Michelange- Es^^BP^^J er Eindrücke
) lo-Werk dar, das davon nieder-
) den bedeutungs- ^rl^^^^B schrieb, sind auch
( vollen Untertitel —■ ^mf^)y f, • , ^8 diese Schlußworte
\ führt: ..Das Ende ^"^^uJeLi I^IH.^^^Ih geflossen:,.Fürein
I der Renaissance". -^HVf ^Hh- ^B\J : •** a Seelenleben von
| Die beiden Werke, B, flL H^^Hl einer Tiefe und
/ das über Franz von ,^K- , Erregbarkeit, wie
) Assisi und Jas ,B| i . VA ]h es Michelangelo
) über Michelange- _H durch seine Zeit
J lo, sind von einem IHIV^ -1 und seinen beson-
j seltsamen Paral- BB?t BL Q deren Genius in
\ lelismus: Dort geht i '£4, * %\ der Plastik auszu-
\ es aus der Psycho- |fl drücken gezwun-
( logie des Indivi- HE^ K * % i Sen war> 8ab es
{ duums über die <4H* J, fürderhin nur eine
i Kunst in ein Zeit- Ausdrucksmög-
) alter hinein, hier tIBBMBS? ' lichkeit, die ihm
) findet man die Ab- £g voll entsprach,
5 straktion aus dem ISm^L weil sie unmittel-
J Kunstwerk, und - *\£B ^ar, n'cnt vermit-
J über die Person- "^JBB x "^^^^B te's äußerer Er-
l) lichkeit des Künst- ^5 scheinung die See-
Ii lers, als der hoch- le kundgibt: die
'{ sten Vollendung mä Kunst Bachs,Beet-
I der Renaissance, .. ,~ " hovens und Ri-
i wird aus einem chard Wagners.
3 Zeitalter heraus- \ Michelangelos
) geschritten . . . mmS^SHH Kunst, die uns das
J Thode hat mit *"
J seinem „Michel- ^Fvj^H jMF naissance offen-
) angelo" keine Bio- jj^w . ^ÜBI^H^ - ist zugleich
( graphie und keine ™ Stein
\ glanzvolle kultur- /-w^l.«^mb BRSkCI Farben verkündig-
/ historische Zeitab- j, te Weissagung auf
: Schilderung geben -iif*1'^ > _^j^3M die kommende Er-
j wollen. Er hat sich _»^SBB löserin germani-
) gesagt, daß diesen ag; '' tÖT'**^**. scher künstleri-
) Zwecken das klas- scher Sehnsucht:
j sische Michelan- w die Musik!"
j gelo-Werk Her- Ein solcher Satz
( mann Grimms allein beweist, daß
j vollkommen ent- das Werk voll der
( spreche. Ihm kam llk Probleme steckt.
\ es vielmehr dar- Es ist sein Vorzug,
j auf an, tief in das lucien SIMON DAS BAD daß es so garnicht
) Innere des Mei- professoral im
) sters hineinzufüh- landläufigen Sinn
) ren und von seiner Zeit nicht ein farbenprächtiges ist. Es prunkt nicht mit Gelehrsamkeit und Wissen-
) Abbild zu geben, sondern das Zeitschicksal aufzu- schaff Alle Forschungsergebnisse und alle archi-
\ decken, also gleichsam auch eine psychologische valische Beute ist in zwei besondere Ergänzungs-
\ Untersuchung des Zeitalters vorzunehmen. Den bände gepreßt worden, in Bände, die mit dem Sonder-
( Einklang zwischen dem Künstler und seiner Zeit titel „Kritische Untersuchungen über Michelangelos
*-- Werke" mit dem wohlkomponierten Hauptwerk nur
( *) Michelangelo und das Ende der Renaissance. Von Henry jn oberflächlicher, thematischer Beziehung stehen.
l^mt^. Bänd V ÄieGM.1^ÄÄ.-hX Das Hauptwerk selbst gliedert sich in drei Gruppen:
/ Band Iii m. 18.— brosch., m. 22.- geb. „Das Genie und die Welt , „Der Dichter und die
1SX3 SX3 G^TTS SX3 S^rra S^rTS
i
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i treibenden Kräfte, die Dissonanzen zwischen beiden n
{ TJenry Thode hat sein reiches, wertvolles Lebens- als die Hemmungen ansehen. Es konnte und durfte f
J 1 * w'erk begonnen mit der psychologischen Analyse natürlich beim Werdegang eines Michelangelo an Jj
J des herzensgenialen Heiligen von Assisi und er hat Hemmungen nicht fehlen, denn erst sie wetzen, V
3 die Kunst Italiens, die sich an das Auftreten des schärfen, schleifen das Genie. Wie das von Thode «
5 heiligen Franz knüpfte, als den Anfang der Renais- komponiert ist: Leben und Persönlichkeit, das er- £
J sance aufgedeckt. Nun aber, kurze Zeit, nachdem innert an eine symphonische Dichtung, und aus G
) er an der Schwelle der musikalischen
\ des Greisenalters - ™™™™™™™™™™™™™™™ Empfindung her-
\ sein akademisches £ |H aus, mit der er
I Lehramt verließ, H^^^^^^H j£*yjp*59«f«.-*V sich Micbelange-
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/ sein endlich voll- JUm Kär^^t ^e'1 unc* Kunst
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| Die beiden Werke, B, flL H^^Hl einer Tiefe und
/ das über Franz von ,^K- , Erregbarkeit, wie
) Assisi und Jas ,B| i . VA ]h es Michelangelo
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J lo, sind von einem IHIV^ -1 und seinen beson-
j seltsamen Paral- BB?t BL Q deren Genius in
\ lelismus: Dort geht i '£4, * %\ der Plastik auszu-
\ es aus der Psycho- |fl drücken gezwun-
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{ duums über die <4H* J, fürderhin nur eine
i Kunst in ein Zeit- Ausdrucksmög-
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) findet man die Ab- £g voll entsprach,
5 straktion aus dem ISm^L weil sie unmittel-
J Kunstwerk, und - *\£B ^ar, n'cnt vermit-
J über die Person- "^JBB x "^^^^B te's äußerer Er-
l) lichkeit des Künst- ^5 scheinung die See-
Ii lers, als der hoch- le kundgibt: die
'{ sten Vollendung mä Kunst Bachs,Beet-
I der Renaissance, .. ,~ " hovens und Ri-
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3 Zeitalter heraus- \ Michelangelos
) geschritten . . . mmS^SHH Kunst, die uns das
J Thode hat mit *"
J seinem „Michel- ^Fvj^H jMF naissance offen-
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( graphie und keine ™ Stein
\ glanzvolle kultur- /-w^l.«^mb BRSkCI Farben verkündig-
/ historische Zeitab- j, te Weissagung auf
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) Zwecken das klas- scher Sehnsucht:
j sische Michelan- w die Musik!"
j gelo-Werk Her- Ein solcher Satz
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j vollkommen ent- das Werk voll der
( spreche. Ihm kam llk Probleme steckt.
\ es vielmehr dar- Es ist sein Vorzug,
j auf an, tief in das lucien SIMON DAS BAD daß es so garnicht
) Innere des Mei- professoral im
) sters hineinzufüh- landläufigen Sinn
) ren und von seiner Zeit nicht ein farbenprächtiges ist. Es prunkt nicht mit Gelehrsamkeit und Wissen-
) Abbild zu geben, sondern das Zeitschicksal aufzu- schaff Alle Forschungsergebnisse und alle archi-
\ decken, also gleichsam auch eine psychologische valische Beute ist in zwei besondere Ergänzungs-
\ Untersuchung des Zeitalters vorzunehmen. Den bände gepreßt worden, in Bände, die mit dem Sonder-
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*-- Werke" mit dem wohlkomponierten Hauptwerk nur
( *) Michelangelo und das Ende der Renaissance. Von Henry jn oberflächlicher, thematischer Beziehung stehen.
l^mt^. Bänd V ÄieGM.1^ÄÄ.-hX Das Hauptwerk selbst gliedert sich in drei Gruppen:
/ Band Iii m. 18.— brosch., m. 22.- geb. „Das Genie und die Welt , „Der Dichter und die
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