karl stemolak bacchanale (bronze)
Wiener Künstlerhaus-Ausstellung 1913
panischen Seidengewand als farbensicherer naiver aber stets ungemein lebendiger Weise
und mit ungewöhnlicher Liebe alles Detail das Menschengewimmel auf Plätzen und in
beachtender Maler erweist. Auch die vor- Straßen, auf Brücken, Märkten, im Hafen
trefflichen, impressionistisch erfaßten Land- oder bei anderen Gelegenheiten darzustellen
schaffen und Marinen von O'Lynch of Town, weiß, wobei ihm ein flüchtiger Impressionis-
der diesmal einen „Abend an der Isere" mus hin und wieder über kleine Mängel
und eine „Hafeneinfahrt in Nieuport" aus- der Zeichnung hinweghilft. Im Gegensatze
gestellt hat, von Blauensteiner, der mit zu diesem Impressionismus findet man im
den kräftigsten Mitteln den Sonnenbrand des Saale der Graphiker teils mit vollendetem
Hochsommers in seiner „Ernte" wiederzuge- malerischem Empfinden, teils mit seltener
ben sucht, von Ullmann in Prag, der ein Delikatesse gezeichnete Radierungen wie z.B.
„Dorf im Schnee" mit realistischem Scharf- die Exlibris von Alfred Cossmann (Abb.
blick und zugleich mit trefflicher Charakteri- S. 427), die Landschaften mit Architektur von
sierung der feuchtigkeitsschwangeren Schnee- Kasimir und „Maria am Gestade in Wien"
luFt dargestellt hat, von Leitner, der das von Theodor Edlbacher und manches an-
Landschaftliche in seinem Bilde „Das ver- dere. Aber einer Kunstschau von nahezu 800
lorene Paradies" mit gro- Nummern im einzelnen
ßer Feinheit behandelt, gerecht zu werden, geht
sowie von dem Ber- über die hier verfolgte
liner Richard Albitz, / Absicht hinaus, die nichts
dem es gelungen ist, anderes im Auge hat,
eine „Laubenkolonie im , / ,—- a^s prägnantesten
Schnee" mit Schönheit Werke kurz zu charak-
und Poesie zu erfüllen. ^^^P^^BPHlfl terisieren und den Lesern
) ohne auf Wahrheit zu Ii'"~^rSlP'^ einen Begriff von dem
5 verzichten, verdienen be- Inhalte der beiden vor-
) sonders hervorgehoben nehmsten Wiener Kunst-
» zu werden. ausstellungen des Jah-
( Mehr zu den Graphi- yS res zu geben. Alles in
'{ kern — was immer für allem ersieht man dar-
J eines Darstellungsmittels aus, daß die Hochflut der
J er sich auch bedienen Sensationen zwar zurück-
J mag — als zu den Ma- \_ gegangen ist, gediegene,
3 lern ist Laske zu zählen, fleißige Kunstübung da-
\ j__. . hans schaefer bildnis der frau • ..
•J der in seinen Bildern des konstlers ge£en m voller Blute
/ mit Vorliebe in Oft Sehr Wiener Känstlerhaus-Ausstellung 1913 Steht.
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Wiener Künstlerhaus-Ausstellung 1913
panischen Seidengewand als farbensicherer naiver aber stets ungemein lebendiger Weise
und mit ungewöhnlicher Liebe alles Detail das Menschengewimmel auf Plätzen und in
beachtender Maler erweist. Auch die vor- Straßen, auf Brücken, Märkten, im Hafen
trefflichen, impressionistisch erfaßten Land- oder bei anderen Gelegenheiten darzustellen
schaffen und Marinen von O'Lynch of Town, weiß, wobei ihm ein flüchtiger Impressionis-
der diesmal einen „Abend an der Isere" mus hin und wieder über kleine Mängel
und eine „Hafeneinfahrt in Nieuport" aus- der Zeichnung hinweghilft. Im Gegensatze
gestellt hat, von Blauensteiner, der mit zu diesem Impressionismus findet man im
den kräftigsten Mitteln den Sonnenbrand des Saale der Graphiker teils mit vollendetem
Hochsommers in seiner „Ernte" wiederzuge- malerischem Empfinden, teils mit seltener
ben sucht, von Ullmann in Prag, der ein Delikatesse gezeichnete Radierungen wie z.B.
„Dorf im Schnee" mit realistischem Scharf- die Exlibris von Alfred Cossmann (Abb.
blick und zugleich mit trefflicher Charakteri- S. 427), die Landschaften mit Architektur von
sierung der feuchtigkeitsschwangeren Schnee- Kasimir und „Maria am Gestade in Wien"
luFt dargestellt hat, von Leitner, der das von Theodor Edlbacher und manches an-
Landschaftliche in seinem Bilde „Das ver- dere. Aber einer Kunstschau von nahezu 800
lorene Paradies" mit gro- Nummern im einzelnen
ßer Feinheit behandelt, gerecht zu werden, geht
sowie von dem Ber- über die hier verfolgte
liner Richard Albitz, / Absicht hinaus, die nichts
dem es gelungen ist, anderes im Auge hat,
eine „Laubenkolonie im , / ,—- a^s prägnantesten
Schnee" mit Schönheit Werke kurz zu charak-
und Poesie zu erfüllen. ^^^P^^BPHlfl terisieren und den Lesern
) ohne auf Wahrheit zu Ii'"~^rSlP'^ einen Begriff von dem
5 verzichten, verdienen be- Inhalte der beiden vor-
) sonders hervorgehoben nehmsten Wiener Kunst-
» zu werden. ausstellungen des Jah-
( Mehr zu den Graphi- yS res zu geben. Alles in
'{ kern — was immer für allem ersieht man dar-
J eines Darstellungsmittels aus, daß die Hochflut der
J er sich auch bedienen Sensationen zwar zurück-
J mag — als zu den Ma- \_ gegangen ist, gediegene,
3 lern ist Laske zu zählen, fleißige Kunstübung da-
\ j__. . hans schaefer bildnis der frau • ..
•J der in seinen Bildern des konstlers ge£en m voller Blute
/ mit Vorliebe in Oft Sehr Wiener Känstlerhaus-Ausstellung 1913 Steht.
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