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Glaser, Curt: Die XXVI. Ausstellung der Berliner Secession
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.13091#0504
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HENRI MATISSE DER TANZ
XXVI. Ausstellung der Berliner Secession
DIE XXVI. AUSSTELLUNG DER BERLINER SECESSION
] Von Curt Glaser
Dreimal fünf Jahre hat die Berliner Seces- hatten nichts gefruchtet. Das mußte jedem
sion trotz mancher Wandlungen im kleinen klargeworden sein. Es galt, ganze Arbeit zu
J als einheitlicher Organismus sich zu behaupten tun und vor allem im eigenen Lager die un-
) vermocht. Das erste Lustrum war die Zeit vermeidlichen Konsequenzen zu ziehen. Es
) des Kampfes. Der Sieg, den man überhaupt mußte Platz geschaffen werden für das Neue,
f erhoffen konnte, wurde erfochten. Auf seiten nicht nur im räumlichen Sinne, sondern vor
l der Verständigen gab es kaum mehr ernstliche allem um zu zeigen, daß der Schwerpunkt der
( Gegner. Ein zweites Jahrfünft konnte man Ausstellung verschoben wurde. Wer im Laufe
) sich ruhig im Erfolge sonnen. Das dritte dieser fünfzehn Jahre sich nicht im einen oder
J Lustrum aber brachte bereits Alterserschei- anderen Sinne bewährt hatte, der mußte jetzt
j nungen auf der einen Seite, neue Gegner auf auf der Strecke bleiben. Das ist der Sinn der
3 der anderen. Kämpfte man früher gegen die Zurückweisung vieler Mitglieder, die so böses
3 Alten, so fand man nun die Jungen als Feinde Blut machte. Es ist begreiflich, daß hier nicht
» auf dem Plan. Eine neue Generation begehrte • im ersten Anlaufe sogleich reiner Tisch ge-
il das Feld für sich. Der Secession blieb nur macht werden konnte. Die Losung, nach der v
l die Wahl, entweder als Künstlerverein sich gehandelt werden sollte, ist aber deutlich ge- 5f
J mit seiner Mitgliederzahl abzuschließen und nug geworden: von den Alten nur den, der >
i\ das Leben zu fristen, so lange es ging, oder die Versprechungen seiner Jugend eingelöst n
J aber sich selbst zu verjüngen, das heißt nach hat, von den Jungen nur den, dessen Werk £
) Möglichkeit die alten Elemente durch junge neue Verheißungen zu bringen scheint. f
) zu ersetzen. Der Maßstab absoluter Qualität kann für G
; Die Kompromißversuche der letzten Jahre die Secession nicht ausschlaggebend sein. C
i(37rra<5X3G?r73G?TT3(3.V.üS?r73ü.T.üSX^ü.V.^
Die Kunst für Alle XXVIII. ao. 15. Juli 1913
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HENRI MATISSE DER TANZ
XXVI. Ausstellung der Berliner Secession
DIE XXVI. AUSSTELLUNG DER BERLINER SECESSION
] Von Curt Glaser
Dreimal fünf Jahre hat die Berliner Seces- hatten nichts gefruchtet. Das mußte jedem
sion trotz mancher Wandlungen im kleinen klargeworden sein. Es galt, ganze Arbeit zu
J als einheitlicher Organismus sich zu behaupten tun und vor allem im eigenen Lager die un-
) vermocht. Das erste Lustrum war die Zeit vermeidlichen Konsequenzen zu ziehen. Es
) des Kampfes. Der Sieg, den man überhaupt mußte Platz geschaffen werden für das Neue,
f erhoffen konnte, wurde erfochten. Auf seiten nicht nur im räumlichen Sinne, sondern vor
l der Verständigen gab es kaum mehr ernstliche allem um zu zeigen, daß der Schwerpunkt der
( Gegner. Ein zweites Jahrfünft konnte man Ausstellung verschoben wurde. Wer im Laufe
) sich ruhig im Erfolge sonnen. Das dritte dieser fünfzehn Jahre sich nicht im einen oder
J Lustrum aber brachte bereits Alterserschei- anderen Sinne bewährt hatte, der mußte jetzt
j nungen auf der einen Seite, neue Gegner auf auf der Strecke bleiben. Das ist der Sinn der
3 der anderen. Kämpfte man früher gegen die Zurückweisung vieler Mitglieder, die so böses
3 Alten, so fand man nun die Jungen als Feinde Blut machte. Es ist begreiflich, daß hier nicht
» auf dem Plan. Eine neue Generation begehrte • im ersten Anlaufe sogleich reiner Tisch ge-
il das Feld für sich. Der Secession blieb nur macht werden konnte. Die Losung, nach der v
l die Wahl, entweder als Künstlerverein sich gehandelt werden sollte, ist aber deutlich ge- 5f
J mit seiner Mitgliederzahl abzuschließen und nug geworden: von den Alten nur den, der >
i\ das Leben zu fristen, so lange es ging, oder die Versprechungen seiner Jugend eingelöst n
J aber sich selbst zu verjüngen, das heißt nach hat, von den Jungen nur den, dessen Werk £
) Möglichkeit die alten Elemente durch junge neue Verheißungen zu bringen scheint. f
) zu ersetzen. Der Maßstab absoluter Qualität kann für G
; Die Kompromißversuche der letzten Jahre die Secession nicht ausschlaggebend sein. C
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Die Kunst für Alle XXVIII. ao. 15. Juli 1913
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