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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 28.1912-1913

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Tafel, Hermann: Die grosse Kunstausstellung in Stuttgart
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https://doi.org/10.11588/diglit.13091#0567

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schaftliche Gebiet macht, K. Schickhardt Bäumen bepflanzten Weg zwischen Schloß >

I mit einem lichten Frühlingsbild (Abb. S. 524), und Kunstgebäude eine Gartenanlage zu fi

I H. Reiss mit seinem ernsthaften, ausdrucks- schaffen, die größeren Werken der Plastik eine q

I vollen Bild „Der alte Apfelbaum", E. Star- stimmungsvolle Aufstellung ermöglichte. Ha- P

I ker, E. Laiblin, E. Schlipf u. a. m. Die bich selbst ist u. a. mit einem „Betenden G

Graphik hat in Stuttgart während des letzt- Jüngling" (Abb. S. 511) vertreten, einem in C

vergangenen Jahrzehnts immer mehr an Boden der plastischen Empfindung und der Ge- J-

gewonnen; hier soll neben meisterlichen schlossenheit seiner Komposition, sowie in »

Zeichnungen von Landenberger, Molf- seinem warm beseelten Ausdruck ungemein *

enter, die sturmdurchbrauste, stimmungs- ansprechenden Werk, Ulfert Janssen mit )

gewaltige Kohlezeichnung „Nach dem Regen" einigen seiner in strenger Formung meisterhaft «

von Ad. Holzel (Abb. S. 526), ferner eine charakterisierten Bildnisbüsten (Abb. S. 522), (

Golgathakomposition von J. V. Cissarz (Abb. G. A. Bredow mit seinem „Stier" in Bronze von C

S. 527), die im Ausdruck und in der Anord- wuchtiger Gestaltung, einem Teilstück von dem G

nung von Licht und Schatten eigenartig wirkt, deutschen Brunnen in Buenos Aires (Abb. \

eine „Frau mit Kind" von F. H. Gref (Abb. S.520), W. Fehrle und Fr.Thuma mit vorzüg- «

S. 528), der in seiner ganzen innigen Art, in liehen Arbeiten in Holzplastik (Abb. S. 521), J>

seinen so warm und körperlich empfundenen J. Zeitler mit einer Bronzebüste „Meine liebe «

Konturen unter unseren Zeichnern eine ganz Frau" (Abb. S. 514) von strengem Liebreiz in dem Q

ausgesprochene Persönlichkeit darstellt, und an altdeutsche Meister anklingenden Köpfchen. f<

G. Lebrecht mit seinem ganz originellen Von unseren sonstigen verdienten Plastikern Q

Blatt „Aus dem Bauernkrieg" (Abb. S. 516) seien nur die Namen: Th. Bausch, E. Kiem- Q

hervorgehoben sein. Und wie unsere Gra- len, H. Fritz, R. Poetzelberger, J. Brüll- G

phiker kommen auch unsere schwäbischen mann, A. Lörcher, D. Stocker, K. Gimmi, w

Bildhauer vollauf zur Geltung, da es dem M. v. Hugo, G. Rheineck, M. Natter, K. [j

Ausstellungsleiter Habich gelang, aus dem mit Merz, J. Maihöfer, Fr. Böres, K. Donn- >

dorf, J. Frick, sowie die auswärts lebenden n

E. Epple, Franziska von Seeger genannt, f

Man hat dem deutschen Publikum, was sein

Interesse für moderne Plastik anbelangt, schon G

viele Sünden vorgeworfen. Dem Stuttgarter C

gegenüber hat man dazu kein Recht. Unser jj

Stuttgarter Publikum hat bis jetzt ganz ein- W

fach keine Gelegenheit dazu gehabt. Das jj

bißchen Kleinplastik im Kunstverein spielt r

keine erhebliche Rolle. Um so begreiflicher a

denn der große Erfolg der plastischen Ab- q

teilung in unserer Großen Kunstausstellung. P

Werke wie A. Rodins wundervolle „Büste G

Gustav Mahlers", dieser aufgereckte, von c

Leben und Geist sprühende Kopf und daneben }j

dieser „Ingres" von E. Bourdelle sind für l

uns ebenso neu als unerhört. Man möchte «

vor diesem Werke schwören, daß es in un- Y

geheurer Spannkraft der Auffassung vor der fi

Natur mit allem reizvollen Spiel der Zufällig- J

keit geschaffen sei und doch ist das ja nicht 0

möglich. Dann wieder die Marmorbüste G

„Ueberraschung" von E. ROjMbeaux, die zu \

atmen scheint und deren erstaunliche Tech- s

nik unsere Plastiker mit magnetischer Gewalt f

anzieht, die seltsamen Werke von G. Minne «

und als Gegensätze die deutschen Stilisten l

K. Albiker, B. Hoetger, Fr. Metzner P

(Abb. S. 515), A. Hanak, die neben den Ro- G

manen wie wuchtige Zyklopen erscheinen, die c

robert weise damenbildnis Münchner E. Kurz, F. Behn, H. Hahn, H. G

Große Kunstausstellung stattgart Lang, die Berliner F. Klimsch, A. Kraus V

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