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Markus, S.: Die Kunst der Zukunft: zeitgemäße Betrachtungen
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.13091#0598
S M
Kims..........thek
s.............; Museen
zu iiitNii
H. LIESEGANG KANAL IN BRÜGGE
Große Kunstaasstellung Düsseldorf
ihre Stoffe einer großen weltlichen Vergangen- darunter die bedeutsamen Worte: „Fontaine-
heit entnimmt, wie ja auch das Drama in bleau 1814"! . . . Eine an die ausschließliche
seiner Blüte stets wieder zu ihr seine Schritte photographische Wiedergabe von Landschaften,
lenken muß. Keine Erzählung in Farbtönen! Stilleben und figürlichen Belanglosigkeiten
Nein, wollen wir doch auch keine bloße Dra- gewöhnten Malern unerreichbare großartige
matisierung! Doch unvergleichlich entschei- Sprache! Einer Generation aber, die wieder
dende, für alle Zeiten und Völker gleich be- zurückgelernt hat, was die Gegenwart verlernte,
deutende Ereignisse und Momente in einer die, an den großen Beispielen der Vergangen-
Mindestzahl von Figuren konzentriert, allen heit sich schulend, ihr Augenmerk wieder
verständlich, weil allen bekannt, und bei bloßer Form und Inhalt zugewendet haben wird, ohne
Betrachtung die ganze welthistorische und auf- die technischen Errungenschaften des Impres-
wühlend menschliche Wucht des Dargestellten sionismus zu vergessen und zu verleugnen,
vermittelnd. Etwa wie das Kolossalgemälde der Erhebung und Tragik wieder geläufig und
des Delacroix in Lille, mit den beiden auf- erstrebenswert und das Entscheidene, das,
gebahrten großen Toten Egmont und Horn, worauf es zu ihrer Erzielung und auch sonst
ein bei aller Einfachheit und trotz der Be- in der Kunst in erster Linie ankommt, nicht
schränkung auf nur zwei Figuren von furcht- mehr fremd. . ., der noch zu überbietende Aus-
barster Tragik erfülltes Bild! Oder wie der gangspunkt einer neuen gewaltigen Kunstära.
von Delaroche vergegenwärtigte unerhörte
Zusammenbruch eines Welteroberers und seines
Weltreiches: Napoleons. Kein Rückzug aus Man braucht nur nach Originalität zu haschen,
Rußland mit seinen Schneefeldern und zahl- dann wird man sie um so sicherer nicht finden.
losen Menschenopfern, keine Entscheidungs-
Gabriel Seattles
| Schlacht voller Uniformen und dampfender .Hundertmal' höre ich einen Künstler rühmen: Er
A D . XT. , , , ... sei nur sich selbst alles schuldig! Das hör ich meist
d Bravour! Nichts, als die gebrochene, mude geduldig an, doch versetz' ich auch manchmal ver-
■J Gestalt des Kaisers in einem Stuhle, und drießlich: Es ist auch darnach. Goethe
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s.............; Museen
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H. LIESEGANG KANAL IN BRÜGGE
Große Kunstaasstellung Düsseldorf
ihre Stoffe einer großen weltlichen Vergangen- darunter die bedeutsamen Worte: „Fontaine-
heit entnimmt, wie ja auch das Drama in bleau 1814"! . . . Eine an die ausschließliche
seiner Blüte stets wieder zu ihr seine Schritte photographische Wiedergabe von Landschaften,
lenken muß. Keine Erzählung in Farbtönen! Stilleben und figürlichen Belanglosigkeiten
Nein, wollen wir doch auch keine bloße Dra- gewöhnten Malern unerreichbare großartige
matisierung! Doch unvergleichlich entschei- Sprache! Einer Generation aber, die wieder
dende, für alle Zeiten und Völker gleich be- zurückgelernt hat, was die Gegenwart verlernte,
deutende Ereignisse und Momente in einer die, an den großen Beispielen der Vergangen-
Mindestzahl von Figuren konzentriert, allen heit sich schulend, ihr Augenmerk wieder
verständlich, weil allen bekannt, und bei bloßer Form und Inhalt zugewendet haben wird, ohne
Betrachtung die ganze welthistorische und auf- die technischen Errungenschaften des Impres-
wühlend menschliche Wucht des Dargestellten sionismus zu vergessen und zu verleugnen,
vermittelnd. Etwa wie das Kolossalgemälde der Erhebung und Tragik wieder geläufig und
des Delacroix in Lille, mit den beiden auf- erstrebenswert und das Entscheidene, das,
gebahrten großen Toten Egmont und Horn, worauf es zu ihrer Erzielung und auch sonst
ein bei aller Einfachheit und trotz der Be- in der Kunst in erster Linie ankommt, nicht
schränkung auf nur zwei Figuren von furcht- mehr fremd. . ., der noch zu überbietende Aus-
barster Tragik erfülltes Bild! Oder wie der gangspunkt einer neuen gewaltigen Kunstära.
von Delaroche vergegenwärtigte unerhörte
Zusammenbruch eines Welteroberers und seines
Weltreiches: Napoleons. Kein Rückzug aus Man braucht nur nach Originalität zu haschen,
Rußland mit seinen Schneefeldern und zahl- dann wird man sie um so sicherer nicht finden.
losen Menschenopfern, keine Entscheidungs-
Gabriel Seattles
| Schlacht voller Uniformen und dampfender .Hundertmal' höre ich einen Künstler rühmen: Er
A D . XT. , , , ... sei nur sich selbst alles schuldig! Das hör ich meist
d Bravour! Nichts, als die gebrochene, mude geduldig an, doch versetz' ich auch manchmal ver-
■J Gestalt des Kaisers in einem Stuhle, und drießlich: Es ist auch darnach. Goethe
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