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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 28.1912-1913

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Der Künstlerbund Schlesien auf der Jahrhundertausstellung in Breslau - Neue Kunstliteratur - Personalnachrichten
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Oswald Achenbach inKunst undLeben. PERSONALNAGHRICHTEN

Von Cäcilie Achenbach. Köln 1912, Du Mont-

Schaubergsche Buchhandlung. 4 M. ÜNCHEN. Am 19. Juli ist hier nach kurzem
Das Buch ist ohne besondere schriftstellerische ±V1 schweren Leiden Walter Caspari, der be-
Ambitionen geschrieben; es liest sich wie eine härm- kannte Illustrator, im Alter von erst 44 Jahren ge-
lose Plauderei! Daß man sich bei der Lektüre nir- storben. Caspari war am 31.Juli 1869 in Chemnitz
gends langweilt, zeugt von dem feinen Geschick der geboren und erfuhr seine Ausbildung als Maler auf
Verfasserin, aus der Fülle der Erinnerungen und den Kunstschulen in Leipzig, Weimar und München.
Denkwürdigkeiten, die ihr zur Verfügung standen, Bald jedoch wandte er sich dem Gebiet, auf welchem
die rechte Auswahl zu treffen. Die pietätvolle Toch- er sich in hervorragender Weise auszeichnen sollte,
ter hat in dem kleinen, liebenswürdigen Werk dem nämlich der Illustration zu, und sein Name wurde
herzlich verehrten Vater und dem bewunderten durch die vorzüglichen Zeichnungen in derjugend, im
Künstler ein bescheidenes Denkmal gesetzt, welches, Simplicissimus, in den Lustigen Blättern, in neuerer
in erster Linie für die Freunde und Bekannten des Zeit durch die in den Fliegenden Blättern in die wei-
Achenbachschen Hauses gedacht, doch zugleich als testen Kreise getragen. Auch die Serie der Voigtlän-
ein Beitrag zur Entwicklungsgeschichte der Düssel- derschen Steinzeichnungen weist einige seiner eben-
dorfer Kunst erscheint und darum wohl geeignet ist, so durch poetisches Empfinden, wie reifes techni-
auch weitere Kreise zu interessieren. Selbst wer sches Können ausgezeichneten Blatter auf.
sich von einer überschwenglichen Achenbachbe- T^ARIS. Gaston La Touche, der Vorsitzende der
geisterung fernhält, wird mit Vergnügen den durch- y Societe Nationale des Beaux-Arts, ist am 15. Juli
aus gesunden Werdegang dieses sicher nicht un- auf seiner Besitzung in St. Cloud gestorben. La
bedeutenden Malers verfolgen, der mit seiner Touche war, wenngleich die französische Malerei
Kunst, wenn diese auch nur den Idealen einer längst andere Wege eingeschlagen hat, doch einer
beschränkten Zeitepoche entsprach, sicherlich eine der bekanntesten und hervorragendsten Vertreter
große Reihe lärmend auf den Schild gehobener der zeitgenössischen Kunst seines Landes. Als
moderner Pseudogrößen überdauern dürfte. Sach- einen Künstler, in dessen Schaffen die ganze
verständig und instruktiv sind die eingehenden Liebenswürdigkeit Altfrankreichs und ein Hauch
Ausführungen der Verfasserin über Oswald Achen- von der Stimmung des 18. Jahrhunderts waltet, zeigt
bachs sehr persönliche Art zu arbeiten. Viel Le- ihn der illustrierte Aufsatz, den wir kürzlich (s. unser
ben wird in die Darstellung hineingetragen durch Aprilheft) Gaston La Touche widmen konnten, und
die Schilderung seiner freundschaftlichen Beziehun- auf den wir unsere Leser heute, wo wir die Nach-
gen zu anderen Künstlern und zu namhaften Kunst- rieht vom Ableben des Künstler bringen müssen,
freunden. g.Howe wieder hinweisen.

otto ackermann strand wolken

Große Kunstausstellung Dusseldorf

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