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Dengler, Georg [Hrsg.]
Kirchenschmuck: Sammlung von Vorlagen für kirchliche Stickereien, Holz- & Metallarbeiten & Glasmalereien — 5.1859

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3. Heft
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Miszellen
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Korrespondenzen
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Offene Briefe
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https://doi.org/10.11588/diglit.18468#0060

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48

Tert sagt: sasps LdluLt. Der letzte Satz, der
mehrere gleichzeitige Waschungen voraussetzt, be-
weist, daß LLsxo gleichfalls von mehreren unmit-
telbar aufeinanderfvlgenden Ablutivnen zu verstehen
ist. Zwei andere Synoden geben das nämliche
Gebot, und fügen betreffs der Altartücher und der
Priestergewänder (von Linnen) hinzu: daß deren
Reinigung eincr ehrbaren Matrone oder
Jungfrau anvertraut werden müsfe, und daß
profane Kleider dem kirchlichen Weißzeug nicht
beigemischt werden dürfen. 8tnt. 8^n bloel. 8i8tn-
ricsn^is Xro. XXI 8g. I. e. IV. eol. 1082 und
8tnt. 8^ll. Iloel. Xeäll6ll8!8 XVII 8g. I. e. IV. eol.
468 8gg. Wie kleinlich und abgeschmackt müsfen
die Gebote Demjenigen erscheineu, der sich von der
Erhabenheit des heiligen Opfers und des Frohn-
leichnams Jesu Christi keinen Begriff macht! Aber
wir sagen mit dem Propheten (Jesai. 26, 1): po-
llstur ill 6L MUIU8 st Nlltsmurnls. Sie stnd die
Schutzmauer der dem Allerheiligsten selbst gebüh-
renden Ehrsurcht. >

Korrespondenzen.

N. 9. März. (Korresp.) Der erste und noth-
wendigste Kirchenschmuck, den auch die ärmste
Kirche bestreiten kaun, ist die Reinerhaltung der
Kirche, der heiligen Gefäße, der Paramente u. s. f.
Was insbesondere aber die heiligen Gefäße be-
trifft, so naht die Zeit, in welcher deren Reini-
gung, also wenigstens einmaldes Jahres,
vorgenommen werden soll. Das Constanzer
Ritual, mit welchem die Oon8titut. 8Moä. Oou-
8tnut. k. II, tit. 20 und Onvnllt. 1bs8Lur. 8nor.
rit. Xppsllä. nä Hub. XÜ88. 8ub tit. äs nitore st
muuäit. 8nor. 8uxs1Isetili8 verglichen werden mögen,
enthält die Rnbrik: „OnliosZ, kntsllns, Oiborin,
kxxiäs8 pro 88. Olow, uut pro Oommulliou« in-
Lrmorum, 08t6U8orin 8su Nou^trnlltins, xrL68sr-
tim vsro illnrum Imuulns, iu guibu8 88. 8noru-
msutum rspouitur, iu ngun sx eillsribu8 moäies
äseootn, 8MAuli8 3.llui8 8ultsm 8smsl, illkrn
bsbäomnänm 83llotnm psr ?nroelro8 st nlio8
0Isrieo8 8su 8g.osräot68 äiliZsutsr Invsutur, nt-
gus äsill, äsbits ex8iceLtn, muuäo liutso extor-
ßnutur, LguL vsro lotiouw in ^norLrium stkullän-
tur." (8upchsw. 8ect. III. äs I^uuäitis Ueels^ins
88. Vn8vrum st Onrnmsutorum Xltnrw.) Diese
Reinigung ist somit nichtSache desMeßners,
wie vielfach schon angenommen worden zu seyn
scheint. Es sey hier nebenbei die Bemerkung an-
gefügt, daß es zur Wahrnng der Würde des heil.
Dienftes gehört, die Sakristanen nicht so häufig,
wie es geschieht, in das rituelle Gebiet des Prie-
sters hinübergreifen zu lassen. Die allzu große

Familiarität mit Gott, welche die Meßner so gerne
zur Schau tragen, gründet sich gerade auf solche
nicht zurückgewiesenen Uebergriffe. Zur leichteren
Ausführung der obigen Bestimmung des Cvnstan-
zer Rituale erlaube ich mir meine Praris zu be-
schreiben und zu empfehlen. Die heiligen Gefäße
werden in ihre einzelnen Theile auseinandergelegt
und alsdann in einer schwachen Lauge in irdenen
Gefäßen über das Feuer gesetzt, bis die Lauge
leicht siedet. Nur die Gefäße für das heilige Oel
und alle jene, die ihrem Zwecke gemäß mehr ver-
unreinigt werden, müssen länger in der siedenden
Lauge bleiben. Darnach werden sie durch ein sei-
nes leinenes Tuch vom Schmutze gereinigt, in rei-
nes kaltes Wasser gelegt und nach einiger Zeit mit
einem feinen Linnen gnt trocken gerieben. Dieß
Verfahren gilt für vergvldete oder silberne Gefäße.
Sollte die Zerlegung und Zusammenfügung mit
Schwierigkeiten verbunden seyn, so ist es allezeit
gerathen, die gründliche Neinigung dem Techniker
zu überlassen, uud sich mit äußerlicher Reibung
mittetst eines in Lauge getauchten Linnens zu be-
gnügen. Man hüte sich sehr, sog. bayrischen Kalk
und ähnliche mineralische Stoffe zu gebrauchen.
Gefäße, welchc mit echten oder unechten Steinen,
Email w. versehen sind, darf man ja nicht dieser
Prozedur unterwerfen.

Offene Briefe.

Ein Prager Abonnent des Kirchenschmucks von
1859, der sich mit Stickereien und den dazn nöthi-
gen Materialien befaßt, schreibt uns: „daß er
nach Einsicht des erften Heftes befürchte, in unsern
Blättern nicht die erwarteten Hülfsmittel für seine
Zwecke zu finden."

Wir antworten dem Korrespondenten, daß schon
das zweite und nicht weniger das gegenwärtige
dritte Heft ihm beweist, wie nnbegründet seine
Befürchtung war.

Jndessen machen wir ihn darauf aufmerksam,
daß die vier ersten Bände des Kirchenschmucks, die
sich ausschließlich mit kirchlicher Stickerei und
Tapisserie befassen, bei der Verlagshandlung noch
fortwährend zu haben sind. —

Den ersten Theil dieser Antwort möchten wir
zugleich nach R. adressirt haben, vvn wo eine ähn-
liche Besvrgniß zu uns herüberdrang.

Unsere Freunde von 1857 und 1858 werden ge-
wiß erfahren, daß wir sie nicht vergcssen. Aber sie
werden auch anerkennen, wie sehr es in ihrem eige-
nem Jnteresse liegt, daß die schönen Arbeiten, zu
deren Herstellung ihnen zu verhelfen wir das Glück
haben, in eine allseitiq würdiqe Umqebunq kommen.

Die Redaktion.
 
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