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Dengler, Georg [Hrsg.]
Kirchenschmuck: Sammlung von Vorlagen für kirchliche Stickereien, Holz- & Metallarbeiten & Glasmalereien — 5.1859

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6. Heft
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Altarleuchter
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"Ministranten und Ministrantenkleider"
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https://doi.org/10.11588/diglit.18468#0110

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107

kernhaften mittelalterlichcn Kunstdenkmäler
sehr viele aufweist, sahen wir in einer armen
Kirche derartige Leuchter aus milden Gaben
angeschafft, welche ungefähr ctwas mehr ko-
sten, als wenn sie von einem tüchrigen Meister
in Silber getrieben worden wären.

Die nothwendige Sorge für Erhalrung der
großen Leuchrerkoloffe, deren galvanische Per-
goldung wahrscheinlich nicht das beste Ver-
trauen eingestößt, har schon zu dem Gedanken
verleitet, ste mir einem Schleier von Serge
oder Gaze zu umhüllen, wie man in Wohn-
zimmern etwa eine der Prachtuhren mit einem
Mückengarn umhängt. Die Anfrage, ob
solche Umgarnung etwa zum Schutz gegen den
Staub erlaubr sey, wurde durch eine Congre-
galionsentscheidung vom 12. Seprember 1857

verneint. ..Nirums ooiivenit, nt ounclk-

lnbrg, sd ornx, nlin minori st, minns

^roolo^g, llrnxxo vsl tsln, nt ^rgotbrt cln-
bium, obg'ootg rsmnnsnnt, tem^oro missne
ntgn6 otüoiornm, noo gu6Qgugm knllnt gni
obtnnäitur jirnotsxtns, ns 8oilio6t ^nlvsrs
8orcl68onnt, tnm gnocl nrA-nmentnm nimU, no
^roxtoron nibil ^robnrot; tum guig 8i 8tn-
clsnänm 68t, nt 60ol68in oontinno in omni
b)u8 ^grto mnnlln 8it 6t oxxolitg,, its, nt
Lnorimoninlo vnlclo oxxortnnnm ro^utot nbi
üori ^)088it, nt oon8titnntur mini^tsr nligni8
oni ill onrno 8it : mnlto mnZ-m 6t multo knoi-
lins onnllslnbrornm nktor 6t munlliti68 ob-
86rvnri xotsrit, guiu toln vol llrgx^o obvol-
vnntnr."

„MlHranten und Ministranten-
kleider"

werden (vergl. Jahrg. 1859. Hefr ll. S. 29)
sicher als Kirchenschmuck dienen, wenn die be-
züglichen allgemeinen kirchlichen Vestim-
mungen über dieselben ius Lluge gefaßt werden,
uach welchen Bestimmungen sofort die in den
einzelnen Diözesen oder Diözesautheilen herr-
schenden Gebräuche richtig abgeschätzt werden
können. Diese allgemeinen Bestimmungen
stnd folgende:

1. Zum Dienfte beim heiligen Meßopfer ist
eigentlich nur derjenige zuzulaffen, welcher die
vier niederen Weihen hat. Nach Weisung des
Conzils von Trienr sollten Sakristane, Meß-
ner, Ministranten und Choralisten die ihren
Funklionen entsprecheuden Weihen haben (8688.
23. o. 17 clo I'6f.). Jn Crmangluug eines
'Akolythen soll der Tonsurist diesen Dienst
versehen; ist auch kein solcher gegenwärtig, so
mögen Studirende oder wohlgesittete, ge-
lehrige Schulknaben gewählt werden von
solchem'Alter, daß sie den Dienst bei der Messe
ordentlich lernen und verrichten können
(Loiiocl. XIII. oxu8oulg, VLuia, 114. VIII.
L. 1. u. 2). Nie darf eine weibliche Person
zugelassen werden. (Xovu.6 ob^orv. Xutboro
Lu). Norati zu Eg.vg.Qtu8 ^>gr8. II. tit. II.
§- IV.)

Man möge hiernach wohl beachten, daß
nur wohlgesittete und ordentlich in-
struirte Schulknaben den heiligen Dienst
versehen sollen, daß somit Llusgelassenheit,
Wortverketzerung und llngcschicklichkeit der
Ministranlen nicht zumKirchenschmuck dienen,
weßhalb es gestattet seyn möge, besonders
wegen der sachgemäßen Jnstruktion der Mini-
stranten auf das „Vollständige Rubriken-
Büchlein für die Ministranten" von Pfarrer
Buohler (Schaffhausen 1857) hinzuweisen.

2. Der Ministrant sei mit Talar und
Chorhemd bekleidet.

Was den Talar betrifft, so kommt ein Ta-
lar von schwarzer Farbe nur dem Clcriker
zu: denn der schwarze Talar ist ein Standes-
kleid. Laien tragen Talarkleider entweder von
rother oder blauer Farbe. Dem Gebrauche
des schwarzen Talars bei Laien-Ministranten
und Sakristeigehilfen soll darum kein Vor-
schub geleistet werden, weil dadurch das Mit-
tel beseitigt ist, den Laien vom Klcriker zu
unterscheiden. Man vergl. Lenoll. XIV. In8tlt.
6ool68. 71. Lglll68obi, Lxxo8ir:ioQ6 llollo
Osiemonio ^grt. II. o. 12. A. 1- 8obmglr:-
Arubor, olsrcm 8goo. 6t r6§. tom. I. tit. 1.
Z. 34. Ministranten tragen also einen
Talar von rother oder blauer Farbe.
 
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