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Dengler, Georg [Hrsg.]
Kirchenschmuck: Sammlung von Vorlagen für kirchliche Stickereien, Holz- & Metallarbeiten & Glasmalereien — 5.1859

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6. Heft
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Schulter-Velum, Baldachin, linnene Paramente
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https://doi.org/10.11588/diglit.18468#0100

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1859. H i r rk e n sck m n ck. 6. M

Schulter-Velum, Kaldachin, liunene
Paramenle.

Das Hochwürdige Erzbischöfliche Consisto-
rium in Prag publicirt in diesem Betresf un-
ter dem 10. Januar 1859 folgenden Erlaß:

„Die sorgfällige Veobachtung der litur-
gischen Vorschriften im Kleinen wie im Gro-
ßen ist nicht blos ein zarter Ausdruck unseres
Glaubens an die objeklive Auctorität der
Kirche, sondern auch die heilsamste Schranke
gegen jeden, mit dem katholischen Prin-
zip unvereinbarlichen Partikularismus
und die wesentliche Voraussetzung für eine
würdige und erbauliche Feier des katho-
lischen Gottesdienstes.

Jn Anbetracht dessen und mit Rücksicht auf
die hie und da vorfindigen liturgischen Unzu-
kömmlichkeiten und fehlerhasten Gewohnheiten
haben Seine Eminenz, unser hochwür-
digfter Oberhirt, angeordnet, daß dem im
Herrn geliebten Diözesanklerus je nach Be-
dürfniß und Gelegenheit einzelne Rubriken
der heiligen Liturgie und Anordnungen der
Lullra 6ontz-r6A'Ul.io Uituuiu publicirt
oder republicirt werden, wie denn auch Hvch-
dieselben mit oberhirtlichem Vertrauen er-
warten, daß der hochwürdige Clerus das wie-
derholte Studium der Rubriken, insbesondere
des Nissulo und UituLlo UomLiium nicht ver-
nachlässigen werde.

Demgemäß werden über hohen Auftrag
Seiner Eminenz dießmal zunächst nach-
stehende liturgische Vorschriften in Erinne-
rung gebracht:

1) Das sogenannte Vsluiu liuiuoruls,
welches der Celebrant bei Funktionen mit dem
Hochwürdigen Gute, z. B. bei Prozessio-
nen, Erposttionen und Benediktionen ouw
Sauotissiiuo anzulegen hat, muß immer und
unter allen Umständen, also auch ohne Rück-

sicht auf die zufällige Festsarbe der priefter-
lichen Paramente von weißer Farbe seyn.

tzuuiuto ouututur uiissu 6s Doiuiuion ouni
oouiiuomorutiono 8s. 8uorumonti, Oolodrau-
tem ot ministros uti äeboro ^nrameutis clio-
tao niissao eoloris oonvouioiitis et otium
P0886 iu Iirooossiono, 866 albo ut6n6um
8U1>6r 1lUM6r08 volo. Uost 6Xi>08itum
8aorg,M6utum iiallium 6t eouoi>U6um oo-
loro ullio 6886 66b>61'6 . 6t uuugunm uiß'ro
oolore ut6n6um iu oxxo^itiouo 6t xroo68sion6
8aoram6uti, i'68xou6it 8. Hituum OouZ-re-
ANtio 6m 9. ckulii 1678 iu luAZmus. Jst
hiernach für das Velum xro ^auotissimo die
weiße Farbe unbedingt vorgeschrieben, so
kann auch die hie und da mißbräuchlich ein-
geführte Anwendung eines schwarzen Ve-
lum bei der Prozession am Charfreitage
nicht geduldet werden. Anders verhält es sich
mit dem VAum, welches der Snbdiakon beim
Hochamt anzülegen hat, um den Kelch zum
Altar zu bringen, die Patene zu halten und
nach der Communion den Kelch zn reponiren.
Dieses richtet sich allerdings nach der Fest-
farbe der Paramente.

Jn gleicher Weise sollen die Baldachine
für Prozessionen mit dem ^aaotissimum von
weißer Farbe seyn, wie das Ooromouiaw
bPisooxoium 0. I. o^>. 14. A. I. ausdrucklich
vorschrcibt: „Oolor Lll16g.o1iini 6t Ilmbollao
iu i>ioL688ioui1>u8, iu guibus 66k6itui 8s. 8a-
oraumutum sit albus"; und „17. II. ox, 23.
A. 3.: „Bio I?6ria V. iu OnLua Domiui 6t I?6-
ria VI. iu 0ara806V6 ^>ia6xar6tui La16ao1ii-
uum album xur^uloliium." Besitzt übrigens
eine arme Kirche blos einen rothenBaldachin,
so kann dieser zwar bis zur völligen Abnützung
geduldet werden, jedoch muß bei neuen An-
schasfungen die liturgisch verordnete weiße
Farbe maßgebend bleiben.

Dagegen kann der wertere Gebrauch der

Kirchenschmuck. 18SS. vi.

II
 
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