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Dengler, Georg [Hrsg.]
Kirchenschmuck: Sammlung von Vorlagen für kirchliche Stickereien, Holz- & Metallarbeiten & Glasmalereien — 5.1859

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6. Heft
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Die Orgel, [4]: Disposition ihrer Register
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Bock, Fr.: Der Gürtel der heiligen Elisabeth
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https://doi.org/10.11588/diglit.18468#0105

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102

Oberwerk.

15) Quintatön 16'.

16) Dolce 8'.

17) Prinztpal 8'.

18) Oktav 4'.

19) Salcional 8'.

20) Gemshorn 4'.

21) Flautino 2'.

Pedal.

22) Untersatz 32'.

23) Prinzipalbaß 16'.

24) Oktav 8'.

25) Violon 16.

26) Violoncello 8'.

27) Subbaß 16'.

28) Quintbaß 10"//.

Manual- und Pedalkoppel.

Außerdem könnten ins

Hauptmanual

29) Posaune 8',

ins Oberwerk

30) Vox bumanL oder Oboe 8',

tns Pedal

31) Posaune 16', und

32) Trompete 8'
kommen.

Der Kundige dürste aus den mitgetheilten
Dtsposittonen längst ersehen haben, mit wel-
chen einzelnen Regtstern sowohl, als mit
welchen Mischungen den besonderen Anforde-
rungen an dte Orgel genügt werden könnte.

Da diese Mittheilungen nur allgemeine
Vorschläge sind, ohne daß alle einzelnen Ver-
hältnisse der Kirchen, welche Berücksichtigung
verdienen, haben hterbei erwogen werden
können, so vermögen sie nie durchaus maß-
gebend zu seyn. Sie sind vielmehr mannig-
faltiger Umgestaltungen fähig. Doch glauben
wir, daß sie den Typus guter Orgelwerke für
gewöhnliche Verhältnisse bilden.

Unter der Maffe der Stimmen haben wir
in obigen Dispositionen immer solche Register
gewählt, die unter den gegebenen Umständen
sich als dte paffendsten erwiesen haben; kein
Wunder, wenn es auch dte am allgemeinsten
vorkommenden, wenn man wtll — die ge-

wöhnltchsten sind. Die ungewöhnlichen, selten
vorkommenden Stimmen der Orgel sind met-
stens Liebhabereien einer Zeit — derMode —
oder eines etnzelnen Verfertigers. Ste werden
gerne als das Schönste, was je dagewesen,
als großartige Erfindungen, als unübertreff-
bare Verbesserungen ausgegeben. Seyen wir
vorsichtig, daß wir nicht getäuschl werden.
Auch hier dürfen wir uns „nicht durch den
individuellen Eindruck oder das unbestimmte
Gesühl leiten lassen, sondern durch feststehende,
aus dem Wesen der Sache selbst hergeleitete
Grundsätze".

Möchten diese Zeilen zur Verbreitung sol-
cher Grundsätze ein Scherflein beigetragen
haben.

Der Mrtel der heiligen Elisabelh.

Bei unserer letzten Anwesenheit in Paris
hatte Graf Montalambert die Gewogenheit,
uns zur Besichtigung etniger höchst merk-
würdigen, in seinem Besitze bestndlichen, mittel-
alterlichen Gewebe einzuladen. Wtr beeilten
uns, dteser Etnladung Folge zu leisten, und
waren nicht wenig erstaunt, frühmittelalterliche
Webereien vorzufinden, die in den Augen
des Katholiken auch noch ein höheres 3n-
tereffe zu beanspruchen geeignet sind; näm-
lich das Cingulum der heiligen Elisabeth,
Landgräfin von Thürtngen und Heffen, und
zwei verschiedene Stoffe von naturhistorisch
stgurirten Seidengeweben, die von den Ge-
wändern des großenBernhard von Clatrveaur
herrühren. Bei der ersten Besichtigung des
obengedachten Cingulums waren wir nicht
wenig erstaunt, tn dem Stoffe selbst nicht den
gertngsten Beleg zu finden, daß derselbe die
Tage der heiltgen Elisabeth hätte gesehen
haben können. Es gab sich nämlich der obere
Stoff zu erkennen als ein moderner Silber-
stoff aus dem Anfange des 18. Jahrhunderts.
Wir machten den Herausgeber der Lebensbe-
schreibung der heiligen Elisabeth daraus auf-
merksam. Glücklicherweise entdeckten wtr bei
näherer Untersuchung des Cingulums eine un-
 
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