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Dengler, Georg [Editor]
Kirchenschmuck: Sammlung von Vorlagen für kirchliche Stickereien, Holz- & Metallarbeiten & Glasmalereien — 5.1859

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6. Heft
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Die Orgel, [4]: Disposition ihrer Register
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https://doi.org/10.11588/diglit.18468#0103

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100

Höhenraum haben, darfdieDlsposition von 8-
füßigen offenen Stimmen nicht unterlassen wer-
den. Krästig mag wirken:

II.

1) Prinzipal 8'.

2) Flöte 8'.

3) Oktav 4'.

4) Kleingedackt 4/.

5) Flautino 2".

Pedal.

6) Subbaß 16'.

Pedalkoppel.

Wollte diese Zusammenstellung etwas erwei-
tert und im Tone voller und doch klar herge-
stellt werden, so könnte statt der Flöte 8'
Gedackt 8' und Saltcet 8", statt Kleingedackt
4' aber eine Flöte 4' (offen) gesetzt werden.
Passend ist auch, dem Pedale eine nicht zu
starke, aber klare achtsüßige Stimme beizu-
setzen, etwa Violoncell 8'.

Die Stärke eines solchen Orgelwerkchens ,
erlaubt schon, daß auch Quint2"// disponin i
werde, wobei aber ftatt Flautino 2' dann
nothwendig Superoktav 2' treten müßte. Die
Quinte ersordert kcineswegs, wie bei größe-
ren Werken, Princtpalmensur, sie wird hier
passend als Nasard-, Gemshorn- oder aber
als Gedacktquinte gearbeitet. Endlich dürfte,
wenn ein solches Orgelwerkchen in einen nicht
zu kleinen Raum zu stehen kommt, hier schon
ein gemischtes Register zUlässig seyn, wohl
am besten Mirtur 3fach, nämlich 2, Q/Z
und l'.

Manche wollen schon bei einer Anzahl von
7—8Registern zwei Manuale, und sollte auch
aus das zweite Clavier nur ein einziges Re-
gister von 8' und sonst keines kommen. Wir
halten dasür, daß dieses des Guten zu viel
gethan wäre. Jedes Manual soll in seinen
8füßigen Stimmen für sich etwas Ganzes
btlden. Dadurch wird der Disponent veran-
laßt, in solch kleinen Orgelwerkchen schon zu
viele Stimmen der natürlichen Höhe, aber zu
wenig der kleineren Register anzuwenden.
Etne solche Orgel kann aber den Zwecken
nicht genügen, welche nur etwas geräumigere

Kirchen, in welchen man über dte Disposttion
I und II hinauszugehen Ursache hat, der Or-
gel stellen. Erst wenn die Orgel das Nöthige
in der Stimmauswahl besitzt, helfen zwet und
mehr Manuale diese Zwecke sördern.

! So würden wtr folgende Sttmmen noch auf
Etn Manual stellen:

III.

1) Prinzipal 8'.

2) Oktav 4'.

3) Superoktav 2'.

4) Quinte 2//.

5) Gedackt 8'.

6) Viola 6i Euniba. 8'.

7) Spitzflöte 4ll

8) Mirtur, 3fach, 2' (oder 4fach mit
einem Terzchor Q/5').

Pedal.

9) Subbaß 16'.

10) Violoncello 8'.

Pedalkoppel.

Schon nachstehendes Werkchen mit 11 Stim-
men dürfte passend mit zwei Klavieren gebaut
werden:

IV. Hauptmanual.

1) Prinzipal 8'.

2) Qktav 4'.

3) Rauschquinte, 2sach, nämlich 2^/z'
und 2'.

4) Mirtur, 4fach mit einer Terz, näm-
lich 2', Q/5', IV/und l'.

5) Quintatön 8'.

6) Etne offene oder halbgedackte Flöte,
etwa Portumal-, Spitz- oder Rohr-
flöte 4'.

Nebenmanual.

7) Lteblich Gedackt 8'.

8) Salcional 8'.

9) Querflöte 4'.

Pedal.

10) Subbaß 16'.

11) Violoncello 8'.

Die Nebenmanuale erhalten immer etwas
sanftere Jntonation als die Hauptmanuale,
wogegen dte angeführten beiden Pedalregister
wohl krästig intonirt werden dürfen.
 
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