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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 3: Antike Schlachtfelder in Italien und Afrika, 1. Abtlg.): Italien — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.7593#0033

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1. Heirkte.

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sich die beiden Armeen. Aber sie alle verliefen, ohne eine große Ent-
scheidung zu bringen. Denn die beiden Lager waren nur 5 Stadien,
d. h. 900 Meter voneinander entfernt, und wenn die eine Partei zu
unterliegen drohte, zog sie sich in den Schutz ihres Lagers zurück,
das bei beiden Teilen wegen der Steilheit des Geländes ganz
unzugänglich war1).

Die Beantwortung dieser Frage ist nun von den Vertretern der
Pellegrinotheorie durchgehends dahin gegeben worden, daß man sich
das römische Lager unmittelbar nördlich von dem alten Palermo zu
denken habe, und zwar noch innerhalb der heutigen Stadt, in der
Gegend der via Amari und Stabile oder nach dem Lazzaretto zu. Es
müßte dann also in der völlig flachen Ebene zwischen der Stadt und
dem Südfuße des Pellegrino der Schauplatz des dreijährigen von Poly-
bios beschriebenen Positionskrieges gesucht werden2). Und in der Tat
kann man bei Identifizierung des Pellegrino mit dem Heirkte des
Polybios überhaupt nicht anders. Der einzige einigermaßen prakti-
kable Aufstieg, den der Pellegrino hat, ist ja eben wie gesagt die
alte Scala auf der Südseite, dort, wo jetzt die Prozessionsstraße hinauf-

1) Pol. I 56, 11: xard yrjv TtapaorparoneSevodvrcov avrcb (dem Hamilkar) lPo>-
fjaio>v npo rr]s Jlavopuirwv nöXetos iv locus nivre oraö/ois no/.lovs xai noixl-
Xovs dycöraq ovveorrjoaro xard yrjv oyeSdv I n l rpels dv tavrov s. Folgt langer
Vergleich mit zwei Faustkämpfern. Dann 57, 6: xploiv ye ftr)v dlooytpfj yevto&ai . .
ovy olöv r rjv' a'C re yao Svvdueis ducporepov rjoav htpduöj.oi rd re xard rovs ydpaxas
ö/iolas dnpösira Sid r r) v ö yv o örrj r a, tö n SidoTtjua röiv OToaroniboiv ßoa-/y
navrtlüs. Die Angabe von fünf Stadien hat man auf die Entfernung des römischen
Lagers von Panormos beziehen wollen (Clüver II 3 p. 341, Holm I 334 u. a.) Das
hat, wenn es auch grammatisch möglich ist, im Zusammenhang der Stelle aber keinen
Sinn. Es kommt dem Polybios für seine militärische Schilderung darauf an, an-
zugeben, wie nahe die beiden Gegner aneinander sind. Er greift diesen Umstand
deshalb auch nachher noch einmal auf mit den Worten: rd Sidorrjua rwv oroaro-
neScov ßpa%v navrslcTi?. — Schon Schweighäuser und Meitzer, Gesch. d. Karth. II 343
haben die Stelle richtig verstanden. — Den Ausdruck t« xard rois ydpaxas 6uolo>«
dnpösira Sid rr)v öyvpörrjra auf künstliche Befestigung zu beziehen, geht nicht
an, weil Polybios kurz vorher (156,5) von der durch die dnpöoira xpr\uvä natür-
lichen Festigkeit des karthagischen Lagers gesprochen hat.

2) Columba S. 280: press' a poco su di una linea che dal Samuzzo (-Castella-
mare) correrebbe verso ponente nello spazio tra Pattuale via Stabile e la via Emerico
Amari. Inveges p. 358: planum illum agrum, qui urbi Panormitanae et monti
Peregrino interjacet, ubi ipse (Hamilcar) castra metatus est . . . (Inveges verlegt auch
Hamilkars Lager in die Ebene „ad radices M. Peregrini" ) . . castra Romanorum . .
ad locum, cui nomen alla Consolazione, seque extendebant versus radices illas montis,
qui hodie dicitur „la Castellana" (?j; wohl gleich Castellamare.
 
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