2. Eryx. 33
mit seiner Armee im Norden, ohne Zweifel bei der Tonnara di Bonagia1).
Er fand auf seinem Wege zum Gipfel zuerst die Stadt Eryx. Auf
dreißig Stadien d. h. 5*28 kilom. wird uns die Entfernung vom
Landungsplatze Hamilkars bis zur Stadt in einer Nebenquelle an-
gegeben. In der Luftlinie sind es nur 3 km, aber fast 500 m Stei-
gung, so daß man zum Anstiege 1V2—2 Stunden brauchen dürfte.
Er richtete sich in der Stadt mit seinen Soldaten ein und machte sie
zum Hauptstützpunkt seiner ganzen Stellung. Die bisherigen Ein-
wohner mußten fort nach Drepana2).
Die dritte genauer zu fixierende Position war die des römi- Lage des
sehen Lagers am Fuße des Berges nach Drepana zu gewesen. Der T°^°^
Monte S. Giuliano schiebt gegen Drepana zwei Ausläufer wie zwei
riesige Bastionen mit steil abfallenden Felswänden vor: den Pizzo
Argenteria im Süden und den Pizzo Roccazzo mit dem R. Martogna
im Norden. Zwischen ihnen zieht sich eine breite Mulde mit langsamer
ansteigendem Gelände den Berg hinan (s. Bild 4 S. 26). In ihr führen zwei
Wege von Trapani auf den Berg hinauf, ein dritter umgeht von Süden
her den Piazzo Argenteria. Er ist infolge des Baues der modernen
Kunststraße nur noch in seinem letzten Stücke deutlich zu erkennen
und läuft bei Sta. Anna mit dem einen der beiden erstgenannten zu-
sammen. Alle diese Wege sowie überhaupt die ganze Gegend von
Trapani übersieht man wunderbar vom Pizzo Argenteria und von Sta.
Anna aus. Dieser Punkt mußte bei einem Lager, das den Berg gegen
Angriffe von dem im Besitze der Karthager befindlichen Drepana her
decken sollte, mindestens einen Beobachtungsposten haben, und auch
das Lager selbst werden wir wohl ganz hier in der Nähe, wahr-
scheinlich in der genannten Mulde selber nördlich des Pizzo Argenteria
zu suchen haben, wo das Terrain sehr wohl dafür geeignet ist. Eine
1) W. H. Smyth sagt über sie p. 247: Inside point Emilia is the line and exten-
sive tonnara of Bonagia . . defended by a sconce in good condition, and possessing
a tolerable anchorage for the coasting vessels that go there to load fish. Das ge-
nügte auch für Harailkar vollkommen.
2) Diodor 24,8: Bäpxas Sk vvxrds y.araTt/.evaas y.ai rrjv Svvatur drcoßcßdaas
avrds nQcöroe rjyrjaduevos rrjs dvaßdaeois rfjs Tigds ^'Epvxa, ovarjs oxabioiv rocdxovra,
na gemäße Trjv nöliv xai . . . ndiras avelXe, 11 srojKiae di rovS J,oinoi>S eis rd ^Joinava.
Schon zum Jahre 260 v. Chr. wird von einer Zerstörung der Stadt Eryx durch
einen anderen karthagischen Feldherrn Hamilkar erzählt. Diod. 23, 9, 4. Zon. VIII
11, I 387 D. Wenn hier keine Dublette vorliegt, muß die Stadt also inzwischen
wieder besiedelt worden sein.
Kromayer-Veith, Antike Schlachtfelder. III. 3
mit seiner Armee im Norden, ohne Zweifel bei der Tonnara di Bonagia1).
Er fand auf seinem Wege zum Gipfel zuerst die Stadt Eryx. Auf
dreißig Stadien d. h. 5*28 kilom. wird uns die Entfernung vom
Landungsplatze Hamilkars bis zur Stadt in einer Nebenquelle an-
gegeben. In der Luftlinie sind es nur 3 km, aber fast 500 m Stei-
gung, so daß man zum Anstiege 1V2—2 Stunden brauchen dürfte.
Er richtete sich in der Stadt mit seinen Soldaten ein und machte sie
zum Hauptstützpunkt seiner ganzen Stellung. Die bisherigen Ein-
wohner mußten fort nach Drepana2).
Die dritte genauer zu fixierende Position war die des römi- Lage des
sehen Lagers am Fuße des Berges nach Drepana zu gewesen. Der T°^°^
Monte S. Giuliano schiebt gegen Drepana zwei Ausläufer wie zwei
riesige Bastionen mit steil abfallenden Felswänden vor: den Pizzo
Argenteria im Süden und den Pizzo Roccazzo mit dem R. Martogna
im Norden. Zwischen ihnen zieht sich eine breite Mulde mit langsamer
ansteigendem Gelände den Berg hinan (s. Bild 4 S. 26). In ihr führen zwei
Wege von Trapani auf den Berg hinauf, ein dritter umgeht von Süden
her den Piazzo Argenteria. Er ist infolge des Baues der modernen
Kunststraße nur noch in seinem letzten Stücke deutlich zu erkennen
und läuft bei Sta. Anna mit dem einen der beiden erstgenannten zu-
sammen. Alle diese Wege sowie überhaupt die ganze Gegend von
Trapani übersieht man wunderbar vom Pizzo Argenteria und von Sta.
Anna aus. Dieser Punkt mußte bei einem Lager, das den Berg gegen
Angriffe von dem im Besitze der Karthager befindlichen Drepana her
decken sollte, mindestens einen Beobachtungsposten haben, und auch
das Lager selbst werden wir wohl ganz hier in der Nähe, wahr-
scheinlich in der genannten Mulde selber nördlich des Pizzo Argenteria
zu suchen haben, wo das Terrain sehr wohl dafür geeignet ist. Eine
1) W. H. Smyth sagt über sie p. 247: Inside point Emilia is the line and exten-
sive tonnara of Bonagia . . defended by a sconce in good condition, and possessing
a tolerable anchorage for the coasting vessels that go there to load fish. Das ge-
nügte auch für Harailkar vollkommen.
2) Diodor 24,8: Bäpxas Sk vvxrds y.araTt/.evaas y.ai rrjv Svvatur drcoßcßdaas
avrds nQcöroe rjyrjaduevos rrjs dvaßdaeois rfjs Tigds ^'Epvxa, ovarjs oxabioiv rocdxovra,
na gemäße Trjv nöliv xai . . . ndiras avelXe, 11 srojKiae di rovS J,oinoi>S eis rd ^Joinava.
Schon zum Jahre 260 v. Chr. wird von einer Zerstörung der Stadt Eryx durch
einen anderen karthagischen Feldherrn Hamilkar erzählt. Diod. 23, 9, 4. Zon. VIII
11, I 387 D. Wenn hier keine Dublette vorliegt, muß die Stadt also inzwischen
wieder besiedelt worden sein.
Kromayer-Veith, Antike Schlachtfelder. III. 3