Trebia: Anhang: Übersetzung der Quellenberichte.
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Poly bios.
zugehen und mit ihnen anzu-
binden (2), darauf schickte er die
Leichten zu Fuß, gegen 6000
Mann. Er ließ auch die übrige
Macht ausrücken, als ob mit
seinem Erscheinen schon alles
entschieden wäre. So gehoben
war er durch sein großes Heer
und durch das glückliche Reiter-
treffen am Tage vorher. (3) Es
war um die Wintersonnenwende,
der Tag schneeig und sehr kalt,
und die Leute und Pferde waren
fast alle ohne Frühstück aus-
gerückt. Da war nun zwar zu-
erst Eifer und Zuversicht vor-
handen;^) dann aber kam der
Übergang über die Trebia;
das Wasser war wegen des
Gewitters im Gebirge in der
Nacht gestiegen, und die Soldaten
konnten kaum hindurch, da sie
bis zur Brust ins Wasser kamen.
(5) Daher litt das Heer von Kälte
und Hunger, da der Tag schon
vorrückte.
(6) Die Karthager aber hatten in
den Zelten gegessen und getrun-
ken, ihre Pferde besorgt und sich
am Wachtfeuer gesalbt und ge-
wappnet. (7) Hannibal erwartete
den rechten Moment, und als
Li vi us.
dieser Waffe zuversichtlich ge-
worden — dann 6000 Fußsol-
daten, zum Schluß alle Truppen
nach dem schon früher gefaßten
Beschluß kampfbegierig hinaus.
(7) Es war die Zeit der Winter-
sonnenwende und ein schneeiger
Tag in den Gegenden zwischen
Alpen und Apenninen, die auch
durch die Nähe der Flüsse und
Sümpfe sehr kalt sind. (8) Da
zudem Mann und Roß schnell,
ohne Speise vorher zu sich zu
nehmen, ohne Abwehrmittel
gegen die Kälte, hinausgeführt
waren, so hatten sie keine Wärme
in sich, und die Winde vom
Flusse her wehten noch mehr
Kälte zu. (9) Als sie aber gar
auf der Verfolgung der flüchtigen
Numider ins Wasser kamen —
es war durch nächtliches Un-
wetter bis zu Brusthöhe ge-
stiegen — da wurden ihnen,
als sie heraus kamen, allen die
Glieder so starr, daß sie kaum
die Waffen halten konnten, und
die Kräfte versagten ihnen aus
Müdigkeit und beim Vorrücken
des Tages auch aus Hunger den
Dienst.
55, l; Hannibals Soldaten hatten
sich indessen Feuer vor den
Zelten gemacht, es war ihnen
manipelweise Öl ausgegeben, um
ihre Glieder zu schmeidigen,
und sie hatten in Ruhe gegessen.
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Poly bios.
zugehen und mit ihnen anzu-
binden (2), darauf schickte er die
Leichten zu Fuß, gegen 6000
Mann. Er ließ auch die übrige
Macht ausrücken, als ob mit
seinem Erscheinen schon alles
entschieden wäre. So gehoben
war er durch sein großes Heer
und durch das glückliche Reiter-
treffen am Tage vorher. (3) Es
war um die Wintersonnenwende,
der Tag schneeig und sehr kalt,
und die Leute und Pferde waren
fast alle ohne Frühstück aus-
gerückt. Da war nun zwar zu-
erst Eifer und Zuversicht vor-
handen;^) dann aber kam der
Übergang über die Trebia;
das Wasser war wegen des
Gewitters im Gebirge in der
Nacht gestiegen, und die Soldaten
konnten kaum hindurch, da sie
bis zur Brust ins Wasser kamen.
(5) Daher litt das Heer von Kälte
und Hunger, da der Tag schon
vorrückte.
(6) Die Karthager aber hatten in
den Zelten gegessen und getrun-
ken, ihre Pferde besorgt und sich
am Wachtfeuer gesalbt und ge-
wappnet. (7) Hannibal erwartete
den rechten Moment, und als
Li vi us.
dieser Waffe zuversichtlich ge-
worden — dann 6000 Fußsol-
daten, zum Schluß alle Truppen
nach dem schon früher gefaßten
Beschluß kampfbegierig hinaus.
(7) Es war die Zeit der Winter-
sonnenwende und ein schneeiger
Tag in den Gegenden zwischen
Alpen und Apenninen, die auch
durch die Nähe der Flüsse und
Sümpfe sehr kalt sind. (8) Da
zudem Mann und Roß schnell,
ohne Speise vorher zu sich zu
nehmen, ohne Abwehrmittel
gegen die Kälte, hinausgeführt
waren, so hatten sie keine Wärme
in sich, und die Winde vom
Flusse her wehten noch mehr
Kälte zu. (9) Als sie aber gar
auf der Verfolgung der flüchtigen
Numider ins Wasser kamen —
es war durch nächtliches Un-
wetter bis zu Brusthöhe ge-
stiegen — da wurden ihnen,
als sie heraus kamen, allen die
Glieder so starr, daß sie kaum
die Waffen halten konnten, und
die Kräfte versagten ihnen aus
Müdigkeit und beim Vorrücken
des Tages auch aus Hunger den
Dienst.
55, l; Hannibals Soldaten hatten
sich indessen Feuer vor den
Zelten gemacht, es war ihnen
manipelweise Öl ausgegeben, um
ihre Glieder zu schmeidigen,
und sie hatten in Ruhe gegessen.