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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 3: Antike Schlachtfelder in Italien und Afrika, 1. Abtlg.): Italien — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.7593#0140

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Der Apenninübergang, t. Der Weg.

119

So müssen wir also auch die Neumannsche Lösung als unmöglich
zurückweisen, und damit ist auch die letzte Aussicht geschwunden,
irgendeinen nur halbwegs annehmbaren Weg durch das Sumpfgebiet
des unteren Arno namhaft zu machen. o wegen Un-

Dasselbe gilt nun aber auch von den Pässen selber, die zu diesempTsse^nsuntere
Gebiete über den Apennin hinführen. Ein Marsch Hannibals über die Arnotal-
westlicheren von ihnen mit Einschluß der Cisa ist deshalb nicht
möglich, weil der Abstieg von ihnen aus mehrere Tagemärsche hin-
durch am Meere entlang führt und wir das ausdrückliche Zeugnis
des Polybios besitzen, daß Hannibal seit seinem Einbrüche in Italien
das Meer zum ersten Male wieder in Picenum nach der Schlacht
am Trasimenus zu Gesicht bekommen habe1). Diese westlicheren

stand, sonst umgekehrt der Fluß durch ihn über die Ebene verbreitet. Folgen etwa 30
Seiten ausführlicher Beschreibung, was von den alten Florentinern alles zur Austrock-
nung der Sümpfe getan sei, S. 80 f., die weitere Ausführung, daß selbst zwischen poggio
a Caiano und Pistoia in dem bedeutend höher gelegenen Teile der Ebene sich auch
noch fände ,.della pianura bassissima ed uinida, come per cagione d'esempio le Casc-
ine, le Risaie del Poggio ed il Pantano. — Von der Gegend von Campi sagt Repetti
(Nr. 15) vol. I, p. 414f.: il terreno di Campi e tutto formato dalle alluvioni dei fiumi
Ombrone, Bisenzio, Marina e dei loro tributari, incassati quasi tutti da argini arti-
ficiali. Essendo che tali corsi d' acque trovansi costä quasi allo stesso livello della cir-
costante pianura, onde fu duopo tracciare molti fossi parziali e profondi canali o
dogaie per raccogliere le acque parziali e piovaue e trovare uno sbocco piu basso
delle campagne intermedie. Die Ebene bei Campi nennt er un basso fondo, una pantanosa
pianura . . qualove fosse stata abbandonata a se medesima sarebbe divenuta una sor-
gente pericolosissima per tutti i viventi, una causa di marasmi di epidemie e di
morti frequentissime. Von der Überschwemmung des Jahres 1333 heißt es bei
Villani (nach Repetti V, 401) allagando di sotto la cittä (Florenz) tutto il piano di
Settima di Campi, di Brozzi e di Sammoro infino a Signa. Von der Überschwem-
mung des Jahres 1844 gibt beifolgende Skizze Nr. 8 eine Vorstellung, die dem Werke
entnommen ist „Profilo di Livellazione della Chiana e dell' Arno e della Sieve rile-
vata colla direzione di AI. Maretti dall' ingegnere Fr. Renard nell' anno 184S. ■— Sie
zeigt, wo sich die Wasser sammeln, wenn eine Überschwemmung eintritt, nämlich
im südlichen und besonders südwestlichen Teile der Ebene am Arno selber entlaug,
also gerade da, wo Hannibal hätte marschieren müssen. Hier stauen sich die aus der
ganzen Ebene zusammenströmenden Wasser, die nicht schnell genug durch die enge
Golfolina abfließen können. Da war also ein Durchkommen unmöglich.

1) Pol. III S6, 9: oiavvaae ts rrjv re rwv Oußgmv xaMVfiivtjv '^ioqolv xai rfjv rwv
Jhy.evrojv tfxev . . ngös rovs xard röv ^ASolav röjtovs . . 87,4: röre . . nowrof rjiparo
d'aldrrr^s d(p' ov rrjv eisßolfjv inoirjoaro irjv tts 'IzaXiav. Man wird dem nicht mit
Voigt entgegenhalten wollen, daß nach Pol. III 96, 9, eine karthagische Flotten-
abteilung aus Spanien später bei Pisa erschienen sei, in der Hoffnung, hier Hannibal
zu treffen. Denn die Möglichkeit, daß Hannibal hierher kommen würde, war natürlich
nicht von Anfang an ausgeschlossen. Man konnte doch den Feldzugsplan nicht schon
in Spanien in allen Details feststellen. — Über die Wegbarkeit der westlichen Pässe
 
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