Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 53.1902-1903

DOI Artikel:
Schmidkunz, Hans: Gewerbliche Erziehung
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.7001#0030

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Gewerbliche Erziehung.

sächlich handelt es sich um ein Dreifaches: entweder
wird der Lehrling, ohne schulmäßige Veranstaltungen,
der Praxis eines Meisters übergeben, oder er wird
in der gewöhnlichen schulmäßigen, vorwiegend theore-
tischen Meise unterrichtet, die meistens einen Ulaffen-
unterricht, eventuell einen Einzelunterricht ergibt, oder
endlich es werden für ihn eigene Schulübungen ver-
anstaltet, die ihm die Meisterpraxis in einer systema-
tischeren Meise ersetzen: die sog. Lehrwerkstätte, auf
höheren Stufen Meisteratelier genannt. Die Unter-
scheidung dieser drei oder etwa noch weiter differen-
zierter formen ist für eine vollständige Pädagogik
unentbehrlich, dringt in sie jedoch hauptsächlich erst
durch die neuen Forschungen über gewerblichen, tech-

45. Aleiderschrank aus Lärcheuholz mit Flachschnitzereien von
Franz Ringer, München. Schrelnerarbeit von Aug. Moralt,
Tölz, — Beschläge von I. Zi mm ermann & Lo., München.


46. Bemalter Schrank (weiß auf roten Grund) von
Franz Ringer, München.

nischen und künstlerischen Unterricht ein. Für den
letzteren, zugleich aber auch für den eigentlich wissen-
schaftlichen Unterricht, der ihrer ebenfalls bedarf, ist
von der diesen beiden Unterrichtsgattungen gewid-
meten „Pochschnlpädagogik" eine oder die andere
Anregung gegeben worden. Für den gewerblichen
Unterricht hat jenes österreichische Merk von Ulim-
burgs zahlreiche Weisungen zur Erkenntnis dieser
Gegensätze gegeben. Aerschensteiner hat Schritt für
Schritt mit der Gegenüberstellung von Meisterlehre
und Lehrwerkstatt und mit ähnlichen Verschieden-
heiten zu thun. Doch können wir hier den Wunsch
nicht unterdrücken, daß diese Gegensätze dem Leser
klarer vorgeführt und von vornherein in einer
systematischen Übersicht erläutert würden. Nicht ganz
klar sind auch einige Beschreibungen und Unterschei-
dungen, die sich auf nahverwandte Anstalten beziehen;

\6
 
Annotationen