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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 53.1902-1903

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Grautoff, Otto: Deutsche Bucheinbände der Neuzeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.7001#0289

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Deutsche Bucheinbände der Neuzeit.

454—456. Einbände von p. K et ft eit, Erlangen-Breslau.

455. Grün ecrase, Ornament violett, 455. Terrakottafarbenes Maroquin mit 456. veilchenblaues, genarbtes

lqandvergoldung. (Felix lqübel, pariser lqandvergoldung. (Die Buchkunst). Ralbleder. (Grimm, Frühling und

Novellen). Liebe).

mente vom Rücken, meistens in tektonischem Fein-
gefühl direkt von den Bünden ausgehend, über die
Fläche des Buchdeckels; so stellen die Einbände zu
Mitkowski, „Goethe", Adam, „Archiv für Buch-
gewerbe", Goldschmidt, „Die neue Sündflut" und
Diederichs, „Unterstrom" Prototype deutscher Buch-
binderkunst dar, die sich den oft gepriesenen aus-
ländischen Erzeugnissen würdig an die Seite stellen.
Aersten bindet seine Bü-
cher befriedigend und führt
die Einbände sauber und
solid aus; nur wäre es
vielleicht zu wünschen, daß
Aersten zu seiner Hand-
vergoldung nicht scharf-
kantige Stempel, sondern,
wie unsere alten Meister,
rund geschliffene Stempel
öfter verwenden würde.

Nicht ohne Grund sind
früher stets rund geschlif-
fene Stempel verwandt,
die auf dem Leder auch
runde Linien geben, welche
das Licht weicher und
reizvoller reflektieren; da-
durch werden die Arbeiten
lebhafter und amüsanter.

Aerstens Arbeiten un-
bedingt an die Seite zu
stellen sind die Leistungen

der Leipziger Großbuchbinderei pübel & Den cf,
eine der größten Buchbindereien Deutschlands und
diejenige Großbuchbinderei Deutschlands, die den
reifsten, künstlerischen Geschmack entwickelt.

Es ist hier folgender Gesichtspunkt ins Auge zu
fassen. Aersten ist ein einzelner Aünstler, der seine
bisherigen Arbeiten in Mußestunden, ohne Aufträge,
also auch ohne Druck und Zwang irgend eines

45? u. 458. Einband (Außen- und Innenseite) von p. Kersten, Erlangen-Breslau.
(Vs d. w. Gr.) Gelbgrünes Maroquin mit bfandvergoldung. (lvitkowski, Goethe.)

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