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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 6.1871

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https://doi.org/10.11588/diglit.5184#0014

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11

fiir 1872 wieder abgekommen und bat statt dessen den Plan
gefaßt, in sechs anseinander folgenden Jahren Theilaus-
stellungen abzuhalten, deren jede nur bestimmteKlassen von
Gegenststndeu umfassen und ausschließlich die praktischen und
Pädagogischen Aufgaben des Ausstellungswesens im Auge
behalten soll. Es werden zu diesen Ausstellungen nur solche
Gegenstände zugelassen, welche sich entweder durch Neuheit
oder durch besondere Wohlfeilheit oder durch muster-
hafte Beschaffenheit auszeichnen. Es werden keinePreise
ertheilt; das Diplom, in welchem dem Aussteller bezeugt wird,
M den Ausstellungen zugelassen worden zu sein, bildet die ein-
zige Auszeichnung. Jn jedem Lande wird eine eigene Jury
eingesetzt, welche über die ausstellungswiirdigen Gegenstände
entscheidet. Die Ausstellnng von 1871 wird folgende Klassen
von Gegenständen umfassen;

Abtheilung I. — Schöne Künste, an und für sich be-
trachtet, oder in ihrer Anwendung auf Nützlich-
keits-Gegenstände.

Klasse 1. Malercien aller Art, in Wasserfarbcn, Tempera,
Wachs, Email, Glas, Porcellan, Mosaiken u. s. w.
„ 2. Skulpturcn, Modellirungen, Schnitzereien und

Schneidereien in Marmor, Stein, Holz, Terra-
cotta, Metall, Elfenbein, Glas, werthvollen
Steinen und anderen Materialien.

„ 3. Kupferstiche, Lithographien, Photographien u. s. w.

„ 4. Architektonische Entwürfe,Zeichnungen undMobelle.

„ 5. Tapeten, Teppiche, Stickereien, Shawls, Spitzen

u. f. w., nicht als Manufaktur-Gegenstände aus-
gestellt, sondern mit Rückstcht auf das künstlerische
Element in Zeichnung oder Farbe.

., 6. Muster-Zeichnnngen für dekorative Manufaktur-

Gegenstände aller Art.

„ 7. Kopien von antiken oder mittelalterlichen Gemäl-

den, Mosaiken, Schmelzarbeiten, Neproduktionen
in Gyps und Elfenbein, elektrotypische Nach-
bildungen von schönen älteren Kunstwerken u. s. w.
Abtheilnng II. — Manufaktur-Gegenstände.
Manufaktur-Gegenstände, Maschinen und Nohmaterialien.
Klasse 8. Töpferarbeiten jeder Gattung, als: irdenes Ge-
schirr, Steingut, Porzellan u. s. w., mit Ein-
schluß von Terra-cotta's, die beim Bauen be-
nutzt werden; nebst neuen Rohmaterialien, neuen
Maschinen und Verfahrungsweisen für die Ber-
fertigung von solchen Mannfakturgegenständen.
„ 9. Woll- und Wollgarn-Fabrikate. Nebst Rohpro-

dukten, aus neuen Quellen bezogen oder nach
neuen Verfahrungsweisen zubereitet, und neuen
Maschinen für Woll- und Wollgarn-Manufaktur.
„ 19. Erziehungsmittel und Apparate.

Sektion u. Schulgebäude und was zn ihrer Einrichtung
gehört.

„ b. Bücher, Karten. Erd- nnd Himmelskugeln, Jn-
strumente u. s. w.

„ o. Apparate für körperliche Uebungen, mit Ein-
schluß von Spielsachen und Spielen.

„ ä. Proben nnd Veranschaulichungen von Metho-
den für den Kunstunterricht, sowie die Un-
terweisung in der Naturgeschichte und Phystk.
„ e. Proben von Schularbeiten als Beispiele der
Erziehungsresultate.

Abtheilung III. — Wissenschaftliche Erfindungen
und neue Entdeckungen jeder Art.

Jn's Einzelne gchende Verordnungen, sowie Verzeichnisse
der verschiedenen Gewerbe, die bei der Verfertigung der
Manufaktur - Gegenstände betheiligt sind, werden später
ausgegeben.

Abtheilung IV. — Erzeugnisse des Gartenbaues.
Jnternationale Ausstellungen von neuen und seltenen Pflan-
zen, sowie von Obst- und Gemüsearten, Blumen und
Pflanzen, die eine besondere Kultur zeigen, werden durch
die Königliche Gartenbau-Gesellschaft (Royal Horticultural
Society, in Verbindung mit den obengenannten Ausstel-
lungen gehalten.

Besondere Verordnungen für die Ausstellung von Gartenbau-
Erzeugnissen werden durch die Königl. Gartenbau-Gesell-
schaft veröffentlicht werden.

Die Ausstellungskommisfion wird für einen vollständigen,
u>it thunlichster Raschheit zu publicirenden Katalog in eng-
uscher Sprache Sorge tragen. Eine Probe dieses Katalogs,
kvelcher ein wahres Muster seiner Art zu werden verspricht,

liegt der osfiziellen Ankündigung des llnternehmens bei. Da
lesen wir z. B, unter der Ueberschrist „kuintinK":

7. ,V 8IIOLNtVLLR.'8 Vlb'b'., VI'III IIIIK 01111,0 tVdkO
iVbl ,VI'I'IiI-X'1'I6L, VOVI'OIIIXO -V LI0O8L IV

VKLI- . L. KVälk/S.

Ooi-manv. 140, OuisiurAer .Ärci.?»«, DuLsekäor/. 8orn
ut Wiesdaäen; pupil ol tbo Ousseläork 8ellool os ,Vn;
bleillber ok tbe UuvLri-ill 0,6er ol Llllxiillilillll; 016-

eer c>I tbs I.e^ioii os Oonour; Hnigbt ok tbe Oriler ok
tbe Re<I Luxle, 3r6 OIsss; Ilnixbt ok tke Oräer ok Vrsneis
llosepb; Iviii^iil ok tbe or.ier ok I-eopolä; itll!„iil ok tbe
Orcier ok rViioIplius ok Vussau; Vleillber ok tke rVe.llilelliies
ok Lerlin, Visnnu, 8toebbolin, Viil-ier-i-iill, Lluniek, ,zIII-
verp, Lrussels. b'irst Oiuss Vleibil, 1855; Orllllä I'rir.e, 1897.

Aebnliche Notizen über Geburts- und Wohnort, Bildungs-
qang, Auszeichnungen n. s. w. sind für jeden einzelnen Aus-
steller beabsichtigt. Die Notizen dazu werden von den Ein-
senderu erbeten. Weitere Aufschlüsse über die EinsendungS-
modalitäten giebt die Ankündigung, welche unter der Adresse:
Oieut.-Ool. 8eott, II. bi,, Oküees ok Iler Ltajest/s Oom-
inlssiouers kor tbe Lxbibitiou ok 1851, Ilpper XsllSingtoll
Oore, I,o,i6oi> IV. gratis zu beziehen stnd.

Vrrmischtc kniifinachrichten.

* Professor Cav. G. Botti, der in den letzten Zahren
die Fresken dcs Benozzo Gozzoli im Lamposanto zu Pisa
nach einem neuen, von ihm erfundenen Verfahren restaurirte,
wendet jetzt dieselbe Methode zur Erhaltung der stark bc-
schädigten Fresken Mantegna'S in dcn Eremitani zu Padua
und zwar zunächst der auf den h. Christoph bezüglichen Bilder
an. Das Verfahren besteht namentlich in der Befestigung der
losgelösten und vorgebogenen Stücke des Bildergrundes. Re-
touchiren und Uebermalen wird sorgsam vermieden.

Durch die Bcschießung Straßburgs ist leider einc
Anzahl bisher wenig bcachteter Kunstwerke zu Grunde gc-
gangen, wie aus einem Berichte von A. Woltmann in der
Nationalzeitung hervorgeht. Die im Erdgeschosse des Stadt-
hauses in drei prachtvollen Sälen befindliche kleine Gemälde»
sammlung ist nämlich durch eine ebenso unverzeihliche Sorg-
losigkeit, wie sie gegcnüber der Bibliothek beliebt wurde, em
Opfer der Flammen geworden. Das Hauptwerk dicser kleinen
Galerie, dessen Verlust schwer ins Gewicht fällt, war cine
Verlobung der h. Kalharina von Memling. Von Bedeu-
tung waren ferner ein weibliches Bildniß von Miereveld,
eine Madonna von Perugino „so schön wie ein jugendlicher
Raffael" und endlich mehrere große repräsentirende Kirchen-
bilder von Philipp de Champagne.

Neilillkeitiii des üniiltljaiidels mid öer Lunsttiteratur.

Hofstede de Groot, P. Ary Scheffer. Ein Cha-
rakterbild. Berlin, Heinersdorff. gr. 8. 25 Sgr.

Pettcnkofcr, M. von. Ueber Oelfarbe und Konser-
virung der Gemälde-Galerien durch das Regenerationsverfahren.
Braunschweig, Vieweg u. Sohn. 25 Sgr.

LllAlisob Laillters ok tbe xresent äax. Ossaxs bx
ll. L. ^tbillson, 8!än. Oollin, Nom Nuxlor anä VV.
51. Losetti. Witb autot^pe illustrLtions. (Lerliu, L. Lsber
& Oo.).

Vuii äki' WiIUp;sii, V, Lss artistes äe Ilarlem.

Votiee kistorigllos uvse ui> präeis sur la Oiläe äs 8t. Luc.
Uarlöm, Loku's Lrbsu.

Zeitschristen.

äalli'Ilüeller tiir Xnu8ltvi88eu8ollart. 1870. Lekt II u. III.

Lsait^: stor k'rau Krosssterrioßsin Loxstio von Laebstzn-^Vtzimar. Von
v. 2astn. — Hoidein8 Naäonna mit sten Zlai^löolcloin. Von
Lostinitter-Hux. — Lin xaar Worto iiber äie HolbeinkraFS.
Itüno Lnt^tz^nun^. Von Wilb. Sobmiät. —^aobtra^ rum Ver-

2>vtzi Lrieko von Overbeok an Kestnsr. Oarstsllrmx clsr
Ltärktz Oeronlis auk Wansttaxoten im Kor20x1iebtzn Soblosss
Nünobtzn. Von rko8. Raaätzr. — vio ersto Vtzntztianisobtz LrvstaU-
Llaskabrib in La^ern. Von ^os. Laaüor. — Oibloxravbitz:
Ooobnor, üio Oorsonsnnamtzn in ^.Ibroobt VLrer's Lriekon aus
VtznväiA. Von Lll. IbausinA.

Deutsche Bauzeitung. Nr. 40. u. 41.

Reisenvtizen itber dts Kathcdrale zu Rheims (Mit Abbild.l. — EIn
Vorschlng zur Aufsiellung deS Schiller-Standbildes in Berlin
.louriial ä68 U6aux-ltrt8. dlr. 18. 19.

Salon ü'^-nvers- — ^ean Laxt. 6r6xn.
 
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