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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 7.1896

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•29

Vermischtes. — Vom Kunstmarkt.

— Berichtigungen. — Zeitschriften.

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slatuen (von Caerus , Minghetti und dem Dichter Pietro
Cossa), welche um dieselbe Zeit enthüllt worden sind, nichts
an sich; nur in den Sockelfiguren des Caerusdenkruals lebt
etwas von diesem Kunstgeiste. Das letztgenannte Werk ist
von Gallctti geschaffen; zwei männliche Figuren, der Ge-
danke und die That, welche an den Seiten ruhen, sind
interessant und mit treffender Charakteristik ihrer Bedeutung
entworfen. Auch die an der Vorderseite befindliche Gruppe
„Rom und Italien" ist geschmackvoll geordnet, und prächtig
ausgeführt ist der an der Rückseite angebrachte Löwe. Das
Standbild selbst ist dagegen ziemlich unbedeutend, der
geistigen Größe des Marines nicht entsprechend. Bei diesem
wie bei dem Cossadenkmal ist offenbar nichts anderes als die
peinlichste Porträtähnlichkeit erstrebt worden. Nach all-
gemeinem Urteil der Römer, unter denen Cossa bis vor wenig
Jahren gelebt hat, ist diese Ähnlichkeit bei seiner Statue auch
aufs treffendste erreicht worden; dass aber ein Dichter hier
dargestellt worden, wird die Nachwelt aus gar nichts ent-
nehmen können. Etwas mehr Leben und geistige Feinheit
zeigt Gangeri's Minghetti. Alle diese Porträtstatuen sind in
Bronze ausgeführt; seinen Standort hat Caerus in dem neuen
Stadtteil der „Prati di Castello" am Justizpalast, die beiden
andern nahe am Corso Vittorio Emanuele gefunden.

VOM KUNSTMARKT.

* In München fand am 14. September die Auktion der
Gemäldesammlung des Nürnberger Patriziers Emil Seitx-
statt. Sie enthielt 82 Nummern moderner Gemälde, unter
denen sich freilich keine allermodernsten befanden, und er-
zielte einen Gesamterlös von 176,000 Mark (ohne das Auf-
geld von 10 Prozent); die höchsten Preise wurden erreicht
für Anselm Feuerbachs „Medea" 11,700 M. (Konsul Henne-
berg in Zürich), für desselben Meisters „Mandolinenspielerm"
10,000 M. (Galerie in Mannheim). Defreggers berühmtes Ge-
mälde „Franzi" ging nach hartem Kampfe für 10,000 M. an
einen Nürnberger Sammler, eine Studie zum „Tanz auf der
Alm" des genannten Meisters erreichte 3800 M., zwei andere
seiner Bilder 3700 und 5150 M., Gabriel Max' „Magdalena"
wurde mit 5220 M. verkauft, ein Spitzweg mit 2400 M.;
einige der wertvollsten Gemälde wurden durch den Kunst-
händler Artaria für Wien erworben, so ein Friedrich Voltz
(5550 M.), ein E. Kurzbauer (3900 M.), dann Landschaften
von Rottmann, Lier und anderen.

Von Amsler & Ruthardt geht uns ein schön ausgestatteter
Katalog über eine reiche Sammlung von Kupferstichen und
Holzschnitten alter und neuer Meister zu, die sie vom 12. No-
vember ab versteigern werden. Das umfänglichste Stück
bildet eine mehr als 300 Nummern zählende Hollar-Samm-
lung, die die schönsten Blätter des Meisters in guten, teil-
weis höchst seltenen Drucken aufweist. Auch sonst er-
scheinen die bekannten Großmeister des Stichels und der
Nadel mit schönen Blättern auf dem Plan. — J. M. Heberle
kündigt für den 28. Oktober bis 7. November die Auktion
einer weiteren Abteilung des Stockholmer Museums Christian
Hammer an. Es handelt sich um kunstgewerbliche Stücke
aller Art und um eine Sammlung von Antiken orientalischer,
griechisch-römischer und nordischer Herkunft. Vom 11. bis
13. November kommt dann die dritte Abteilung der Gemälde
dieses Museums unter den Hammer. Der Katalog zeigt gute
Namen und verspricht auserlesene Stücke.

fehler tilgen: 2. Sp. oben statt Borowiskowsky lies Borowi-
kowsky; statt Afanosjew, Afanasjew. 4. Spalte oben statt
M. A. da Caravaggio ist Jose Ribera zu setzen.

Von Herrn Professor Dr. Riegel, Direktor des Herzogl.
Museums in Braunschweig, erhalten wir folgende Zuschrift:

Geehrter Herr! Auf Sp. 12 (Nr. 1) der „Kunstchronik"
wird gesagt, dass der zu Ratzeburg befindliche „Abguss des
Löwen in Braunschweig von der Großherzogin (von Mecklen-
burg-Strelitz) geschenkt worden" sei. Dies ist nicht richtig.
Richtig ist, dass die genannte Großherzogin vor etwa 15
oder 10 Jahren die Bitte an den verstorbenen Herzog Wil-
helm von Braunschweig gerichtet hatte, eine Wiederholung
des Braunschweiger Burglöwen in Erz an den Dom zu Ratze-
burg zu schenken, der gleich dem Dome, der Burg und dem
Burglöwen in Braunschweig von Heinrich dem Löwen her-
stammt. Dieser Bitte ist entsprochen worden, es ist der
Erzguss in der Howaldt'schen Werkstatt ausgeführt worden,
wobei ein Gypsabguss als Modell diente. Die ganze An-
gelegenheit war mir vom Herzoge, nachdem ich in Ratze-
burg war und ihm Bericht erstattet hatte, übertragen worden.
Die Aufstellung sollte vor der Südseite des Domes erfolgen.
Bald danach hatte der Herzog von Cumberland einen gleichen
Erzguss für sein Schloss in Gmunden bei Howaldt bestellt,
und weiter wurden noch zwei Ausführungen angefertigt, die
vor dem Kaiserhause in Goslar ihre Aufstellung gefunden
haben. Es wird Ihnen angenehm sein, hiernach eine Be-
richtigung in der nächsten Nummer der Kunstchronik zu
veröffentlichen. Hochachtungsvoll Riegel.

ZEITSCHRIFTEN.

Architektonische Rundschau. 1895. Heft 12.

Tafel 95. Villa „von der Burg" im Belvoir-Park in Zürich;
erbaut von II. Stadler & E. Usterie, Architekten daselbst. —
Tafel 9(1. Wohnhaus an der Steinsdorfstrasse (Cafe Neptun) in
München; erbaut von Architekt E. Seidl daselbst. — Tafel 97.
Villa in der Hohenzollernstrasse in Stuttgart; erbaut von
Eisen lohr & Weigle. Architekten daselbst. — Tafel 98. Das
Reichstagshaus: erbaut vom Geheimen Baurat Prof. Dr. Paul
Wallot. — Tafel 99 Kreishaus in Wesel; entworfen von
Müller & Gr ah, Architekten in Köln. — Tafel ioo. Fürsten-
zimmer in Velthurns; aufgenommen von Architekt H. Kirch-
mayr in München. — Tafel 101. Villa Engler in St. Gallen;
erbaut von Architekt K. A. Hiller daselbst. — Tafel 102. Wohn-
haus an der Lynbaangracht zu Amsterdam; umgebaut von Archi-
tekt Boerma daselbst.

Christliches Kunstblatt. 1895. Nr. 9.

Der Verein für kirchliche Kunst im Königreich Sachsen. — Die
große Berliner Kunstausstellung. Von R. S. — Die mittelalter-
liche Architektur und Plastik der Stadt Landshut. Von Dr. Fr.
Haack. (Schluss ) — Vom Büchertisch. — Chronik.

Die Kunst für Alle. 1895/96. Heft 1.

Böcklin & Klinger. Von Fr. Haack. — Wes ist die Kunst bei
unsV Von H. E. v. Berlepsch. — Aphorismen. Von Fr.
Hebbel. — Die letzten Pinselstriche. Von Mrs. W. K. Clifford.

Gazette des Beaux-Arts. Nr. 460. 1. Oktober 1895.

Jean Perreal, dit Jean de Paris. Von M. R. de Maulde la
Claviere. — L'armeria de Madrid. Von M. Maurice Main-
dr on. — Jean-Baptiste Tiepolo et Dominique Tiepolo. Von M.
Jules Buisson. — Houdon dans son atelier par Boilly. Von
M. le baron de Preux. — La sculpture Florentine au XVe
siecle: Jacopo della Quercia. Von M. Marcel Reymond. —
La propriete artistique et la contrefa^on, d'apres d'anciens
exemples. Von M. W. de Seidlitz. — Dn porträt de Mme
Lucien Bonaparte. Von M. A. R. — Musees et catalogues Von
M. Emile Michel. — Les arts a la cour du duc de Berry,
d'apres les reeentes publications de MM. Jules Guiffrey, A. de
Champeaux et P. Gauchery. Von M. B. Prost. — Bibliographie :
publications de la societe internationale chalcographie. Von
M. C. A.

BERICHTIGUNGEN.

In dem Aufsatz der vorigen Chroniknummer, betreffend
Neuerwerbungen der Ermitage, wolle man folgende Druck-
 
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