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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 7.1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.5774#0112

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2 1 | Nekrologe. — PersonalnachriohtCD. — Wettbewerbungen. — Denkmäler. — Sammlungen und Ausstellungen. 212

fassen. Sie soll der Wissenschaft der Museen gewidmet sein,
die sogut für sieh besteht, wie die der Archive und Biblio-
theken, aber bis jetzt keine ihr besonders gewidmete Zeit-
schrift besitzt, und sie soll regelmäßig einen Originalaufsatz
aus der Feder eines Fachmannes bringen, dann in alpha-
betischer Folge der Länder, Chronik und Vermischtes, über
Reglements, Verkäufe. Erwerbungen und allerhand Neuig-
keiten, und endlich im dritten Abschnitt Bibliographie, d. h.
Bücheranzeigen, eine Bibliographie retrospective, worunter
zu verstehen die Angabe von Museen betreffenden Aufsätzen
in Zeitschriften, und die Anzeige von Katalogen, Büchern
und .lournalartikeln. So enthält denn diese erste Nummer
einen Aufsatz von S. Reinach: La Museographie en 1895,
dazu Chronik und Vermischtes und zuletzt in der Biblio-
graphie retrospective des periodiques was an Aufsätzen über
Kunstsammlungen sich findet in den Archives historiques,
artistiques et litteraires, der Revista de archivos, bibliotecas
y museos, die eigentlich denselben Plan hatte, wie unsere
Revue, den Archives des missions, der Revue des deux Mondes
und der Revue universelle des arts. Den Schluss des Heftes
macht der Abschnitt Inventare, Kataloge und summarisch
angezeigte Publikationen. Für alle Sammler und solche, die
mit Sammlungen zu thun haben, scheint die neue Revue ein
wertwolles Hilfsmittel werden zu sollen. Mit dem Versuche
der Bibliographie retrospective dürfte sie bis jetzt ganz ver-
einzelt dastehen und sie wird manchen vergrabenen Schatz
an's Tageslicht fordern; aber ob die gewählte Form, den
Inhalt der Nummern der einzelnen Journale in chrono-
logischer Folge und mit fortlaufendem Satze aufzuführen
die richtige, für den, den es angeht, angenehme ist, mag
man dahingestellt sein lassen. Vielleicht ließen sich die den
Inhalt hauptsächlich kennzeichnenden Worte gesperrt oder
fett setzen, sodass der Leser nicht gezwungen ist, tausende
von Worten zu lesen, die ihn gar nicht interessiren.

* Fr. v. Boellichcr's „Malerwerke des neunzehnten Jahr-
hunderts" (Dresden, Boetticher) sind mit der kürzlich er-
schienenen zweiten Hälfte des ersten Bandes bis zu dem
Schlagworte Mayer vorgerückt. Wir haben bereits vor vier
Jahren, nach dem Erscheinen der ersten Hälfte des Bandes,
auf dieses brauchbare lexikalische Hilfsmittel hingewiesen
und wollen nicht verabsäumen, dasselbe der Beachtung der
kunstfreundlichen Leser wiederholt zu empfehlen. Sein
Hauptunterschied von andern ähnlichen Nachschlagebüchern
besteht in der Aufzählung der Werke der Künstler, die in
solcher Vollständigkeit von keinem neueren Malerlexikon in
deutscher Sprache geboten werden. Bei jedem Bilde ist der
Verbleib oder die Ausstellung, auf der dasselbe erschien, in
Kürze angemerkt. Dazu kommen biographische Daten über
die Meister in gedrängtester Fassung. Der neue Halbband
enthält am Schluss eine Anzahl von Nachträgen und Be-
richtigungen zu der ersten Bandhälfte.

NEKROLOGE.

%* Der Geheime Rcgicrungsrat Robert Dohm», der
Direktor des Hohenzollernmuseums in Berlin, ist daselbst am
16. Januar im 79. Lebensjahre gestorben. Er war der Vater
des vor zwei Jahren verstorbenen Kunstgelehrten Robert
Dohme, unseres langjährigen Mitarbeiters.

*„* Der Oenre- und Landschaftsmaler Prof. Philipp
Rumpf, ein Schüler von Heinrich Rüstige, ist am 15. Januar
in Frankfurt a. M. im Alter von 74 Jahren gestorben.

PERSONALNACHRICHTEN.

*** Der Maler Max Liebermann in Berlin hat das Ritter-
kreuz des Ordens der Ehrenlegion erhalten.

*.,.* Zum Präsidenten der Münekener Künstlergenossen-
schaft ist an Stelle des Professors E. von Stieler der Land-
schaftsmaler Hugo Bürgel gewählt worden.

WETTBEWERBUNGEN.

Preisausschreiben. Die „Biographischen Blätter", Zeit-
schrift für lebensgeschichtliche Kunst und Forschung, unter
Mitwirkung von Gelehrten ersten Ranges herausgegeben von
Dr. Anton Bettelheim, schreiben folgende zwei Preise aus:
1. den Preis von 100 M. für einen in den Rahmen der
.,B. Bl." passenden biographischen Aufsatz im Umfang von
4—20 Seiten der „B. Bl.", der einem deutschen Charakter
unseres Jahrhunderts gewidmet ist und in künstlerischer
Darstellung ein rundes Lebensbild eines Fürsten, Staats-
mannes, Denkers, Entdeckers, Soldaten, Dichters, Künstlers
oder Gelehrten geben soll. Unter übrigens gleichen Um-
ständen erhalten Charakteristiken von Kaiser Wilhelm I.,
Papst Leo XIII., Roon, Helmholtz, Siemens, Heinr. Barth,
Franz Schubert, Gottfried Keller, den Vorzug. 2. den Preis
von 500 M. für ein 15—20 Druckbogen des Formates der
Sammlung von Biographiecn„G eisteshelden (Führende Geister)"
umfassendes Manuskript, das in der Form von autobiogra-
phischen Aufzeichnungen, Denkwürdigkeiten oder Erinne-
rungen deutsche Zustände der zweiten Hälfte unseres Jahr-
hunderts behandelt. Unter übrigens gleichen Umständen
erhält ein derartiges der Regierungszeit von Kaiser Wilhelm I.
gewidmetes oder entstammendes Werk den Vorzug. — Die
Manuskripte sind bis spätestens 31. März 1S90 abzuliefern;
die Entscheidung des Preisgerichtes erfolgt bis spätestens
30. September 1896. Die Verlagsbuchhandlung erwirbt durch
die Auszahlung der Preise, für welche sie haftet, das Recht,
die preisgekrönten Manuskripte in den „Biographischen
Blättern" zu veröffentlichen; sie behält sich ferner das Recht
vor, nach weiterer Vereinbarung mit den Verfassern diese
Manuskripte späterhin auch selbständig zu verausgaben;
endlich können nicht preisgekrönte, doch vom Preisgericht
als empfehlenswert bezeichnete Aufsätze und Memoiren zu
den üblichen Honorarsätzen für die „B. Bl." erworben wer-
den. Alle näheren Bedingungen sind direkt vom Verlage:
Ernst Hofmann & Co. in Berlin SW. 48, zu erfahren.

DENKMÄLER.

=tt. München. Die von unserer Stadtgemeinde über die
Isar erbaute Ludwigsbrücke hat im Sommer des Jahres 1894
zwei auf entsprechend hohen Postamenten ruhende, in Sand-
stein ausgeführte plastische Werke erhalten und zwar die
„Fischerei" vom hiesigen Bildhauer Hahn und die „Kunst''
vom hiesigen Bildhauer Hugo Kaufmann. Nunmehr hat jetzt
auch die Westseite der Brücke durch die Gruppen der „In-
dustrie" und der „Flossschiffahrt" nach den Modellen des
hiesigen Professors Sirius Eberle ihren Schmuck erhalten;
die erstere Gruppe ist durch eine weibliche Gestalt mit
Hammer und Ambos, die letztere durch einen auf einem
Flosse das Ruder führenden jungen Mann versinnbildlicht.

SAMMLUNGEN UND AUSSTELLUNGEN.

Darmstadt. — Der Kunstverein hat es mit Recht als
Pflicht der Pietät gegenüber seinem unlängst verstorbenen
 
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