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Lampe, Peter
Ad ecclesiae unitatem: eine exegetisch-theologische und sozialpsychologische Paulusstudie — 1989

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https://doi.org/10.11588/diglit.48669#0199

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interpretierbar (2Kor 4,17).
Woraus resultierte dieses Gefühl der Sicherheit? Die als
Heilsereignis interpretierte Geschichte Jesu Christi_am Kreuz
wurde vergegenwärtigt im-vergebenden und sinnstiftenden Wort
der Predigt und in den Riten des Tauf- und des
Eucharistiesakraments. Über die emotional stabilisierende
Wirkung von Riten braucht kein Wort verloren zu werden. Auch
die Vergegenwärtigung eines als Heilsereignis interpretierten
historischen Ereignisses im Leben-verheissenden Wort der
Predigt stabilisierte emotional und generierte das Gefühl
subjektiver Sicherheit. Hinzu kamen die pneumatischen
Erfahrungen, Glossolalie, Prophetie, Heilungsfähigkeiten etc.,
die den Geist als άρραβών und damit als Sicherheit erlebbar
werden liessen. All dies ist zu offensichtlich, um ausgeführt
werden zu müssen. Deutlich wird, dass alle drei Faktoren,
Predigt, Sakrament und Pneumaerfahrung, indirekt
kohäsionsfördernd wirkten, insofern sie das Bedürfnis nach
subjektiver Sicherheit befriedigten.
Ein zumindest vierter Faktor gesellte sich hinzu.
Beobachtung an Gruppen zeigt: Je mehr Kohäsion in einer Gruppe
herrscht, um so mehr auch subjektive Sicherheit.5 2 Das Gefühl
subjektiver Sicherheit ist offensichtlich nicht nur ein
Kohäsionsfaktor, sondern zugleich auch eine Resultante aus
vorhandener Gruppen-Kohäsion. Ein Kreislauf tut sich auf.
Beide Grössen bedingen sich gegenseitig.

H. Attraktivität der Gruppe
Die kohäsionsfordernden Kräfte hangen mit davon ab, wie
attraktiv die Gruppe und ihre Mitglieder sind. Attraktivität
ist eine der Voraussetzungen für die Entstehung von
Kohäsion.5 3
 
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