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Bibliotheca Hertziana [Hrsg.]; Bruhns, Leo [Gefeierte Pers.]; Wolff Metternich, Franz [Gefeierte Pers.]; Schudt, Ludwig [Gefeierte Pers.]
Miscellanea Bibliothecae Hertzianae: zu Ehren von Leo Bruhns, Franz Graf Wolff Metternich, Ludwig Schudt — Römische Forschungen der Bibliotheca Hertziana, Band 16: München: Schroll, 1961

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https://doi.org/10.11588/diglit.48462#0023

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Stephan Waetzoldt. Zur Ikonographie des Triumphbogenmosaiks von St. Paul in Rom

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8. Rom, St. Paul, Triumphbogenmosaik

ZUR IKONOGRAPHIE DES TRIUMPHBOGENMOSAIKS
VON ST. PAUL IN ROM*
von Stephan Waetzoldt
Das Mosaik am Triumphbogen von St. Paul vor den Mauern (Abb. 8) ist ungewöhnlich schlecht erhalten.
Es wurde 1823, nach dem Brande der frühchristlichen Basilika, von der Wand gelöst, durchgreifend
restauriert und erst Jahre später wieder am Triumphbogen des Neubaus angebracht. Ganz zu Recht
spielt es deshalb in der Stilgeschichte der römischen Mosaikkunst keine Rolle, und so bildet Joseph
Wilpert1 es im Tafelteil seines Corpus der frühen Mosaiken und Wandmalereien Roms überhaupt nicht
ab. Anders verhält es sich mit dem Inhalt der Darstellung am Triumphbogen von St. Paul, weil an der
Ikonographie des Mosaiks sehr wahrscheinlich alle Restaurierungen nichts geändert haben. Es gilt daher
als Prototyp der apokalyptischen Szene mit den Vierundzwanzig Ältesten, die dem Christuskönig (oder
später dem Lamm) Kronen oder Schalen darbringen. Doch ist mit dieser Deutung der Inhalt des Mosaiks
nicht erschöpft. Es war ja nicht der einzige Bildschmuck der frühchristlichen Basilika. Ihre Wände
trugen umfangreiche Wandmalereizyklen, mit denen das Mosaik inhaltlich zusammengehört. Auch
*Der Inhalt dieses Aufsatzes wurde zuerst bei einer wissenschaftlichen Sitzung der Bibliotheca Hertziana am 19. März 1958 vorge-
tragen. Für Anregungen und Kritik hat der Verfasser besonders zu danken den Herren Prof. Dr. Johannes Kollwitz (Freiburg),
Dr. Paul Künzle (Rom) und Dr. Adolf Weis (Freiburg).
1 J. Wilpert, Die römischen Mosaiken und Malereien der kirchlichen Bauten vom IV. bis XIII. Jahrhundert, Freiburg i. Br. 1916.

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