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Bibliotheca Hertziana [Hrsg.]; Bruhns, Leo [Gefeierte Pers.]; Wolff Metternich, Franz [Gefeierte Pers.]; Schudt, Ludwig [Gefeierte Pers.]
Miscellanea Bibliothecae Hertzianae: zu Ehren von Leo Bruhns, Franz Graf Wolff Metternich, Ludwig Schudt — Römische Forschungen der Bibliotheca Hertziana, Band 16: München: Schroll, 1961

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https://doi.org/10.11588/diglit.48462#0531

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Geschichte einer Rom-Vedute

405


284. Giuseppe Vasi. 1754. Radierung.
19,5 x 32,1 cm


285. Giuseppe Vasi. Undatiert. Radierung.
20 x 32,3 cm

andere ; denn sie dienen jetzt nicht mehr allein zur Belebung, sondern zur Verschleifung und Verklam-
merung der Motiv- und Formkomplexe. Deshalb überschneiden das Boot mit seinem Segel und der
Rauch darüber die Engelsburg, deshalb stehen jetzt die Figuren vorne größer vor dem Hintergrund des
Wassers. Der Sinn dieser Veränderungen leuchtet sogleich ein, wenn man die wohl kaum später, fast
gleichzeitig entstandene Fassung derselben Vedute von der Hand Piranesis vergleicht. Denn hier wird
etwas von dem eigentümlichen Verhältnis sichtbar, in dem diese beiden wichtigsten Gestalter der römi-
schen Vedute im 18. Jahrhundert zueinander stehen. Bei aller Kargheit zuverlässiger Nachrichten besteht
kein Zweifel, daß Vasi sich von dem zehn Jahre jüngeren Piranesi, der anfangs in seiner Werkstatt
gearbeitet hatte, überflügelt und in den Schatten gestellt sah. Ganz offenbar sind die Veränderungen
der späteren Fassung von Vasis Vedute unter dem Eindruck von Piranesi vorgenommen: Die Steigerung
der Architektur, vor allem der Peterskuppel, aber auch die stärkeren Kontraste sollten dem Bilde etwas

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ist mit der neuen Künstlerinschrift links unten „Vasi
. Die völlig unbegründete und skrupellose Ausnutzung
er durch geschäftstüchtige Erben interessiert uns hier
ssung der Vedute eine Glättung des allzu unruhigen und
e bezeichnende Korrektur aus dem Geschmack einer
ng der monumentalen Wirkung und einer „klassischen“
hte unserer Vedute, der Vergleich der Werke gleichen
k Feststellung, die für das gesamte Werk Vasis gilt:
n Größeren notwendig verdunkelt oder gar übersehen

78). Um 1754
gerecht, wenn man nicht von vornherein berücksichtigt,
gerung der Wirkung bedeutet, die alles Bisherige hinter
pche Technik Möglichen rührt (35,2 x 59,5 cm)47. Darin
pr Wirkung nicht nur mit den größten bisher geschaffe-
myl, Schenck), sondern auch mit der gemalten Vedute,
ehrerer Veduten-Maler bedeutsam verwirklicht wurde
Dies zeigte die Vedute des Venezianers Beilotto, mehr
sn Gian Paolo Pannini (1692-1765)48. Doch Piranesi ist

. 11. — E. Bier, Vasi-Piranesi; in: Maso Finiguerra, 3, 1938, 49-51,
47 Zur Würdigung Piranesis siehe besonders A. Giesecke,
raphik, Bd. 6], 65ff. - H. Focillon, G. B. Piranesi (Paris 1918),
>ei: Fritz Alexander Kauffmann, Roms ewiges Antlitz, Formen-
s’fmann, Architecture in the age of reason (Harvard 1955), 105—111.
. Eine Fassung unserer Vedute ist mir nicht bekannt geworden, doch
 
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