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Bibliotheca Hertziana [Hrsg.]; Bruhns, Leo [Gefeierte Pers.]; Wolff Metternich, Franz [Gefeierte Pers.]; Schudt, Ludwig [Gefeierte Pers.]
Miscellanea Bibliothecae Hertzianae: zu Ehren von Leo Bruhns, Franz Graf Wolff Metternich, Ludwig Schudt — Römische Forschungen der Bibliotheca Hertziana, Band 16: München: Schroll, 1961

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https://doi.org/10.11588/diglit.48462#0279

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Paul Ortwin Rave. Das Museo Giovio zu Como

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199. Ansicht des Museo Giovio zu Como, 2. Hälfte 16. Jahrhundert, Gemälde im Museo Civico zu Como

DAS MUSEO GIOVIO ZU COMO

von Paul Ortwin Rave
1. Der Bauherr. „Musaeum Jovii scriptis et imagine claret“ liest man in schlichten, deutlichen
Majuskeln vorn auf dem Sockel eines Gebäudes, das als Teil eines größeren Ganzen durch ein altes, jetzt
im Museo Civico zu Como befindliches Gemälde dargestellt wird (Abb. 199). An den vorderen, im Wasser
stehenden Bauteil, auf dem über der Inschrift riesige Kriegergestalten auf die Wand gemalt erscheinen,
schließt sich rückwärts ein wohlbemessener offener Hof mit Säulenhallen, dahinter liegt ein in regel-
mäßige Felder aufgeteilter und von einer Mauer im Viereck umschlossener Garten. Auch den Säulenhof
grenzt nach links vorn eine Mauer ab, längs eines kurzen Weges, der den Zugang gibt zu einer Art von
kleinem Hafen - all das im Stile einer anmutig-bescheidenen Villeggiatur des Cinquecento.
Wer als der Bauherr anzusprechen ist, kann nicht zweifelhaft sein: der Humanist Paolo Giovio, der als
Sproß einer patrizischen Familie in Como am 19. April 1483 geboren worden war und als gelehrter
Geschichtsschreiber und leidenschaftlicher Sammler von Bildnissen berühmter Männer bekannt ist.
Über ihn als Historiker und homo literatus ist wohl ebenso viel wenn nicht mehr geschrieben und geurteilt
worden wie über seine Tätigkeit als Kunstfreund und Sammler1. Doch wurde die wahrhaft originelle
1 Ausführliche Literaturnachweise in meinem Aufsatz „Paolo Giovio und die Bildnisvitenbücher des Humanismus“, in dem Jahr-
buch der Berliner Museen, N. F. des Jahrbuchs der Preußischen Kunstsammlungen, 1. Heft, Berlin 1959. - Als Wichtigstes auch

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