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Bibliotheca Hertziana [Hrsg.]; Bruhns, Leo [Gefeierte Pers.]; Wolff Metternich, Franz [Gefeierte Pers.]; Schudt, Ludwig [Gefeierte Pers.]
Miscellanea Bibliothecae Hertzianae: zu Ehren von Leo Bruhns, Franz Graf Wolff Metternich, Ludwig Schudt — Römische Forschungen der Bibliotheca Hertziana, Band 16: München: Schroll, 1961

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https://doi.org/10.11588/diglit.48462#0246

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242

Jacob Hess


Oben: 168. Stadtplan von Gio. B. Falda, 1676. Ausschnitt
Links: 167. Stadtplan von Gio. B. Nolli, 1748, Ausschnitt


Pauls III. in Betracht gezogen, offenbar bald aufgegeben
wurde, um erst unter den Nachfolgern, Julius III., Paul IV.
und Pius IV., verwirklicht zu werden17. Bereits im
Februar 1535 wird der vorerst in Holz ausgeführte Korri-
dor erwähnt18; im Sommer 1535 residierte der Papst bei
S. Marco19, und es scheint, daß der Klostergarten von
Araceli das Ziel von Spaziergängen bildete, bevor dort
eine päpstliche Wohnung zur Verfügung stand. Im Juli
desselben Jahres beginnen die Zahlungen an den Archi-
tekten Jacopo Meleghino20, der, obwohl von Antonio da

Sangallo verachtet, das Vertrauen des Papstes genoß21;
aber erst nach sieben Jahren - im Juli 1542 - wird, vielleicht verspätet, die Bleideckung bezahlt, und
gleichzeitig werden Maler und Stuckarbeiter genannt, darunter ein Battista pittore, wahrscheinlich mit
Battista Franco zu identifizieren22.

Aus dem Jahre 1542 stammt auch das erste literarische Zeugnis; aber obwohl der Autor, Matteo Sel-
vaggio, damals im Kloster wohnte, ist die Beschreibung unergiebig23, ebenso wie ein Epigramm des
Humanisten Girolamo Borgia, etwa zur selben Zeit geschrieben24, in welchem allenfalls die vielleicht nicht
nur als höfische Schönrednerei aufzufassende Anspielung auf Jupiter und Olymp Erwähnung verdient:

17 Ackebman, a. a. O., S. 60ff. 18 Lanciani, a. a. O., S. 55; Pastor, a. a. O., S. 763.
19 Dengel, a. a. O., S. 95.
20 Karl Frey, Studien zu Michelangelo und zur Kunst seiner Zeit, in: Jahrbuch der Preußischen Kunstsammlungen, 1909,
Beiheft, S. 138, Nr. 10.
21 Vasari, ed. Milanesi V, S. 470f. Dem dürftigen Literaturnachweis in Thieme-Becker (1930) sind die Angaben von Karl Frey
beizufügen; weitere Literatur in Vasari, ed. Gottschewski-Gronau, Bd. VII/1, S. 164, und in den hier folgenden Anmerkungen;
s. ferner: Pastor, a. a. O„ V, S. 749ff.; „Roma“ 1930, S. 164; 1935, S. 304.
22 Antonino Bertolotti, Speserie segrete e pubbliche di Paolo III, in: Atti e Memorie delle RR. Deputazioni di Storia Patria per
le provincie dell’Emilia, Nuova Serie, III, 1878, S. 178, 185. Über Franco vgl. Vasari (Milanesi VI, S. 571); Voss, Malerei
der Spätrenaissance, S. 117ff.
23 Mattheus Silvagius, Opus pulchrum et studiosis viris satis iucundum . . ., Venedig 1542, fol. 306v-307r.
24 Domes Capitolina. In capitolino sibi vertice condidit arcem / Paulus pontificum maximus aetheriam / Non ut suspectos quos
non habet, arceat hostes: / Stipatus superis non eget arcis ope. — Ast ut par fierit dijs immortalibus, auras / Vitales patrio semper
agente Jove. / Quin alium in terris coelo delapsus Olympum / Se se ut eum Paulo iactet habere Deus. (Cod. Vat. Barb. lat. 1903,
fol. 12.) — Über Girolamo Borgia, gest. vielleicht 1550 oder kurz vorher, s. Mazzuchelli, Scrittori d’Italia, II/III, S. 1749f.;
Rassegna bibliografica della Letteratura Italiana, II, 1874, S. 907 und n. 2.
 
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