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E. FAHRENKAMP UND G. SCHAUER, DÜSSELDORF
„KAUFHAUS MICHEL" WUPPERTAL
Eingeleitet von Dr. P. J. Cremers, Essen. Mit 6 Aufnahmen von Julius Söhn, Düsseldorf. Schnitte und Risse S. 209 —211
Dieser imposante Neubau steht auf ältestem Stadtboden Elber-
felds. Deshalb hervorzuheben, weil das städtebauliche Bild dieser
City eine kontrastreiche Folie durch modernstes Verkehrstempo
und spätmittelalterliche Straßenenge bietet. Um so prägnanter hebt
sich der Stil dieses Kaufhauses heraus. Er ist hier vorbildlos, ein
erster eindeutiger Einbruch des neuen Bauens. Es fehlte nicht an
Eisenbetonbauten. Als Konstruktionen sind sie da, nicht als gesicht-
gebende Architektur.
Die Linie der Bauform geht gewissermaßen der Verkehrsbewe-
gung nach. In eindeutigem Horizontalismus strecken sich die sechs
Obergeschosse übereinander. Durch eine bogenartige Ausbuchtung
der Fluchtlinie bekommt der Zug der Geschoßbänder eine offen-
sichtliche federnde Spannung. Die neue Fassadenflucht tritt des
weiteren über die rückliegende, an einem Seitenteil des Neubaus
bereits vorhandene und deshalb in gleicher Linie erweiterte Eisen-
betonkonstruktion vor, so daß die Fensterfront des Erdgeschosses
weithin pfeilerfrei ist. Leichte Stellwände gliedern die Dekorationen
räumlich ab.
Die frontale Komposition wird ganz aus elementaren Architektur-
mitteln bestritten. Das 1,20 m auskragende, abends indirekt leuch-
tende Vordach über dem Erdgeschoß stellt die einzige Unterbrechung
dar, bevor die Fassade nahezu 30 m hochsteigt. Sockel und Fenster-
band reihen sich gleichmäßig, nur durch schnittig profilierte Metall-
gesimse getrennt, aufeinander. Bündig gesetzte Travertinplatten
E. FAHRENKAMP UND G. SCHAUER, DÜSSELDORF
„KAUFHAUS MICHEL" WUPPERTAL
Eingeleitet von Dr. P. J. Cremers, Essen. Mit 6 Aufnahmen von Julius Söhn, Düsseldorf. Schnitte und Risse S. 209 —211
Dieser imposante Neubau steht auf ältestem Stadtboden Elber-
felds. Deshalb hervorzuheben, weil das städtebauliche Bild dieser
City eine kontrastreiche Folie durch modernstes Verkehrstempo
und spätmittelalterliche Straßenenge bietet. Um so prägnanter hebt
sich der Stil dieses Kaufhauses heraus. Er ist hier vorbildlos, ein
erster eindeutiger Einbruch des neuen Bauens. Es fehlte nicht an
Eisenbetonbauten. Als Konstruktionen sind sie da, nicht als gesicht-
gebende Architektur.
Die Linie der Bauform geht gewissermaßen der Verkehrsbewe-
gung nach. In eindeutigem Horizontalismus strecken sich die sechs
Obergeschosse übereinander. Durch eine bogenartige Ausbuchtung
der Fluchtlinie bekommt der Zug der Geschoßbänder eine offen-
sichtliche federnde Spannung. Die neue Fassadenflucht tritt des
weiteren über die rückliegende, an einem Seitenteil des Neubaus
bereits vorhandene und deshalb in gleicher Linie erweiterte Eisen-
betonkonstruktion vor, so daß die Fensterfront des Erdgeschosses
weithin pfeilerfrei ist. Leichte Stellwände gliedern die Dekorationen
räumlich ab.
Die frontale Komposition wird ganz aus elementaren Architektur-
mitteln bestritten. Das 1,20 m auskragende, abends indirekt leuch-
tende Vordach über dem Erdgeschoß stellt die einzige Unterbrechung
dar, bevor die Fassade nahezu 30 m hochsteigt. Sockel und Fenster-
band reihen sich gleichmäßig, nur durch schnittig profilierte Metall-
gesimse getrennt, aufeinander. Bündig gesetzte Travertinplatten