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https://doi.org/10.11588/diglit.9053#0088
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verwechselt, oder karische Gräber auf griechische Inschriften
bezogen habe., die über oder neben denselben auf und in der
Erde lagen V Denn freilich giebt er als Inhalt derselben Gräber
auch Gegenstände an, die durchaus einer späten und selbst
spätesten Zeit angehören; z. 13. (S. 27) eine Grablampe mit
der Inschrift FORTIS.
Da ich nicht so glücklich gewesen bin, ein solches Grab
frisch geöffnet zu sehen, so wage ich keine bestimmte Behaup-
tung. Die Sache ist noch nicht hinlänglich aufgeklärt; aber
Forschern, die sich länger auf den Inseln aufhalten, möchte
ich sie angelegentlichst empfehlen. Denn wenn sich doch
herausstellen sollte, dass jene archaischen Figuren einer späten
Zeit, der Zeit der vollendeten Bildhauerkunst in Griechenland
angehören, so würde die ganze Ueberzeugung, dass man nach
dem Charakter des Stils und der Arbeit der Sculpturen an-
näherungsweise, wenigstens nach Jahrhunderten, ihr Alter be-
stimmen könne, über den Haufen zu fallen drohen, oder docli
mächtig erschüttert werden. Und wie käme es, dass der Grä-
bercult dieser typisch-archaischen Idole sich vorzugsweise (wie
es jetzt scheint, ausschliesslich) auf die Inseln und Attika be-
schränkte V Bezögen sie sich auf das alte Schnitzbild der
Aphrodite von Dädalos auf Delos ? Aber dieses war in Her-
mcngestalt7), und ohne Frage doch künstlerisch vollendeter.
10. Ν ά c Ii t r lig 1 i cli e s über griechische Gräber und ihren In-
halt im Allgemeinen.
(Zum ersten Male gedruckt.)
In den vorstehenden Aufsätzen habe ich einen Theil mei-
ner Erfahrungen über griechische Gräber während der ersten
.Jahre meines Aufenthalts in Athen, grösstentheils in gleichzei-
tigen Berichten aus Zeitschriften, zusammengestellt. Auf fer-
neren Reisen in Griechenland habe ich diese Beobachtungen
noch sehr erweitern können, und ich glaube hier noch einige
Bemerkungen nachtragen zu dürfen.
Im Peloponnes habe ich am wenigsten Gelegenheit gehabt,
frisch geöffnete Gräber zu sehen oder selbst Ausgrabungen vor-
zunehmen. Letzteres vorzüglich in Sparta, wo ich am Fusse
des Theaterhügels und der benachbarten, in die alte Stadt
7) Paus. 9, 40, 2: — κατείσι äs άντϊ ποβών t's τετςάγωνον σχήμα.
verwechselt, oder karische Gräber auf griechische Inschriften
bezogen habe., die über oder neben denselben auf und in der
Erde lagen V Denn freilich giebt er als Inhalt derselben Gräber
auch Gegenstände an, die durchaus einer späten und selbst
spätesten Zeit angehören; z. 13. (S. 27) eine Grablampe mit
der Inschrift FORTIS.
Da ich nicht so glücklich gewesen bin, ein solches Grab
frisch geöffnet zu sehen, so wage ich keine bestimmte Behaup-
tung. Die Sache ist noch nicht hinlänglich aufgeklärt; aber
Forschern, die sich länger auf den Inseln aufhalten, möchte
ich sie angelegentlichst empfehlen. Denn wenn sich doch
herausstellen sollte, dass jene archaischen Figuren einer späten
Zeit, der Zeit der vollendeten Bildhauerkunst in Griechenland
angehören, so würde die ganze Ueberzeugung, dass man nach
dem Charakter des Stils und der Arbeit der Sculpturen an-
näherungsweise, wenigstens nach Jahrhunderten, ihr Alter be-
stimmen könne, über den Haufen zu fallen drohen, oder docli
mächtig erschüttert werden. Und wie käme es, dass der Grä-
bercult dieser typisch-archaischen Idole sich vorzugsweise (wie
es jetzt scheint, ausschliesslich) auf die Inseln und Attika be-
schränkte V Bezögen sie sich auf das alte Schnitzbild der
Aphrodite von Dädalos auf Delos ? Aber dieses war in Her-
mcngestalt7), und ohne Frage doch künstlerisch vollendeter.
10. Ν ά c Ii t r lig 1 i cli e s über griechische Gräber und ihren In-
halt im Allgemeinen.
(Zum ersten Male gedruckt.)
In den vorstehenden Aufsätzen habe ich einen Theil mei-
ner Erfahrungen über griechische Gräber während der ersten
.Jahre meines Aufenthalts in Athen, grösstentheils in gleichzei-
tigen Berichten aus Zeitschriften, zusammengestellt. Auf fer-
neren Reisen in Griechenland habe ich diese Beobachtungen
noch sehr erweitern können, und ich glaube hier noch einige
Bemerkungen nachtragen zu dürfen.
Im Peloponnes habe ich am wenigsten Gelegenheit gehabt,
frisch geöffnete Gräber zu sehen oder selbst Ausgrabungen vor-
zunehmen. Letzteres vorzüglich in Sparta, wo ich am Fusse
des Theaterhügels und der benachbarten, in die alte Stadt
7) Paus. 9, 40, 2: — κατείσι äs άντϊ ποβών t's τετςάγωνον σχήμα.