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Ross, Ludwig; Ross, Ludwig [Hrsg.]
Archäologische Aufsätze (Band 1): Griechische Gräber. Ausgrabungsberichte aus Athen. Zur Kunstgeschichte und Topographie von Athen und Attika — Leipzig, 1855

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https://doi.org/10.11588/diglit.9053#0090

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bestanden aus glatten steinernen Särgen (tfooot, λάρνακες) aus
gelblichem Porosstein. Sie gehörten einer frühen Zeit an,
denn sie enthielten Vasen archaischer Form und Bemalung,
ohne dass sich in dem sie bedeckenden Erdreiche marmorne
Stelen mit Reliefs und Inschriften, die Zeichen späterer Grä-
ber aus der Bltithe der griechischen Sculptur, gefunden hätten.
■— Ebenso müssen die vielen Gräber, welche in den J. \ 843
und 44 heimlich von den Bauern auf dem korinthischen Isthmos
und in der Umgegend geöffnet wurden, grösstenteils einer
sehr frühen Zeit angehört haben. Einem an die Berliner Aka-
demie darüber geschriebenen Berichte (aus Athen vom 25. März
1844) entnehme ich Folgendes7):

„Seit einigen Wochen verlautete, dass die Bauern in der
Umgegend von Korinth an mehreren Orten angefangen, alte.
Gräber zu eröffnen; auch kamen einzelne Vasen von dort zum
Vorschein, zwar nur kleine und wenig erhebliche, aber meistens
von archaischer Fabrik und Bemalung, theils mit fabelhaften
Thiorgestalten, theils mit schwarzen Figuren auf rothem Grunde.

--— In Schönus (Kalamaki), dann in Hexamilia auf dem

Isthmos und in Korinth selbst traf und sprach ich mehre der
Bauern, welche die Ausgrabungen gemacht, und andere Per-

(πώροί). Les sarcophages u'ont, que trois ou quatre pieds de longueur;
ils e'taient couverts de fortes plaques de la meine espece de pierre, et
sc trouvaient h une profondeur de sculement un pied et demi sous la
surface de la terre, dans un sol gras et argilleux. Dans chaque sar-
cophage il y avait, outre quelques vases [von durchgehend archaischem
Charakter] , les oseemens brule's et en partie noircis par les flammes
d'un ou de plusieurs individus. Pas une seule monnaie n'a e'te decou-
verte, et il est certain qu'il n'y en avait pas, vü l'impossibilite qu'elles
pftssent s'e'garer dans les sarcophagos trouves intacts. II paraitrait
qu'on n'en trouve jamais dans les tombeaux et vases, qui contiennent
des ossements brule's. [Auf Thera wurden wohl hundert geringe Thon-
gefässe, Hydrien und Amphoren, mit verbrannten Gebeinen gefunden;
keins enthielt eine Münze. In den geöffneten Gräbern von Anaphe, in
denen die Leichen ganz bestattet waren — freilich aus späterer Zeit —
fand sich fast regelmässig eine Münze zwischen den Gebeinen des
Kopfes. S. oben S. 40. Ebenso in den älteren Gräbern auf Me-
los: Inselr. III. 18. Auch Pauvel versichert in den attischen Gräbern
meistens Münzen gefunden zu haben: oben S. 29. Fiedler II. 17 fand
Münzen auf Peparethos].

7) Monatsberichte der Berl. Akad. 1844, S. 152 ff.
 
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