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Der Sturm: Monatsschrift für Kultur und die Künste — 13.1922

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Zweites Heft
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Goll, Claire: Gedichte
DOI Artikel:
Droste, Sebastian: Gedichte
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https://doi.org/10.11588/diglit.47210#0031

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Aus Ur
Du und ich.
Durch die Zeit
Durch den Raum
Durch die Welt stürz ich mich
In Dich
Knabe — Gott
Sinke wieder
Unendlich
Jahrtausend
Das Ur.
Gedicht
Vorgestern spiegele ich Dich
Sonne
Nachts spielen wir Stern
Fangen Wind
Gestern regnet es schon
Aber heut ist es erdkalt
Meine Augen frieren zu
Oede Weiher
Scherben auf dem Grund
Rostige Nägel
Und ein ertrunkenes Herz
Zerstorben
Stumm
Nichts rauscht von Dir
Sonne
Wind
Stern.

Gedichte
Willy Knobloch
Prozession
Spitzbogenfenster zerfallen ein Streben . . .
Blaugoldne Sterne funkeln das Leben
Ewig kreist zuckend das Rote licht
Keuchen Atmen Mönche Demut
Bürden sehnen schwere Herzen
Bergen Hüllen Dumpfen Graus
Schwarze Kreuze Ragen
Steilen
Goldne Ketten klirren
Klangen
Kerzen Schwälen Rauchen
Duften
Glocken schwingen
quälen
dumpf
Lichter teilen stieben Fäden
quellen

Ringen
Binden Staub . . .
Spitzenkleider hauchen barmen
lange lange Bahnen
wandern
himmeln
quälen
wellen
wogen
kriechen
Er lacht
zerrt
gellt
und
martert
Blut
Blut
Blut und Schweiss
Hängen Hölzer
Quasten
Stricke
Ringe
Er Lacht
Zerrt
Gellt
Und Martert
Blut
Gebären
Weissblaue Blumen zerschreien graue Betten
Anklagen gellen zerwühlte Fäuste
Lichter strahlen Lügen
Menschgewordne Wände lachen
Spotten
Grinsen
Hohn
Decken stürzen schiefe Bahnen
Fensterscherben klirren wirre Gitter
Wirre Mäuler speien Blut
Blut und Blut
Menschenblut
Wehes Leiden quellen Fruchten
Bären ohne Leiber Leiber
Leiber bären Menschenleiber
Weisse Leiber
Bunte Leiber
Schatten ringen tiefe Furchen
Ackerböden spriessen Sorgen
Quälen
Dumpfen
Bären
Mensch . . .

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