Geo Mileff / Aus dem Poem „Die Hölle4*
Blutig
unsere Füße
— zerschnitten
erstarrt:
sieh uns du, Dichter!
Die Wintersonne
— grinsender Henker
die niemals
Schlaf finden kann —
schindet unsere Haut:
sieh uns du, Dichter!
— du, Bruder!
Unser Magen ist leer
— erschlaffte Haut
einer alten Pauke —
dröhnt dumpf
und wild drohend:
Hunger!
Hunger!
Hunger!
Hinter uns brausen
endlose Reihen
von 100 PS-Automobilen,
Motorzyklonetten,
Cabbis,
Fiaker,
Karossen
dahin
— und drin sitzen,
stolz, ohne Angst,
jene,
die uns kennen,
anerkennen,
nicht vergessen
uns Bettler
upd hilflose Leichen
von Haut und Knochen —
durch die ganze Stadt in miserablen
Spalieren aufgereiht.
Ueber uns
flattern
glanzvolle Etagen,
klatschen Balkons,
klingen goldene Banken,
singen Mittagskathedralen,
und auf die breiten Straßen zu
gähnen purpurne Bäckereien
übersatt —
und mit ihrem Brotaroma
wehen uns die Felder
der ganzen Welt an.
20
Blutig
unsere Füße
— zerschnitten
erstarrt:
sieh uns du, Dichter!
Die Wintersonne
— grinsender Henker
die niemals
Schlaf finden kann —
schindet unsere Haut:
sieh uns du, Dichter!
— du, Bruder!
Unser Magen ist leer
— erschlaffte Haut
einer alten Pauke —
dröhnt dumpf
und wild drohend:
Hunger!
Hunger!
Hunger!
Hinter uns brausen
endlose Reihen
von 100 PS-Automobilen,
Motorzyklonetten,
Cabbis,
Fiaker,
Karossen
dahin
— und drin sitzen,
stolz, ohne Angst,
jene,
die uns kennen,
anerkennen,
nicht vergessen
uns Bettler
upd hilflose Leichen
von Haut und Knochen —
durch die ganze Stadt in miserablen
Spalieren aufgereiht.
Ueber uns
flattern
glanzvolle Etagen,
klatschen Balkons,
klingen goldene Banken,
singen Mittagskathedralen,
und auf die breiten Straßen zu
gähnen purpurne Bäckereien
übersatt —
und mit ihrem Brotaroma
wehen uns die Felder
der ganzen Welt an.
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