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Der Sturm: Monatsschrift für Kultur und die Künste — 20.1929-1930

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Heft 2/3
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Lamar: Aviator
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https://doi.org/10.11588/diglit.47222#0036

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Aviator

Lamar

Du Wind — böser Wind! —
— Aviator,
mit den Flügeln des Windes
über Tiefen und Krater
du Aviator,
in des Himmels Abgründen
mit eisernen Hebeln
O, Aviator! —
uf — in den Raum
na über die Menschen
auf — hi

na
mit millionenfacher
auf — hi
Geschwindigkeit
na
motorische
Hi
Möve ! —

Trinke Du Schwarzes Meer Donau!
Der Balkan soupiert mit den Gewittern —
die Flüsse sangen aus seinen Brüsten . . .
Singen oder weinen die Menschen? —
Ernte im Sommer wird fallen!
Lange werden hinauf schauen
die weißen Schnitter auf dem Felde
wie reitest Du, Aviator
auf einer weißen Stute in dem Raum?
In Müdigkeit und Kummer Du hörst dann
den motorenen Puls der Erde:

dein Vater, stürmisch und elementar,
schleppt mit sich am Gürtel das Gebirge
Hi
nun
ter — hi
nun
ter — hi
nun
ter — an den fernen Strömen
entlang
und trägt das gelbe Laub umher
über Bäche, über Flüsse
und Behausungen ....
Ueber den Hütten reifen Kirschen
und leuchtet des Lämmleins Haar;
sag, erkanntest Du denn nicht da den
Menschen
neben den grünen Gewässern des Osem?
Du Kreise über die schweigenden Aecker,
zerschneide ihre tote Stille
und komm, sag uns atemlos,
daß dort die goldene Ernte beginnt . . . .
Du Wind —
böser Wind ! —
— Aviator !
mit den Flügeln des Windes
über Abgründe und Krater.
 
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