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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 12.1912/​1913

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Heft 26
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Redaktioneller Teil
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Hofmaler Arthur Fischer in der Passage
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"Gott schütz' die Kunst!", II
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Scheffler, Karl: Erklärung
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Vermischter Nachrichtenteil
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https://doi.org/10.11588/diglit.53854#0366

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35H

Die Werkstatt der Kunst.

XII, Heft 26.

die in meinem Atelier verlangt wird, sich nicht würden
aneignen können, weil ich eine Aenderung der Technik für
ausgeschlossen halte. Ich hatte auch geglaubt, daß Sie
das Bild viel seiner durcharbeiten würden, aber es ist ja
nur leicht lasiert, und bekomme ich derartige Arbeiten
gut und gern von vielen Malern für 5 bis 4 Mk.
geliefert. Für ein Honorar von 20 Mk. bekomme
ich schon von alten hervorragenden Künstlern,
die aber ab und zu nichts zu tun haben, Arbeiten,
welche eine andere, sorgfältigere Durcharbeitung und dicke
Uebermalung zeigen. Ich bin der Ansicht, daß Ihre Ar-
auch nur eine Probearbeit sein. Jedenfalls würde ich Ihnen
für derartige Ausführungen nie den von Ihnen an-
gegebenen Preis von 20 Mk. zahlen, und bitte ich,
mir nun freundlichst mitteilen zu wollen, ob Sie das Bild sür
beiten sich sür meine Zwecke nicht eignen, und sollte es ja
sich selbst als Ausstellungsstück erwerben wollen oder ob
Sie darauf verzichten, damit ich die Sache abwaschen kann,
um Vergrößerung und Platte wieder zu erhalten. Ich
möchte auch noch bemerken, daß selbst bei dieser dünnen
Lasierung schon die Aehnlichkeit gelitten hat. Indem
ich um Ihre umgehende Mitteilung bitte, da ich das Bild-
chen sofort neu malen lassen will, zeichne ich
mit ergebenster Hochachtung
I. V.: ^rtllur Mscdsr, Hofmaler.
Das Sekretariat.
„Gott lckütz' ciie Ruult!" !I
Die in Heft 2 5 der „Werkstatt der Kunst" vom
t?. März (9(3 enthaltene Beschwerde gegen die Veröffent-
lichung des Artikels „Gott schütz' die Kunst" in der
„Kunstwelt" vom Februar (9(2 mit ihren besonders
gegen unseren Schriftleiter gerichteten falschen Behaup-
tungen und ihren unrichtigen Voraussetzungen gibt uns
keinerlei Anlaß zu einer ausführlichen Erwiderung. Wenn
die „Neue Secession", die von anderen Kunstzeitschriften
völlig ignoriert worden ist, sich über eine ablehnende Kritik
beschwert, so scheint sie zu der unmittelbaren Wirkung
ihrer Werke aus das Publikum ohne lobende Worte kein
allzu großes Vertrauen zu haben. Das Recht der freien
Kritik müssen wir uns jederzeit vorbehalten.
Der Verkauf der Klischees ist zum Selbstkosten-
preis, d. h. ohne Honorar mit dem ausdrücklichen Ver-
merk „ohne Abdrucksrecht" erfolgt. Das Abdrucks-
recht steht ausschließlich dem Künstler zu.
Dem Nachdruck des Artikels und der Bilder
im „Soester Anzeiger" steht die „Kunstwelt" voll-
ständig fern.
Re-aktion nnd Verlag
-er „Aunstrvelt".
(Herr Georg Tappert wird in der nächsten Nummer
antworten. Red.)

Erklärung
Die Westdeutsche Verlagsgesellschaft m. b. H.
Wiesbaden kündigt ein Werk „Das Deutsche Land-
haus" an und nennt an zweiter Stelle den Mitunterzeich-
neten, „Geheimen Regierungsrat Dr.-Ing. H. Muthesius", als
Mitarbeiter. Da dieser dem Verlage niemals Arbeiten
zur Veröffentlichung überlassen hat, forderte er die
Verlagsgesellschaft zur Erklärung über diesen Mißbrauch
seines Namens aus. Die Nennung seines Namens als
Mitarbeiter wurde „als Versehen des buchhändlerischen An-
gestellten", und gar nicht in den Intentionen des Verlages
liegend, bezeichnet. Trotzdem wird ein Waschzettel über
das Buch an die Zeitungen versandt, der den Namen
Hermann Muthesius ebenfalls an hervorragender Stelle
als Mitverfasser nennt.
Bei näherer Untersuchung stellt sich heraus, daß der
Verlag zwei Besprechungen über von dem Mitunterzeich-
neten Muthesius gehaltene öffentliche Vorträge, die zum
Teil um Jahre zurückliegen, anscheinend aus Tageszeitungen
ausgenommen hat, sie jedoch als selbständige Artikel, die
unter der Ueberschrift Hermann Muthesius als Verfasser
nennen, vorführt. Auch in der Inhaltsangabe des Buches
ist sein Name in das „Verzeichnis der Mitarbeiter"
ausgenommen.
In der Zeitschrift „Heimkultur", die diese Ver-
lagsgesellschaft herausgibt, werden ferner eine Reihe von
Aufsätzen von dem Mitunterzeichneten Karl Scheffler ge-
bracht. Diese Aussätze sind Teile des Sammelwerkes „Mo-
derne Kultur", das Prof. Ed. Heyck bei der Deutschen
Verlagsanstalt, Stuttgart, im Jahre (907 hat erscheinen
lassen. Die Erlaubnis zu einem Abdruck mit (Quellen-
angabe ist laut Erklärung der Deutschen Verlagsanstalt
vor sechs Jahren der Zeitschrift „Das Landhaus", die
früher ebenfalls in dem Wiesbadener Verlag erschien, er-
teilt worden. Doch hat nun die Zeitschrift „Heimkultur"
diese Aufsätze ohne Quellenangabe und ohne den Ver-
fasser zu fragen, so abgedruckt, daß sie wie selbständige
Beiträge erscheinen. Auf Reklamationen hin hat die Re-
daktion der „Heimkultur" auch hier ein versehen vor-
geschützt und sich geweigert, Schadenersatz in geforderter
Höhe zu leisten.
In beiden Fällen ist mit Erfolg der Anschein
erweckt, als gehörten die Unterzeichneten zu den Mit-
arbeitern der Westdeutschen Verlagsgesellschaft. Sis.wollen
nicht verfehlen, auf dieses unlautere vorgehen der
Westdeutschen Verlagsgesellschaft hiermit öffentlich
hinzuweisen. Sie geben die Erklärung ab, daß sie nie
das geringste mit diesem Unternehmen zu tun
gehabt und niemals in irgendeiner weise mit ihm in
Verbindung gestanden haben.
Berlin, 5. März (9(5.
Xarl Lcllekklsr. Hermann lVlutllesius.

VermischtEr Nachrichtenteil.

——— Geplante KusttellAngen ————
Berlin. (In der Architekturausstellung), die aus
Anlaß des Regierungsjubiläums des Kaisers im Landes-
ausstellungsgebäude veranstaltet wird, sollen hervorragende,
in den letzten 25 Jahren entstandene Architekturwerke in
einheitlich ausgeführten photographischen Ver-
größerungen ausgestellt werden. Die Bilder sollen in
einem etwa 500 rn langen fortlaufenden Friese von
65 crn Höhe vereinigt werden. Der Raum über diesem
Friese ist für Entwürfe, Handzeichnungen sowie Zeichnungen
ausgesührter Bauten vorgesehen. Der Arbeitsausschuß hofft,
daß die deutschen Privatarchitekten vollzählig mit ihren
besten Arbeiten vertreten sein werden. /I
Berlin. (Paxier-Industrie-Ausstellung.) Das In-
teresse für diese vom 3.— (H. Mai d. I. in den Ausstel-

lungshallen der Philharmonie zu Berlin stattfindende fach-
gewerbliche Veranstaltung ist schon jetzt ein überaus
reges. Aus allen Teilen des Reiches, wie auch aus allen
größeren Städten des Auslandes laufen täglich zahlreiche
Anfragen und Anmeldungen für den Besuch der kiu ein.
Line ganze Reihe geachteter Fachverbände und Vereine,
wie auch verschiedene Korporationen haben ferner bereits
gemeinsamen Besuch ihrer Mitglieder angemeldet. — Das
Plakat der kiu stammt von Lehmann-Steglitz.
Berlin. (In den Vorstand der „Ständigen Ausstel-
lungskommission für die Deutsche Industrie")
haben der Verband Deutscher Elektrotechniker und die Ver-
einigung Deutscher Llektrizitätsfirmen neu delegiert die
Herren Geh. Kommerzienrat Vr. v. Petri (Generaldirektor
der Elektrizitäts-Aktiengesellschaft vormals Schuckert 6c Lo.)
in Nürnberg, Direktor H. Lox (Maschinenfabrik Eßlingen)
 
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