Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 12.1912/1913
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https://doi.org/10.11588/diglit.53854#0631
DOI Heft:
Heft 45
DOI Artikel:Redaktioneller Teil
DOI Artikel:Westphal-Charlottenburg, R.: Die Reklame- und Inseratensteuer in Sicht
DOI Artikel:Hellwag, Fritz: Der Wettbewerb um die zweite Rheinbrücke bei Köln, II
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XII, heft 45.
Die Werkstatt der Kunst.
619
herbstlichen Session des Reichstages seine Blüten erschließen
dürste, soll die Besteuerung der Reklamen einen Glanz-
punkt bilden. Ls gilt deshalb die Mahnung für die be-
drohten Kreise — hierzu gehört in die erste Linie die
Künstlerschaft —, sich beizeiten zu rüsten, um entweder
diese Steuer gänzlich abzuweisen oder ihre Nachteile auf
ein Mindestmaß zu schmälern. Bekanntlich tauchte ihr
Projekt schon einigemale aus dem Schoße des Reichsschatz-
amtes auf, zuletzt aus Anlaß der letzten Reichsfinanzreform.
Damals fand sie jedoch infolge Parteigrupxierung nicht die
erhoffte Aufnahme. Inzwischen liegen die parteipolitischen
Verhältnisse ihr ungünstiger, zumal ihre Ablehnung zurzeit
den Interessenten nicht mühelos zufiel, sondern nur durch
rastlose Agitation ermöglicht wurde.
Leider erwies sich die Künstlerschaft zu jener Zeit
nichts weniger als wirtschaftspolitisch, denn sie unterstützte
das zielbewußte vorgehen dieser auf Reklame, wie auf
das tägliche Brot angewiesenen Kreise nur mäßig. Einige
ältere, namhafte Kollegen dienten sogar den Befürwortern
dieser Steuervorlage als Kronzeugen, indem sie allerhand
ästhetische und moralphilosophische Bedenken gegen jede
Art Reklame vom Stapel ließen. Diese Unklarheit zeitigte
unterdessen eine Reihe kommunaler Reklamebesteuerungen,
welche die ohnehin knappen künstlerischen Aufträge auf
diesen Gebieten stark beschnitten und zu der derzeitigen
Notlage stärkend beitrugen.
wie weitblickend in solchen Existenzfragen unsere
Industrie- und Handelskreise operieren, beweist die aus
diesem Anlaß erfolgte Gründung zweier einflußreicher
Organisationen, nämlich des Verbandes der Reklame-
interessenten, dem fast sämtliche Großhäuser der auf konse-
quente Reklame angewiesenen Industrien — Zigaretten,
Taback, Kakao, Schokoladen, Schaumwein, Kosmetik usw. —
angehören sowie des Verbandes deutscher plakatindustrieller,
der, mehr spezialisierend, das umfangreiche Gebiet der
Plakatkunst unter seine schützenden Schwingen nahm.
Beide Organe bemühen sich, ihre Berufsnöte genossenschaft-
lich abzuwehren und sichern sich Rückendeckung durch wahl-
verwandte Gruppen, vorzugsweise durch den verband
deutscher Zeitungsverlegcr. Die deutsche Künstlerschaft
wird also mit Hilfe ihrer zurzeit bestorganisiertesten Kor-
poration, dem Hauptausschuß der Allgemeinen Deutschen
Kunstgenofsenschast zuvorderst mit diesen verbänden in
Verbindung treten müssen, um ihre Interessen durch die
Gesetzgebung tunlichst schützen zu können.
Damit der volle Umfang der Gefahr erkannt werde,
sei in Kürze die Vielgestaltigkeit der Reklameformen
skizziert. Der Begriff „Reklame" erinnert zumeist an die
Proxagandadrucksachen, an bunte Ladenschilde und sonstige
Ausdringlichkeiten, jedoch ist derselbe hierdurch in keiner
weise erschöpft, wir kennen plastische und architektonische
Reklamen, fahrbare und Standreklamen, Lichtreklame,
Kinoreklame, Streckenreklame und endlich die zukunfts-
reichen gesprochenen und gesungenen Reklamen, — ver-
mittelst parlograxhen und Grammophonen. Ls sind somit
nicht nur Maler und Graphiker an der Bekämpfung dieser
Steuer beteiligt, sondern ebensogut unsere Bildhauer, Archi-
tekten, von letzteren sogar die neuzeitigen Gartenarchitekten —
bei Herstellung von Streckenreklamen.
Nun forderten die beiden aktuellsten Reklamearten
eine vielfach ernste Gegnerschaft heraus. Die Lichtreklame,
inmitten des betäubenden Großstadtverkehrs und die
Streckenreklame inzwischen poesieverklärten Landschafts-
bildern. Zu welch' gesteigerter Vollendung trotzdem die
erstere zu führen ist, bewies der außerordentlich instruktive
Vortrag, den Or. iuZ. Salamon von der Allgemeinen
Elektrizitätsgesellschaft in diesem Frühjahr in dem Verein
für deutsches Kunstgewerbe, Berlin, hielt. Ihre künstlerische
Lösung bietet unsern Architekten noch lohnende Aufgaben.
Lin gleiches läßt sich über die zweite Gruppe behaupten,
denn die Streckenreklame beginnt sich langsam, insbesondere in
Bayern, wo ein Künstlerauffichtsamt waltet, aus seiner
zweifelhaften Existenz zu höherer künstlerischer Formen-
sprache umzuhäuten. Lin Zahlenbeisxiel ergänze diese
Ausführung. Eine unserer riesigen Zigaretten-Groß-
industrien verausgabte für ihre — allerdings geschmack-
lose — Streckenreklame die stattliche Summe von 375 ooo Mk.
hätte diese Firma zur Schaffung künstlerischer Entwürfe
nur 25 000 Mk. mehr aufgewandt, wäre die Opposition
gegen ihre Bretterwände kaum so elementar ausgebrochen.
Unter den gedruckten Reklamen dominieren selbst-
verständlich die Inserate. Die Besteuerung beschneidetnatur-
gemäß das Budget zu deren künstlerischer Gestaltung. Daß
die behördlichen Schikanen, welche das Aushängen der
Plakate erschweren und diesen Industriezweig, also zugleich
die künstlerische Erwerbstätigkeit lähmen, sich infolge einer
Besteuerung verdoppelte, dürfte jedem einleuchten, der die
polizeibürokratische Ausübung gesetzgeberischer Maßnahmen
kennt. Ähnliches droht den Bestellern und den Druckern
von Broschüren, Katalogen und sonstigen Propaganda-
schriften, denn wo wird deren Besteuerung am ehesten be-
merkbar sein? An der künstlerischen Oualität!
Die Bekämpfung der Reklamebesteuerung ist demnach
eine Kulturforderung, denn die sich allerorten noch äußernde
Fülle roher und belästigender Reklame beweist doch nur,
daß leider noch viel zu wenig Künstler zu ihrer ästhetischen
und durchgeistigten Gestaltung herangezogen werden.
Ferner vergessen die empfindsamen Reklamegegner,
daß der Aufschwung des Konsums an Reklame die einwand-
freieste Illustration für die schweren Existenzkämpfe der
Industrie, und des Handels liefert. Die von ihnen bekrittelten
frivolen Übertreibungen folgern sich aus bitteren Lebens-
notwendigkeiten. Die jährlichen Wertumsätze zu Reklame-
zwecken beziffern sich auf Hunderte von Millionen Mark.
Sobald eine in Aussicht genommene Statistik verläßliche
Zahlen festlegt, sollen dieselben hier Veröffentlichung finden.
Jedenfalls kalkuliert man, daß die meisten unserer Geschäfts-
betriebe sich nur dann rentieren, wenn sie 5—to Prozent
ihres Jahresumsatzes für Reklame verausgaben. Lin
Berliner Welthaus muß, um einen Umsatz von drei
Millionen Mark zu erreichen, annähernd zooooo Mark für
Propaganda ausgeben, hiervon hat man fast zoooo Mark —
— infolgedessen to Prozent — für Künstler- und Zeichner-
honorare in Anrechnung zu bringen. Gewisse chemische
Industrien, die kraft der leichten Teilbarkeit ihrer Erzeug-
nisse höhere als Durchschnittsgewinne erzielen, vermögen
dieselben jedoch nur durch großzügigste Reklame heraus-
zupressen. Bei einer bekannten Fabrik kosmetischer Präparate
spricht man sogar von 20 Prozent. Die Reklamespesen für
neueinzuführende Artikel übersteigen bisweilen die Her-
stellungskosten und machen jeglichen Verdienst im Kamxagne-
jahr überhaupt illusorisch.
Aus obigen Schilderungen resultieren unsere national-
ökonomischen und kulturellen Bedenken gegen dieseSteuerblüte.
Ls giltmithin, sich unsernKaufleuten und unsern Industriellen
solidarisch zu nähern. Der rosige Optimismus, welchen
die Künstler vorwiegend den staatlichen Befürwortungen
entgegenbringen, hat sich in eine Defensivstellung um-
zuwandeln. Das Gebot der Selbsterhaltung verpflichtet zu
Gegenseitigkeit. Außerdem dürfte diese wirtschaftspolitische
Verbindung für manche unserer Zunft segensreiche Folgen
zeitigen, denn sie lernen inmitten dieser genossenschaftlichen
Abwehr mit Respekt diese erwerbenden Kreise betrachten,
weil sie mit trotzigem Zielbewußtsein ihre Erfolge erzwingen,
ohne erst auf einen fabelhaften Mäcenas zu warten,
sondern mit dem willen, schon von der Gegenwart ihren
Tribut zu fordern.
Der Wettbewerb um die zweite
Rkembrücke bei Köln. H
(vgl. den Artikel in heft 27)
Die Stadt Köln hat einen öffentlichen Wettbewerb
ausgeschrieben zur Erlangung von Entwürfen für eine zweite
feste Rheinbrücke. An dem Wettbewerb beteiligte sich auch
die Dortmunder Union in Verbindung mit dem Architekten
Peter Behrens mit einem Entwurf „Kunst und Technik",
Die Werkstatt der Kunst.
619
herbstlichen Session des Reichstages seine Blüten erschließen
dürste, soll die Besteuerung der Reklamen einen Glanz-
punkt bilden. Ls gilt deshalb die Mahnung für die be-
drohten Kreise — hierzu gehört in die erste Linie die
Künstlerschaft —, sich beizeiten zu rüsten, um entweder
diese Steuer gänzlich abzuweisen oder ihre Nachteile auf
ein Mindestmaß zu schmälern. Bekanntlich tauchte ihr
Projekt schon einigemale aus dem Schoße des Reichsschatz-
amtes auf, zuletzt aus Anlaß der letzten Reichsfinanzreform.
Damals fand sie jedoch infolge Parteigrupxierung nicht die
erhoffte Aufnahme. Inzwischen liegen die parteipolitischen
Verhältnisse ihr ungünstiger, zumal ihre Ablehnung zurzeit
den Interessenten nicht mühelos zufiel, sondern nur durch
rastlose Agitation ermöglicht wurde.
Leider erwies sich die Künstlerschaft zu jener Zeit
nichts weniger als wirtschaftspolitisch, denn sie unterstützte
das zielbewußte vorgehen dieser auf Reklame, wie auf
das tägliche Brot angewiesenen Kreise nur mäßig. Einige
ältere, namhafte Kollegen dienten sogar den Befürwortern
dieser Steuervorlage als Kronzeugen, indem sie allerhand
ästhetische und moralphilosophische Bedenken gegen jede
Art Reklame vom Stapel ließen. Diese Unklarheit zeitigte
unterdessen eine Reihe kommunaler Reklamebesteuerungen,
welche die ohnehin knappen künstlerischen Aufträge auf
diesen Gebieten stark beschnitten und zu der derzeitigen
Notlage stärkend beitrugen.
wie weitblickend in solchen Existenzfragen unsere
Industrie- und Handelskreise operieren, beweist die aus
diesem Anlaß erfolgte Gründung zweier einflußreicher
Organisationen, nämlich des Verbandes der Reklame-
interessenten, dem fast sämtliche Großhäuser der auf konse-
quente Reklame angewiesenen Industrien — Zigaretten,
Taback, Kakao, Schokoladen, Schaumwein, Kosmetik usw. —
angehören sowie des Verbandes deutscher plakatindustrieller,
der, mehr spezialisierend, das umfangreiche Gebiet der
Plakatkunst unter seine schützenden Schwingen nahm.
Beide Organe bemühen sich, ihre Berufsnöte genossenschaft-
lich abzuwehren und sichern sich Rückendeckung durch wahl-
verwandte Gruppen, vorzugsweise durch den verband
deutscher Zeitungsverlegcr. Die deutsche Künstlerschaft
wird also mit Hilfe ihrer zurzeit bestorganisiertesten Kor-
poration, dem Hauptausschuß der Allgemeinen Deutschen
Kunstgenofsenschast zuvorderst mit diesen verbänden in
Verbindung treten müssen, um ihre Interessen durch die
Gesetzgebung tunlichst schützen zu können.
Damit der volle Umfang der Gefahr erkannt werde,
sei in Kürze die Vielgestaltigkeit der Reklameformen
skizziert. Der Begriff „Reklame" erinnert zumeist an die
Proxagandadrucksachen, an bunte Ladenschilde und sonstige
Ausdringlichkeiten, jedoch ist derselbe hierdurch in keiner
weise erschöpft, wir kennen plastische und architektonische
Reklamen, fahrbare und Standreklamen, Lichtreklame,
Kinoreklame, Streckenreklame und endlich die zukunfts-
reichen gesprochenen und gesungenen Reklamen, — ver-
mittelst parlograxhen und Grammophonen. Ls sind somit
nicht nur Maler und Graphiker an der Bekämpfung dieser
Steuer beteiligt, sondern ebensogut unsere Bildhauer, Archi-
tekten, von letzteren sogar die neuzeitigen Gartenarchitekten —
bei Herstellung von Streckenreklamen.
Nun forderten die beiden aktuellsten Reklamearten
eine vielfach ernste Gegnerschaft heraus. Die Lichtreklame,
inmitten des betäubenden Großstadtverkehrs und die
Streckenreklame inzwischen poesieverklärten Landschafts-
bildern. Zu welch' gesteigerter Vollendung trotzdem die
erstere zu führen ist, bewies der außerordentlich instruktive
Vortrag, den Or. iuZ. Salamon von der Allgemeinen
Elektrizitätsgesellschaft in diesem Frühjahr in dem Verein
für deutsches Kunstgewerbe, Berlin, hielt. Ihre künstlerische
Lösung bietet unsern Architekten noch lohnende Aufgaben.
Lin gleiches läßt sich über die zweite Gruppe behaupten,
denn die Streckenreklame beginnt sich langsam, insbesondere in
Bayern, wo ein Künstlerauffichtsamt waltet, aus seiner
zweifelhaften Existenz zu höherer künstlerischer Formen-
sprache umzuhäuten. Lin Zahlenbeisxiel ergänze diese
Ausführung. Eine unserer riesigen Zigaretten-Groß-
industrien verausgabte für ihre — allerdings geschmack-
lose — Streckenreklame die stattliche Summe von 375 ooo Mk.
hätte diese Firma zur Schaffung künstlerischer Entwürfe
nur 25 000 Mk. mehr aufgewandt, wäre die Opposition
gegen ihre Bretterwände kaum so elementar ausgebrochen.
Unter den gedruckten Reklamen dominieren selbst-
verständlich die Inserate. Die Besteuerung beschneidetnatur-
gemäß das Budget zu deren künstlerischer Gestaltung. Daß
die behördlichen Schikanen, welche das Aushängen der
Plakate erschweren und diesen Industriezweig, also zugleich
die künstlerische Erwerbstätigkeit lähmen, sich infolge einer
Besteuerung verdoppelte, dürfte jedem einleuchten, der die
polizeibürokratische Ausübung gesetzgeberischer Maßnahmen
kennt. Ähnliches droht den Bestellern und den Druckern
von Broschüren, Katalogen und sonstigen Propaganda-
schriften, denn wo wird deren Besteuerung am ehesten be-
merkbar sein? An der künstlerischen Oualität!
Die Bekämpfung der Reklamebesteuerung ist demnach
eine Kulturforderung, denn die sich allerorten noch äußernde
Fülle roher und belästigender Reklame beweist doch nur,
daß leider noch viel zu wenig Künstler zu ihrer ästhetischen
und durchgeistigten Gestaltung herangezogen werden.
Ferner vergessen die empfindsamen Reklamegegner,
daß der Aufschwung des Konsums an Reklame die einwand-
freieste Illustration für die schweren Existenzkämpfe der
Industrie, und des Handels liefert. Die von ihnen bekrittelten
frivolen Übertreibungen folgern sich aus bitteren Lebens-
notwendigkeiten. Die jährlichen Wertumsätze zu Reklame-
zwecken beziffern sich auf Hunderte von Millionen Mark.
Sobald eine in Aussicht genommene Statistik verläßliche
Zahlen festlegt, sollen dieselben hier Veröffentlichung finden.
Jedenfalls kalkuliert man, daß die meisten unserer Geschäfts-
betriebe sich nur dann rentieren, wenn sie 5—to Prozent
ihres Jahresumsatzes für Reklame verausgaben. Lin
Berliner Welthaus muß, um einen Umsatz von drei
Millionen Mark zu erreichen, annähernd zooooo Mark für
Propaganda ausgeben, hiervon hat man fast zoooo Mark —
— infolgedessen to Prozent — für Künstler- und Zeichner-
honorare in Anrechnung zu bringen. Gewisse chemische
Industrien, die kraft der leichten Teilbarkeit ihrer Erzeug-
nisse höhere als Durchschnittsgewinne erzielen, vermögen
dieselben jedoch nur durch großzügigste Reklame heraus-
zupressen. Bei einer bekannten Fabrik kosmetischer Präparate
spricht man sogar von 20 Prozent. Die Reklamespesen für
neueinzuführende Artikel übersteigen bisweilen die Her-
stellungskosten und machen jeglichen Verdienst im Kamxagne-
jahr überhaupt illusorisch.
Aus obigen Schilderungen resultieren unsere national-
ökonomischen und kulturellen Bedenken gegen dieseSteuerblüte.
Ls giltmithin, sich unsernKaufleuten und unsern Industriellen
solidarisch zu nähern. Der rosige Optimismus, welchen
die Künstler vorwiegend den staatlichen Befürwortungen
entgegenbringen, hat sich in eine Defensivstellung um-
zuwandeln. Das Gebot der Selbsterhaltung verpflichtet zu
Gegenseitigkeit. Außerdem dürfte diese wirtschaftspolitische
Verbindung für manche unserer Zunft segensreiche Folgen
zeitigen, denn sie lernen inmitten dieser genossenschaftlichen
Abwehr mit Respekt diese erwerbenden Kreise betrachten,
weil sie mit trotzigem Zielbewußtsein ihre Erfolge erzwingen,
ohne erst auf einen fabelhaften Mäcenas zu warten,
sondern mit dem willen, schon von der Gegenwart ihren
Tribut zu fordern.
Der Wettbewerb um die zweite
Rkembrücke bei Köln. H
(vgl. den Artikel in heft 27)
Die Stadt Köln hat einen öffentlichen Wettbewerb
ausgeschrieben zur Erlangung von Entwürfen für eine zweite
feste Rheinbrücke. An dem Wettbewerb beteiligte sich auch
die Dortmunder Union in Verbindung mit dem Architekten
Peter Behrens mit einem Entwurf „Kunst und Technik",