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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 12.1912/​1913

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Heft 39
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538

Die Werkstatt der Kunst.

XII, Heft 39.

die einheimischen Künstler ohnehin in der Kunsthalle aus-
reichende Ausstellungsgelegenheit finden und daß die
bremische Künstlerschaft selbst Manns genug sei,
um ihre Interessen, wenn erforderlich, in der ihnen ge-
eignet erscheinenden Form zu vertreten. Herr Architekt
Heiberger betonte, daß er und seine Freunde durch die
Stellung des Antrages unliebsam überrascht worden
seien. X)
Graz. (Der Verein bildender Künstler Steiermarks)
veranstaltet im Herbste tgt3 seine XIV. Iahresaus-
stellung. Zur Beschickung werden die Mitglieder des
Vereins und in Steiermark lebende oder daselbst
geborene Künstler eingeladen. Die Ausstellung soll
Werke der Malerei, Plastik, Architektur und der graphischen
Künste umfassen. Bei dieser Ausstellung gelangen zur
Verleihung: I. Lin Staatspreis von tooo Kronen für das
beste Werk der Malerei. II. Lin Staatspreis von tooo
Kronen für das beste Werk der Plastik, Architektur oder
der graphischen Künste. Diese Staatspreise werden nur
an st eirische Künstler verliehen. Als „steirischeKünstler"
sind jene künstlerisch tätigen Personen zu betrachten, welche
entweder in Steiermark geboren oder daselbst seit min-
destens zwei Jahren vor dem Tage der Zuerkennung
des Preises ihren Wohnsitz haben. III. Zwei goldene
Medaillen, gestiftet vom hohen k. k. Ministerium für Kultus
und Unterricht. IV. Drei silberne Medaillen, gestiftet vom
Gemeinderate der Landeshauptstadt Graz. V. Ankäufe
aus der Graf Adalbert Kottulinsky-Stiftung. Angekauft
können laut Stiftungsbrief nur Werke vor: ordent-
lichen Mitgliedern des Vereins bildender Künstler
Steiermarks werden. Die angekauften Werke gehen in
das Eigentum der steiermärkischen Landesgalerie über.
VI. Ferner werden von der Stadtgemeinde Graz Werke
angekauft. Die Ausstellung wird in den Ausstellungs-
räumen des Vereins, Graz, Landesmuseum (Neutorgasse)
stattfinden, am Oktober 19 t 3 eröffnet werden und
bis Mitte November dauern. Letzter Anmeldungs-
und Linsendungstermin 22. September t9l3. X!
Leipzig, 7. Juni. (Das Plakat der Internationalen
Buchgewerbeausstellung Leipzig t 9 l H-) Bekannt-
lich hatte die Internationale Buchgewerbeausstellung zur
Erlangung eines Plakates einen Wettbewerb ausge-
schrieben, zu dem ca. 600 Entwürfe eingegangen waren.
Sonderbarerweise fand sich jedoch unter den Entwürfen
nicht ein einziger, der allen Anforderungen an künst-
lerischem Gehalt in Idee und Ausführung und zugleich
an propagandistischem Wert entsprochen hätte. Die Aus-
stellungsleitung hatte sich daraufhin mit Prof. Tie mann
in Leipzig in Verbindung gesetzt und ihn mit dem Entwurf
eines neuen Plakates beauftragt. Dieser Entwurf ist so
vollkommen gelungen, daß er einstimmig gewählt und
als Plakat für die Buchgewerbeausstellung erworben
wurde. Das Plakat, das im Motiv durchaus originell
und überraschend ist, zeigt einen kraftvollen Jüngling mit
einer brennenden Fackel, der auf einem Greif, dem guten,
alten Buchdruckerzeichen, durch die Lüfte zur Erde hinab-
fliegt. Ls ist in drei Farben gehalten und stellt eine glück-
liche Verbindung zwischen einem graphischen Kunstblatt
und einem Plakat dar, die von außerordentlich lebendiger
Wirkung ist. Der gewaltige Greif, der mit ausgebreiteten
Fittichen und vorgestreckten Klauen in sausendem Flug
durch die Lüfte fährt, auf feinem Rücken den lichtspenden-
den Jüngling mit flatterndem Haar und der lodernden
Flamme, versinnbildlicht deutlich und eindrucksvoll die
lebenspendende Kraft der Druckkunst und den Triumphzug,
den sie durch die Welt genommen hat. Auch die Schrift
ist ungemein klar und wirksam. Sie zeigt unten den Text
„Internationale Ausstellung für Buchgewerbe
und Graphik Mai bis Oktober" und oberhalb des
Bildes die Worte „Leipzig ldlH/ unter dem Protektorat
S. M. des Königs Friedrich August von Sachsen". Das
Plakat ist eine künstlerische Leistung ersten Ranges und
auch propagandistisch von Höchsterwirkung. Prof. Tiemann

wird es eigenhändig lithographieren, so daß von der ur-
sprünglichen künstlerischen Handschrift nichts verloren geht. X
Prag. (Die Redaktion der graphischen Edition veraikon)
wird im September und Oktober in Prag eine Ausstellung
der europäischen modernen Graphik veranstalten.
Anmeldungsbogen und Informationen erteilt veraikon,
Graz, Karolinenthal iso. X

-— Eröffnete Ausstellungen -
Aachen. (Städtisches Suermondt-Museum.) Juni-
Ausstellung: Kollektivausstellung Bernhard Hoetger; ferner
Gemälde von: A. Baur-Düsseldorf, F. Frankl-München,
Frl. T. Hermens-Magdeburg, Frl. A. Merklinghaus-Bonn,
B. Wille-Düsseldorf. X
Aachen. (Städtisches Kunstgewerbemuseum.) Mo-
delle und Entwürfe für den Iahngedenkstein in Aachen;
I. Basseches-Bugwart-Düsseldorf (Originalentwürfe); H.
Steenaerts-Aachen (Silberpokal). X
Barmen. (Kunstverein, Ruhmeshalle.) Neu aus-
gestellt: Gemäldesammlungen von Leopold Graf von Kalck-
reuth (25), Fritz Köhler-Hamburg (2-H, Friedrich Feigl-Prag
(2-4), Lugen von Kahler f-Prag (t l), Maurice de vlaminck-
paris (s), w. v. Bechtejeff-München (t), Adolf Lrbslöh-
München (l), A. von Jawlensky-Nünchen (2), A. Kan-
dinsky-München (5), Alex. Kanoldt-München (t), N. von
Werefkin-München (3); Radierungen von Leopold Graf
von Kalckreuth (30). X
Berlin. (Graphisches Kabinett I. B. Neumann,
Kurfürstendamm 33.) Wilhelm - Laage - Ausstellung
(Originalholzschnitte). — vor kurzem ist erschienen: Gustav
Schiefler, das graphische Werk Wilhelm Laages. X
Berlin. (Die Bildnissammlung der Königlichen
Nationalgalerie) in der Schinkelschen Bauakademie am
Schinkelxlatz wurde am tl- Juni eröffnet. X!
Berlin. (Bei Paul Lassirer) Ausstellung MU Hamme-
dänischer Kunst (Keramik, Glas, Buchkunst, Textilien)
aus dem Besitz der kersian ^rt Oulleries, London; ferner:
Gemälde von w. Degouve de Nuncques, Hans Schüz,
Lene Kainer. X
Breslau. (In die Gemäldeausstellung Arthur Lichten-
berg — Schlesischer Kunstverein im schlesischen Mu-
seum der bildenden Künste) wurden neu ausgenommen:
R. Poeschmann-Dresden (2t), A. Singer-Schlierfee (ts),
Ltha Richter-Dresden (2 Bronzen). X
Dresden, 13. Juni. (Große Aquarellausstellung
Dresden r. 9 t 3, Brühlsche Terrasse.) Der Rat der Stadt
Dresden erwarb für das Stadtmufeum folgende
drei Werke: Johannes Ufer, „Jause"; walterFriederici,
„Schloßhof zu Dresden"; wilh. Elans, „Frühlingsanfang".
— Ferner wurden in letzter Zeit an private Verkäufe
erzielt für: Gustav Schönleber, Emil Orlik, Llaus Meyer,
Artur Bär, Otto Arndts, Earl Albrecht, Hugo Mühlig (4),
Otto Rossow (2), Joh. Walter-Kurau, Lurt Bauch, Fer-
dinand Michl und Goldschmiedearbeiten von Hermann
Ehrenlechner-Dresden. XI
Dresden. (Große Aquarellausstellung.) Der soeben
in zweiter Auflage erschienene, mit 32 Abbildungen ver-
sehene Katalog weist tO56 Nummern auf. Der Sächsische
Kun st verein kaufte Werke an von: Fritz Beckert, Sieg-
fried Berndt, Hermann Binz, Richard Birnstengel, Earl
Brose, Erich Buchwald-Zinnwald, Erich Büttner, Ernst
Richard Dietze, Adolf Fischer-Gurig, Walter Friederici,
Franz Heinrich Gref, Friedrich Heyser, Maria Hohneck,
Jul. Paul Junghanns, Fides Karny, Edmund Körner,
William Krause, Georg Lebrecht, Hans R. Lichtenberger,
Wilhelm Merseburg, Hugo Mühlig, G. von pfuehl, H. L.
Pohle, Adolf Rehm, Oscar Rühm, Franz Richard Scholz,
Julius Seyler, Hermann Stockmann, Johannes Ufer, Meta
Voigt, Hans R. von Volkmann. X!
Düsseldorf. (Bei Eduard Schulte) neu ausgestellt: 9 Ge-
mälde von Fr. Fehr-Karlsruhe.
 
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